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142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

Titel: 142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zitternder Hand über Augen und Stirn.
    »Ich habe so etwas ... noch nie gesehen ...
es sind unfaßbare und unglaubliche Bilder, Iwan .. .
Der Schizo-Killer braucht die Köpfe .«
    Wieder trat eine Pause ein, und nach den
letzten Worten der Hellseherin wurde es so still, daß man eine Nadel hätte
fallen hören.
    »Wozu, Edna? Können Sie mir sagen, was er mit
ihnen macht ?«
    Iwan Kunaritschew hatte sich von der Erregung
der Hellseherin anstecken lassen.
    Selbst das Wenige, das sie bisher von sich
gab, war Sprengsatz genug.
    »Nein ... die Bilder verschwinden! Der Nebel
wird dichter... Er verschlingt alles, auch die Gestalt des Killers ... Ich kann
ihn nicht mehr sehen . .. ich versuche es von der
anderen Seite ...«
    Meinte Edna Cailhon damit, daß sie die
Perspektive ihrer Schau verändern konnte?
    »Er kommt auf mich zu«, fuhr sie fort.
    »Er ist mehr zu ahnen, denn zu sehen ... Er
hält etwas in der Hand ... Es ist - Chantalles Teufelskopf! Der Schizo-Killer
trägt ihn auf seinen Händen wie eine Gabe, die er jemand darbringen will .«
    Iwan sah ihr an, daß sie eine Grenze erreicht
hatte, an der sie nicht mehr konnte.
    Blitzschnell blies sie da die Kerze aus, und
in dem kleinen Zimmer wurde es stockfinster.
    »Warten Sie einen Augenblick, noch kein Licht
machen ... ich kann es jetzt nicht ertragen ...« hörte er die schwache Stimme
der Hellseherin aus dem Dunkeln. »Ich möchte Sie bitten, mit niemand darüber zu
sprechen, wie Sie mich hier erlebt haben, Iwan ... Es soll für immer ... unser
Geheimnis sein ... Diese Schwäche, die Sie ... jetzt an mir erleben ... von ihr
darf niemand etwas erfahren ... Versprochen ?«
    »Versprochen!«
    Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 hatte schon
manches Medium bei der Arbeit erlebt. Bei vielen echten, aber auch bei vielen,
die nur Vorgaben, besondere Fähigkeiten zu haben.
    Edna Cailhon gehörte mit Sicherheit nicht zu
der letzten Sorte.
    Sie war wirklich fertig und erschöpft, als
hätte sie schwerste körperliche Arbeit geleistet.
    Iwan hörte im Dunkeln, wie die Frau atmete.
    »Ich habe ’ne Menge gesehen«, fuhr sie dann
fort. Ihre Stimme klang schon erholter. »Bilder, die mir selbst fremd sind ...
Ich kann vieles nicht deuten, Iwan. Und ich muß Ihnen noch etwas sagen: Ich
glaube, es ist wichtig - für Sie und die Organisation, für die Sie arbeiten.
    Ich selbst... habe einen solchen Zustand wie
heute noch nie zuvor durchgemacht. Nach den hellseherischen Bildern, die ich
bisher immer gesehen habe, war ich ein wenig müde, aber nie bis an die Grenze
meiner Körperkräfte erschöpft. Ich konnte ... mit einem Mal nicht mehr,
verstehen Sie? Wenn ich mir die Bilder noch zwei oder drei Minuten länger
angesehen hätte, ich glaube - ich wäre vor Schwäche gestorben ...«
    Sie atmete tief durch und bat ihn dann, die
Stehlampe wieder einzuschalten.
    Iwan tat es.
    Im gedämpften Licht sah er die unnatürlich
weiße Gesichtsfarbe der Frau und ihre vor Schweiß glänzende Haut.
    Iwan hatte genug gehört. Er erhob sich und
erkannte, daß er Edna Cailhon jetzt allein lassen mußte.
    »Ich weiß, daß Sie viel zu tun haben werden,
Iwan«, sagte die Hellseherin zu ihm. »Achten sie auf sich! Jeder, der dem
Schizo-Killer auf die Spur kommt, ist in Lebensgefahr ...«
    »Ich werde mein Bestes tun, Towarischtschka
Edna, ihm in der Badewanne nicht zu begegnen«, antwortete Iwan.
    Es gelang ihm mit seinem kleinen Scherz die
Miene seiner Gesprächspartnerin etwas aufzuhellen.
    Er ging die Treppe nach unten, und Edna
Cailhon sah ihm nach.
    Ihr Gesicht war starr wie eine Maske.
    Die Hellseherin kehrte in die Wohnung zurück,
schloß hinter sich ab und begab sich in das Zimmer, wo der Geruch der
erloschenen Kerze noch verwehte und der Rauch sich unter dem Lampenschirm
kräuselte.
    Die Frau setzte sich in einen bequemen
Sessel, direkt unterhalb des Fensters, lehnte sich zurück und schloß - um
besser zu entspannen - ein wenig die Augen.
    Der Kerzenrauch wehte unter der Decke entlang
und löste sich auf.
    In der schummrigen Ecke neben der alten
Vitrine war auch die Luftbewegung zu erkennen.
    Weißlicher Rauch quoll sanft und lautlos dort
auf und nieder.
    Rauch?
    Nein! Es war - Nebel... der gleiche Nebel,
den Chantalle Seautant auf dem Grund des Schwimmbeckens gesehen hatte, ehe sie
sich auf so unheimliche Weise verwandelte ...
     
    *
     
    Fay Milkins fuhr
zusammen und hielt den Atem an.
    Die Blicke der beiden Mädchen begegneten
sich.
    Wer konnte jetzt noch kommen? Helen Milkins
würde auf

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