142 - Zakum, der dunkle Archivar
tatsächlich alles andere als erfreulich aus. Das meiste Geld verschluckten die Reparaturen und Instandhaltung von Castillo Basajaun. Die Kosten explodieren, das sofort verfügbare Kapital reicht für drei Monate. Jeff Parker stellt uns zwar jährlich eine recht anständige Summe zur Verfügung, doch sie reicht nicht aus."
„Und was ist mit Cocos Vermögen?"
„Die Sparkonten sind bald leer, und der Rest wurde seinerzeit in Aktien und Wertpapieren angelegt, der Gewinn wird zur Bestreitung der laufenden Kosten herangezogen. Es muß bald eine Lösung gefunden werden, Dorian, denn sonst müssen wir einige Aktien abstoßen. Aber es dürfte auch Ihnen klar sein, daß dies keine Lösung ist."
Dorian nickte kummervoll.
„Du mußt mit Jeff sprechen, Dorian", drängte Coco. „Er wird uns sicher helfen."
„Das ist mir äußerst peinlich, denn er hat in der Vergangenheit schon viel für uns getan. Ohne seine Hilfe wären wir nicht weit gekommen."
„Dann werde ich es tun", sagte Coco fest entschlossen. Sie nahm ihm einfach den Schnellhefter aus der Hand. „Und ich werde nicht nur mit Jeff sprechen, sondern auch mit anderen Leuten. Wir haben vielen Leuten geholfen, und dabei waren auch einige recht vermögende, die sicherlich gern eine Spende für eine Stiftung geben werden, die sich der Dämonenbekämpfung widmet."
„Eine ausgezeichnete Idee, Coco", freute sich Sullivan. „Diese Stiftung muß allerdings erst gegründet werden."
„Darum werden sich Jeffs Anwälte kümmern. Wo hält er sich im Augenblick auf?"
„Vor drei Tagen erhielten wir eine Meldung", schaltete sich Yoshi ein. „Er war in Ägypten und wollte mit seiner Jacht nach Kreta."
„Ich werde mich jetzt mit diesen faszinierenden Unterlagen ins Wohnzimmer zurückziehen", sagte Coco. „Ihr solltet euch einstweilen um Inseln kümmern, auf denen in letzter Zeit irgend etwas Ungewöhnliches geschah."
„Weshalb gerade Inseln?" wunderte sich der Japaner.
„Das ist eine von Cocos Eingebungen", meinte Dorian ein wenig sarkastisch.
Coco lachte. „Es ist nur logisch. Ich wette mit dir, daß auch Ruud Jong nach einer Insel sucht, Dorian."
„Mit dir wette ich nicht", sagte der Dämonenkiller grinsend. „Du gewinnst immer."
Dorian wartete, bis Coco die Räume der Mystery Press verlassen hatte, dann setzte er sich an den großen Tisch.
„Was halten Sie von Cocos Bemerkungen über Zakum, Trevor?"
„Sie gefallen mir überhaupt nicht. Dazu noch der Komet."
„Um Himmels willen, jetzt fangen auch Sie damit an. Reicht Ihnen nicht Miß Pickford?"
„Die gute Martha ist ein wenig schrullig geworden, aber Cocos Worte haben mich nachdenklich gestimmt. Über dieses Thema haben Yoshi und ich bereits gestern mit Coco gesprochen und alle verfügbaren Daten dem Computer eingegeben."
„Auf das Ergebnis bin ich aber gespannt", sagte Dorian.
„Ja, es wird dich einigermaßen überraschen", meldete sich der Japaner. „Es stellte sich nämlich heraus, daß 1910, beim letzten Auftauchen des Kometen, es innerhalb der Schwarzen Familie zu großen Veränderungen und Kämpfen kam. Und der Computer, der nichts vom Kometen weiß, kann nur vermuten, daß in diesem Jahr irgend etwas Ungewöhnliches geschah."
Noch immer war der Dämonenkiller nicht überzeugt. Er vertiefte sich in die Ausdrucke, dann nickte er zustimmend.
„Da ist tatsächlich etwas dran", sagte er. „In dieser Richtung müssen wir weitersuchen."
„Ich war gerade dabei, Dorian, doch nun bin ich die Meldungen durchgegangen, die sich auf die Inseln beziehen. Einige Voodoo-Fälle werden - welch eine Überraschung - aus Haiti gemeldet. In Neuseeland sollen Ghoule ihr Unwesen treiben. Angeblich wird in Irland ein Dorf von Geistern beherrscht. Das sind alles Hinweise, die mit größter Skepsis betrachtet werden müssen. Hier habe ich eine Nachricht von deinem alten Freund Timothy Morton. Vor über einer Woche wurde in Boston die Leiche eines Werwolfs gefunden."
„Darüber wird Tim sicherlich hoch erfreut gewesen sein, aber was hat das mit einer Insel zu tun?" „Nicht so ungeduldig, Dorian. Der Tote hieß Melpo Vassilis und wanderte vor achtzig Jahren in die USA ein. Er stammte von Samothraki. Da hast du deine Insel."
„Waren das alle Meldungen?"
„Alle, die in irgendeiner Form etwas mit einer Insel zu tun haben. Ist ein wenig dürftig." „Allerdings, diesmal hätte ich doch mit Coco wetten sollen, denn ich bin fest davon überzeugt, daß sie… "
Lächelnd stürmte Coco in die
Weitere Kostenlose Bücher