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1419 - Der Tod eines Cynos

Titel: 1419 - Der Tod eines Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um den Mond einschlug."
    Tolot hatte es inzwischen ebenfalls mit der Ortung seiner Kombination festgestellt. „Wir ziehen uns in die HALUTA zurück", sagte er. „Wahrscheinlich kommt das Boot nicht, weil die Dumfries uns hier nicht vermuten. Sie konnten uns nicht orten. Es muß einen anderen Grund geben.
    Sorgen wir also dafür, daß sie nicht durch einen dummen Zufall auf uns stoßen!"
    Sie kehrten um und sprangen in weiten Sätzen davon, Wolken von Molekülstaub aufwirbelnd. Die geringe Schwerkraft Nusyths machte es möglich, und sie hüteten sich davor, ihre Gravopaks zu benutzen, denn das hätte eine ortungstechnische Anpeilung ermöglicht.
    Als sie an einer Schachtöffnung vorbeikamen, schrie der Sunnuh überrascht auf und blieb stehen. „Was ist los?" fragte Tolot und drehte sich zu Dschufar um, nachdem er ebenfalls angehalten hatte. „Komplexe organische Verbindungen und Metallplastik", sagte Dschufar und deutete mit einer Hand in den Schacht hinein. „Die Verbindungen sind zu komplex, als daß sie sich auf Nusyth entwickelt haben könnten."
    „Du vermutest, jemand hätte sie hier deponiert?" fragte Tolot und ging zu dem Sunnuh zurück. Seine Ortung zeigte jetzt ebenfalls eine Masse von etwa fünfzig Kilo einer hochkomplexen organischen Verbindung sowie annähernd zwei Kilo Superleicht-Metallplastik an. „Und jemand holt sie ab", stellte Dschufar fest und schaute in den Himmel, wo sich irgendwo das dumfriesische Raumboot nähern mußte. „Ich werde verrückt!" entfuhr es dem Haluter. „Schmuggelgut! Jemand holt Schmuggelgut ab! Ein Dumfrie. Das sind vielleicht Zustände! Los, wir verschwinden ganz schnell, damit die Schmuggler uns nicht sehen!"
    „Zu spät!" gab Dschufar zurück. „Das Boot muß in weniger als einer Minute hier sein. Wenn wir dann über die Oberfläche laufen, entdeckt man uns zwangsläufig.
    Wir müssen uns im Schacht verstecken!"
    Das leuchtete dem Haluter ein. Er winkte zustimmend und rutschte einfach die steile Schachtwandung hinunter. Der Sunnuh folgte ihm langsamer und vorsichtiger.
    Als sie den Schachtgrund erreichten, bemerkten sie, daß von dort fünf Nebenschächte fast horizontal ausgingen.
    Ihre Ortungssysteme verrieten ihnen, daß in einem dieser Nebenschächte der Behälter mit den hochkomplexen organischen Verbindungen stand.
    Sie wandten sich einem anderen Nebenschacht zu - und erreichten ihn in dem Moment, in dem ein Objekt die Öffnung des Hauptschachts an der Mondoberfläche verdunkelte.
    Ein schwarzes, etwa zehn Meter durchmessendes Raumboot, das sich mit Hilfe eines Gravotriebwerks bewegte und langsam in den Schacht hineinsank.
    Schnell zogen sich die beiden Wesen tiefer in den Nebenschacht zurück, legten sich auf den Boden und warteten die weitere Entwicklung ab.
    Das Raumboot setzte wenige Sekunden später auf dem Grund des Hauptschachts auf. Ein Scheinwerferkegel stach in den Nebenschacht hinein, in dem das vermeintliche Schmuggelgut deponiert war.
    Eine Minute verstrich; dann klappte auf der Tolot und Dschufar entgegengesetzten Seite des Bootes eine Rampe herab - und gleich daraufsahen die beiden Beobachter ein massiges Wesen von fast drei Metern Größe auf den Nebenschacht mit der Molekülmasse zustapfen. „Ein Dumfrie", flüsterte Tolot, der sich noch lebhaft an die Vertreter der Soldatenkaste von M87 erinnerte.
    Der Dumfrie trug einen Raumanzug, aber diese Hülle war transparent, so daß sein ansonsten nur mit einem Gürtel und zwei Schulterkreuzgurten bekleideter Körper gut zu sehen war, ein Körper, dessen äußere Erscheinungsform stark an eine aufrecht gehende Riesenkrote erinnerte.
    Oder an eine Kreuzung zwischen Riesenkröte und Riesenschildkröte, denn zusätzlich zu dem kristallinen Körperpahzer besaß der Dumfrie eine Rückenpanzerschale, die wie der übrige Körper metallisch silberbraun schimmerte.
    Der Dumfrie schien allein auf Nusyth gelandet zu sein, was den Verdacht erhärtete, daß er Schmuggelgut abholen wollte. Icho Tolot wartete ungeduldig darauf, daß er mit dem Behälter zurückkehrte. Er wollte seine Annahme bestätigt sehen, daß sie es mit einem ranghohen Dumfrie zu tun hatten.
    Diese Annahme war der logischen Überlegung entsprungen, daß nur ein Schiffskommandant oder gar ein Flottenbefehlshaber allein mit einem Boot sein Schiff verlassen und auf einem fremden Himmelskörper landen konnte. Einem rangniedrigen Dumfrie wäre niemals die Erlaubnis dazu erteilt worden.
    Tolot und Dschufar brauchten nicht lange zu warten. Nach

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