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1418 - Grabgesang der Geistermönche

1418 - Grabgesang der Geistermönche

Titel: 1418 - Grabgesang der Geistermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das er im ersten Moment nicht begriff.
    Es gab da die normale Uferstraße, die auch in der Nacht befahren war. Zwar viel weniger als am Tag, aber es verging kaum eine Minute, bis ein neues Scheinwerferpaar auftauchte.
    Dorthin begaben sich die seltsamen Mönche, ohne dass ein Laut zu hören war. Die Prozession hielt sich auf der Straßenmitte, und Thomas Weber war darüber so überrascht, dass er nur den Kopf schütteln konnte.
    »Das ist – das ist…«, er wusste nicht, wie er den Vorgang kommentieren sollte. So etwas hatte er noch nie erlebt. Und er wünschte sich noch immer, einen Film zu erleben. Aber den Gefallen tat man ihm nicht.
    Die Gestalten gingen oder glitten weiter über das dunkle Pflaster der Straße. Noch befanden sie sich im Bereich von Lampen und Lichtern. Das würde später nicht mehr der Fall sein, wenn die Innenstadt hinter ihnen lag.
    Und er hörte den Gesang erneut. Wieder dieses unheimlich klingende Summen, auf das er in den letzten Minuten nicht besonders geachtet hatte. Nun fiel es ihm wieder auf. Es war so etwas wie ein Grabgesang. Düster und monoton.
    Thomas Weber überlegte, ob er sich mit seiner Zentrale in Verbindung setzen sollte. Das wäre kein Problem gewesen, aber er konnte sich vorstellen, wie die Kollegen lachten, wenn er anfing zu berichten, was er hier erlebte. Das wollte er sich nicht antun. Man würde ihn für einen Idioten halten. Deshalb ließ er es bleiben.
    Aber er blieb dieser geisterhaften Gruppe auf den Fersen. Sie sollte ihm auf keinen Fall entkommen, und er glaubte plötzlich daran, dass sie ein bestimmtes Ziel hatte. So einfach singend durch die Gegend laufen, das brachte nichts.
    Er fuhr sehr langsam. Der Abstand zwischen ihm und den geisterhaften Gestalten blieb gleich. Sie gingen zwar geradeaus, aber manchmal schwankten sie von einer Seite zur anderen und sahen dabei aus, als würden sie abheben. Doch sie glitten immer wieder auf den dunklen Belag zurück.
    Und dann passierte das, womit der Polizist schon länger gerechnet hatte.
    Thomas sah die sich rasch nähernden Lichter.
    Es waren zwei. Ein Scheinwerferpaar! Und das Auto fuhr der Gruppe direkt entgegen.
    Im ersten Moment hatte der Oberwachtmeister das Gefühl, sein Herz würde stehen bleiben. Er rechnete mit einer Katastrophe, und er sah sich nicht in der Lage, sie zu stoppen.
    »Himmel, der Fahrer wird durchdrehen, wenn er die Gestalten sieht. Das ist Wahnsinn…«
    Es gab keine Kurven auf dieser Strecke. Das andere Auto fuhr geradeaus und direkt auf die Gruppe zu. Kein Hupsignal erklang, aber Weber bemerkte, dass der Fahrer etwas gesehen haben musste. Die Scheinwerfer begangen zu zucken, weil der Fahrer etwas überhastet lenkte, dann schaltete er das Fernlicht an, das gegen diese geisterhaften Wesen strahlte – und hindurch.
    Auch Thomas Weber war fasziniert, als er das sah.
    Die Gruppe stand im grellweißen Licht, und es sah so aus, als würde sie sich darin auflösen.
    Ein Hupsignal zerriss die Stille.
    Das andere Auto fuhr plötzlich Schlangenlinien, als wäre sein Lenker betrunken. Gefährlich nahe geriet es an die Ränder der Straße, wurde aber immer wieder herumgerissen und fuhr schließlich in die Gruppe hinein.
    Thomas Weber lenkte seinen Streifenwagen an die rechte Straßenseite und hielt an. Nur so konnte er einen Zusammenstoß vermeiden.
    Der andere Wagen hatte die geisterhaft Gruppe passiert. Ihm war nichts geschehen. Ebenso wenig wie den ungewöhnlichen Mönchen, die ihren Weg fortsetzten.
    Aber sie hatten bereits eine recht große Distanz zwischen sich und den Streifenwagen gebracht. Sie ließen sich durch nichts von ihrem Weg abbringen.
    Thomas Weber parkte mit laufendem Motor. Die Verfolgung hatte er zunächst eingestellt, weil er sich um den Fahrer des anderen Autos kümmern wollte.
    Der war nicht mehr in der Lage, seinen Golf zu lenken. Er hatte ihn abgebremst und stand nun halb auf dem Gehsteig. Das Fernlicht brannte noch immer und schoss seine Helligkeit in die Finsternis.
    Weber stieg aus: Er musste nur wenig Schritte quer über die Straße laufen, um den anderen Wagen zu erreichen. Die Fahrerseite war ihm zugewandt. Er sah hinter dem Fenster den Umriss eines Menschen, der sich nicht bewegte.
    Er zog die Tür auf.
    Dabei hörte er ein Lachen. Es war ein noch junger Mann, der den Golf lenkte und sich jetzt nicht mehr beherrschen konnte. Er musste einfach lachen. Er brauchte ein Ventil, damit sich die Spannung in ihm löste.
    »Geht es Ihnen gut?«
    Der Mann drehte den Kopf. Sein

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