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142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

Titel: 142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    »Nein. Sie trug ihn immer. Wir nahmen beide
an, daß sich während des Schlafes vielleicht der Verschluß geöffnet hätte. Dann
gab’s nur eine Möglichkeit: der Anhänger hatte sich gelöst und befand sich
irgendwo zwischen den Kissen oder den Matratzen. Wir nahmen das ganze Bett
auseinander und hoben den Teppich an. Das Kettchen blieb verschwunden.
Chantalle konnte sich nicht beruhigen .«
    »Vielleicht war es sehr wertvoll,
unersetzlich ?«
    »Das vermutete ich zunächst auch. Aber
Chantalle ließ mich wissen, daß es weniger einen materiellen als einen ideellen
Wert besaß. Es sollte sie beschützen vor Unheil und Krankheit jeder Art. Und
nun hatte sie plötzlich Angst, daß ihr etwas zustoßen würde. Sie konnte sich
kaum beruhigen. Sie suchte immer wieder in allen Ecken, und wir stellten das
ganze Zimmer auf den Kopf. Aber - wir fanden nichts .«
    »Es kann sich doch nicht in Luft aufgelöst
haben. Habt ihr auch unter den Schränken nachgeschaut ?«
    »Ja. Sogar unter der Fußleiste, die rings um
die Wand läuft.«
    Fay Milkins war anzusehen, daß sie noch etwas
sagen wollte. Sie biß sich auf die Unterlippe.
    »Was bedrückt dich noch ?« Joan Sutter merkte es.
    »Chantalle ... hatte eine mögliche Erklärung
parat, Joan«, fuhr Fay Milkins mit tonloser Stimme fort. »Es klingt wie ein
Scherz, aber sie meinte es todernst. Sie war überzeugt davon, daß in der Nacht
jemand in ihrem Zimmer war und - ihr das Halskettchen mit dem Amulett
abgenommen hatte ... Kein Mensch aus Fleisch und Blut... sondern ein Geist...«
     
    *
     
    Nach diesen Worten herrschte einen Augenblick
betroffenes Schweigen.
    »Es gibt keine Geister !« sagte Joan schließlich.
    »Chantalle war anderer Meinung«, widersprach
Fay. »Sie war von diesem Moment an wie umgewandelt,
wirkte nervös und hatte Depressionen. Als ich sie fragte, was sie denn nun zu
befürchten hätte, sagte sie: >Ich muß mit allem
    rechnen. Was es ist... weiß ich selbst nicht .. .< Ich merkte, daß sie unbedingt
Zerstreuung brauchte, um von den trüben Gedanken loszukommen. Deshalb fuhren
wir seit dem Vormittag in der Gegend herum. Dann haben wir einen Besuch bei dir
gemacht und uns schließlich noch zu einem Saunabesuch entschlossen. Wenn ich
geahnt hätte, wie dieser enden würde ... wäre ich nicht dorthin gefahren .«
    »Du hast keine Schuld an dem, was passiert
ist. Es war Chantalles Schicksal, so zu sterben ... und nach allem, was du mir
jetzt gesagt hast, scheint sie es auch geahnt zu haben. Ich muß ständig an sie
denken, Fay. Und" ich kann nicht glauben, daß wir beide ohne sie hierher
gekommen sind. Das alles ist so unwirklich. Mir kommt es so vor, als wäre sie
nur aus dem Zimmer gegangen und würde jeden Augenblick zurückkehren ...«
    Joans Worte waren noch nicht verklungen, als
geklopft wurde.
     
    *
     
    Die Tür stand offen, als er an dem Haus
ankam, in dem die Hellseherin und Wahrsagerin wohnte.
    Iwan brauchte nur aufzudrücken und konnte den
Hausflur betreten.
    Die Schritte des Agenten hallten durch den
Korridor des fünfstöckigen Mietshauses.
    Edna Cailhon, die Frau, die X-RAY-7 noch
aufsuchen wollte, wohnte in der ersten Etage. Iwan benutzte nicht den
altmodischen Lift mit der schmiedeeisernen Tür, sondern lief über die Treppe
nach oben.
    An der abgegriffenen Holztür, die einen neuen
Anstrich vertrug, befand sich ein altmodisches Emaille
Schild. Auf weißem Untergrund stand in schwarzen, verschnörkelten Buchstaben
der Name »Edna Cailhon«. Wo die Schrauben das Schild hielten, auch am Rand, war
die Emailleschicht schon abgeplatzt.
    X-RAY-7 wollte gerade den Finger auf den
vergilbten Klingelknopf legen, als die Tür geöffnet wurde.
    Edna Cailhon stand vor ihm.
    Kunaritschew sah sie zum erstenmal.
    Sie war eine große, hagere Frau, die ihre
Magerkeit dadurch zu verbergen suchte, daß sie ein weitgeschnittenes,
knöchellanges Hauskleid trug. Auf schwarzem Untergrund waren bunte Stickereien,
die eine Dschungelszene ergaben.
    Unter einer großblättrigen Pflanze kauerte
ein Tiger. Auf einem Zweig hockte ein buntgefiederter Papagei, und auf eine
große gelbe Blüte schaukelte ein Schmetterling zu.
    Iwan wollte etwas sagen, doch Edna Cailhon
war schneller.
    »Treten Sie ein, Mister .«
    »Kunaritschew, Iwan Kunaritschew,
Towarischtschka. Auch wenn Sie meinen Namen nicht kennen, scheinen Sie über
meine Ankunft nicht verwundert zu sein ?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich weiß immer ...
nun«, berichtigte sich die hagere Frau schnell selbst,

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