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142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

Titel: 142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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»sagen wir - meistens,
wenn jemand noch zu mir will .«
    Der bärtige PSA-Agent nickte. »Bei einer
Hellseherin muß man sich das Wundern abgewöhnen. Sie haben sicher auch schon
erkannt, weshalb ich gekommen bin ?«
    »Zumindest weiß ich, daß Sie mir keine
Zeitschriften andrehen und mir auch nichts anderes verkaufen wollen .«
    »Was sicher kein Wunder ist, Towarischtschka.
Um diese Zeit dürften die Herrschaften vom Fliegenden Gewerbe kaum noch
unterwegs sein. Da sitzen sie meistens in der Bar und trinken auf die dicken
Provisionen, oder liegen in den Armen einer Freundin, um sich von den Strapazen
des langen Tages auszuruhen .«
    »Kommen sie, Mister Kunaritschew! Treten Sie
näher. Ich gehe doch recht in der Annahme, daß Sie mir Fragen stellen wollen,
nicht wahr? «
    »Genau, Towarischtschka. Ich sehe, mit Ihnen
kommt man schnell zum Kern der Sache. Und Sie haben überhaupt keine Angst vor
mir ?«
    Edna Cailhon hob
die angegrauten Augenbrauen. »Müßte ich sie haben, Mister Kunaritschew? Muß man
als Dame vor Ihnen Angst haben ?«
    Um ihre Lippen spielte ein verschmitztes
Lächeln, und auf Iwans Gesicht zeigte sich flüchtige Röte.
    »Nein, Towarischtschka, so meinte ich das
natürlich nicht«, sagte er erschrocken, als er feststellte, daß sie seine
Bemerkung offensichtlich falsch aufgefaßt hatte. »Aber ich könnte
beispielsweise ein Einbrecher sein, der es .. . auf
Ihren Familienschmuck abgesehen hat .«
    Er war inzwischen in die schummrige Diele
getreten, in der alte Möbel standen.
    »Einbrechern, Mister Kunaritschew, öffne ich
grundsätzlich nicht. Mit einem solchen Besuch war heute abend erstens nicht zu
rechnen - und zweitens besitze ich keinerlei Schmuck .«
    Iwan wurde in ein Zimmer geführt, das nur
durch eine Stehlampe beleuchtet wurde.
    Edna Cailhon forderte ihn auf, Platz zu
nehmen.
    Sie saßen sich an einem kleinen runden Tisch
gegenüber.
    »Ich bin Angehöriger einer Organisation, die
es sich zur Aufgabe gemacht hat, außergewöhnliche Vorkommnisse näher unter die
Lupe zu nehmen. Sie hatten für heute abend auf einen Ort hingewiesen, an dem
etwas ganz Außergewöhnliches passieren würde. Ihr Hinweis hat dazu geführt, daß
ich zwei Liter Wasser geschwitzt habe .«
    »Sie waren in jener - fraglichen Sauna ...«
Es klang wie eine Feststellung.
    »War ich, Misses Cailhon .«
    »Nicht so förmlich, Mister Kunaritschew.
Sagen Sie Edna zu mir ... Das tun alle .«
    »Dann müssen Sie es Iwan sagen. Das tun auch
alle .«
    Edna Cailhon griff hinter sich. Auf einem
Tablett standen zwei Gläser und eine Flasche Wodka.
    »Ich habe mir gedacht, bei all den vielen
Fragen, die Sie mir stellen werden, würde Ihnen ein kleiner Stärkungstrunk
guttun .«
    Iwan Kunaritschew war nicht so leicht aus der
Fassung zu bringen, aber als er die Flasche sah, mußte er doch schlucken.
    »Das ist ja meine Lieblingsmarke, Edna! Woher
wußten Sie denn, daß ...«
    »Ich hab’ es im Schein einer Kerze gesehen,
Iwan. Ich wußte, daß der Gast, der mir heute am späten Abend noch die Ehre
seines Besuches erweist, gern ein oder auch zwei Gläser von diesem Stöffchen
trinkt .«
    »Auf drei oder vier, Edna, kommt es mir auch
nicht an .«
    Sie füllte die Gläser randvoll, und sie
prosteten sich zu.
    »Sie können in die Zukunft sehen,
Towarischtschka Edna. Zumindest manchmal... Vielleicht können Sie auch einen
Blick in die Vergangenheit werfen .«
    »Sie wollen jetzt, nachdem das Schicksal
seinen so grauenvollen Verlauf genommen hat, wissen, was wirklich passiert ist
in der Sauna, nicht wahr ?«
    »Ja.«
    Edna Cailhon atmete tief durch, stellte ihr
Glas aufs Tablett zurück und senkte den Blick.
    »Es war eine junge Frau, und sie ist tot...«
murmelte sie. »Wie war ihr Name ?«
    »Sie war eine Französin. Chantalle Seautant.«
    »Chantalle Seautant«, wiederholte Edna
Cailhon leise. »Sie hat ein ungewöhnliches Schicksal gehabt, nicht wahr? «
    »Das kann man wohl sagen .« Iwan berichtete, was er - wie alle anderen auch - beobachtet hatten. »Als Sie
Ihre Erkenntnis über die Ereignisse des heutigen Abends Weitergaben, war Ihnen
da schon Näheres bekannt ?«
    »Leider nein«, seufzte die Hellseherin.
»Sonst hätte ich mit Sicherheit präziser darauf hingewiesen. Ich bedaure es
sehr, daß Chantalle ums Leben gekommen ist .«
    »Ich will zwei Dinge von Ihnen wissen, Edna.
Was für eine Bedeutung hatte Chantalle Seautants Verwandlung,
    und wer war der Fremde, der ihr den Kopf
schließlich abgeschlagen hat und damit

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