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1419 - Der Tod eines Cynos

Titel: 1419 - Der Tod eines Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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knapp zehn Minuten tauchte der Dumfrie wieder auf. Er trug .einen Metallplastikbehälter auf den beiden Armpaaren vor sich her, der die Größe und Form einer terranischen Seemanskiste des präkosmischen Zeitalters hatte. „Setz sie ab!" grollte der Haluter.
    Als hätte der Dumfrie ihn gehört, blieb er unterhalb der Rampe stehen und setzte die Kiste auf dem Schachtgrund ab.
    Dadurch konnte Tolot endlich die in die Gürtelschnalle eingeätzten Rangabzeichen sehen. „Bei Orgyth!" entfuhr es dem Haluter respektvoll. „Das ist ein Admiral!
    Jedenfalls entspricht sein Rang ungefähr dem eines terranischen Flottenadmirals!
    Dschufar, altes Gespenst, den Kerl schnappe ich mir. Mit einem Admiral als Geisel können wir den Dumfries unsere Bedingungen diktieren."
    „Bitte, laß es mich machen, Tolot!" sagte der Sunnuh. „Ich kann das eleganter - und sobald ich wieder auf meinem Flaggschiff bin, sorge ich dafür, daß du unbehelligt bleibst."
    „Aber wie willst du das machen?" fragte Tolot Verblüfft. „Wie ein Gespenst das so macht", antwortete der Sunnuh.
    Im nächsten Moment fielen dem Haluter fast die Augen von den Stielen, denn da löste sich Dschufar zu einem Nebelschleier auf, der sich blitzschnell in die Länge zog, dabei fast unsichtbar wurde und anscheinend mühelos in den Körper des Dumfries eindrang.
    Die Haltung des Admirals versteifte sich; seine Augen wurden glasig.
    Sekunden später lockerte sich die Haltung wieder - und die Augen blickten ungetrübt in Tolots Richtung. „Wir sind so gut wie gerettet", vernahm der Haluter die typisch quarrende Stimme eines Dumfries auf Interkosmo in seinem Helmfunk. „Dafür wird Admiral Sradok sorgen."
    „Du bist tatsächlich ein Gespenst!" grollte Tolot, während der Dumfrie-Admiral die Kiste wieder aufhob und an Bord des Raumboots zurückkehrte. „Ich würde mich vor dir fürchten, wenn du nicht mein Freund wärst."
    Aber war der Sunnuh tatsächlich sein Freund?
    Tolot wußte es nicht. Er konnte es nur hoffen. 5. DIE STERNENBUMMLER Achtzehn Stunden waren vergangen, seit Dschufar mit Admiral Sradok den Mond des Gasriesen wieder verlassen hatte.
    Icho Tolot war längst auf die HALUTA zurückgekehrt. Dort wartete er mit wachsender Ungeduld darauf, daß der Sunnuh sich meldete und ihm mitteilte, ob und wann er darangehen konnte, die Antriebssysteme seines Netzgängerschiffs zu überprüfen und nach Möglichkeit instand zu setzen. Bisher hatte er das nicht riskieren dürfen, weil dabei energetische Emissionen freigeworden wären, die den Ortungsgeräten der Dumfries seine Position verraten hätten.
    Hin und wieder versuchte der Haluter, seinem Bordcomputer eine Regung zu entlocken. Aber Kattok schwieg beharrlich, obwohl er keineswegs energetisch tot war, wie Tolot zuerst befürchtet hatte. Es schien fast, als wären alle seine Funktionen durch einen fremden Einfluß blockiert worden.
    Immer öfter mußte Tolot daran denken, wie das schwarze Schleiergespinst der Trurthars sich über der Schaltwandabdeckung des Bordcomputers zusammengeballt hatte.
    Als wäre es aus Kattok gekrochen.
    Doch die Trurthars waren gleich wieder verschwunden. Tolot fragte sich, ob sie sich in seinem Bordcomputer eingenistet hatten und Kattoks Funktionen blockierten.
    Er vermochte jedoch hinter einer solchen Handlungsweise keinen Sinn zu erkennen - und als hochintelligente Wesen sollten die Trurthars eigentlich nur sinnvolle Handlungen begehen.
    Der Haluter holte zu einem Fausthieb auf die Schaltwandabdeckung aus, hielt sich jedoch im letzten Moment zurück. Mit einem Trümmerhaufen hätte er noch weniger anfangen können als mit einem stummen Computer.
    Als das Ruflicht des Hyperkoms aufleuchtete, zuckte die Hand Tolots vor und schaltete das Gerät ein.
    Der Bildschirm wurde hell.
    Das Abbild von Admiral Sradok schaute dem Haluter daraus entgegen. Tolot erkannte ihn nicht am Gesicht, sondern an den Rangabzeichen seiner Gürtelschnalle. „Admiral Sradok an Icho Tolot!" sagte der Dumfrie im Zentrumsidiom. „Das Mißverständnis hat sich aufgeklärt. Ich bitte Sie darum, uns nichts nachzutragen.
    Selbstverständlich kommen wir für die Instandsetzung Ihrer Antriebssysteme auf."
    Tolot entspannte sich.
    Der letzte Satz hatte ihm verraten, daß es Dschufar war, der aus dem Admiral sprach. Die Dumfries hätten von sich aus nicht wissen können, daß die Antriebssysteme der HALUTA ausgefallen waren. „Ich bin nicht nachtragend", erwiderte er. „Aber ich hätte schon gern genau gewußt, warum die

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