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1420 - Sternentore

Titel: 1420 - Sternentore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine unfertige Zukunft. Der Gaijin hat uns nicht direkt getötet. Dafür hat er uns in einen Zeittransmitter getrieben, der uns in einem in der Relativzukunft existierenden ATG-Feld wiederverstofflichte."
    „Ich verstehe", sagte der Sunnuh. „Aber das ist kein Grund zum Aufgeben. Auch ich kenne mich mit den Phänomenen von Raum und Zeit aus, Freund Tolotos. Zwar wußte ich nicht sofort, wo wir sind, aber wenn deine Definition stimmt, haben wir eine Chance, in unsere Gegenwart zurückzukehren."
    „Ohne Gezeitenwandler?" entgegnete Tolot bitter. „Ein Antitemporales Gezeitenfeld ist keine dünne Schicht komprimierter Energie wie ein Schutzschirm", erläuterte der Sunnuh. „Es läßt sich eher mit einem räumlich weit nach allen Richtungen ausgedehnten Magnetfeld vergleichen, das bekanntlich nichts anderes ist als ein veränderter Zustand des Raumes in der Umgebung eines Magneten. Beim ATG kommt hinzu, daß es zusätzlich ein veränderter Zustand der Zeit ist. Es gibt in einem ATG zahllose Zeitverwerfungen, von denen kaum eine jemals entdeckt wird.
    Aber man kann sie finden, wenn man über ein Mittel verfügt, sie aufzuspüren."
    Er tippte mit einer Hand an das Gürtelhalfter, in dem er einen unterarmlangen, stabförmigen Gegenstand trug, der metallischblau schimmerte. „Was ist das?" fragte Tolot beklommen. „Ein Zeitlabyrinth-Spürer", antwortete Dschufar. „Mit seiner Hilfe kommen wir in unsere Gegenwart zurück. Wir werden nur etwas Zeit dafür brauchen." 4. DER PREIS Nach Icho Tolots positronischem Chronographen war es siebzehn Stunden später, als Dschufars Zeitlabyrinth-Spürer in kurzen Intervallen grellblau leuchtete und der Sunnuh stehenblieb.
    Hoffnungsvoll blickte der Haluter zu den undeutlichen Konturen hinüber, auf die die „Spitze" des Spürers zeigte.
    Er und Dschufar waren in den vergangenen siebzehn Stunden schon durch viele Zeitlabyrinthe geirrt. Doch bisher hatten sich alle als Sackgassen erwiesen, die in der Labilzone mündeten - und ohne Schutz eines ATG-Felds wäre jedes Lebewesen dort zu einem Bestandteil der Labilzone geworden, ein halbmaterielles, energetisch instabiles Etwas, dessen Bewußtsein sich irgendwann unwiederbringlich zerstreut hätte.
    Der Haluter fragte sich, wohin sie das soeben entdeckte Zeitlabyrinth führen würde.
    Er wußte es nicht. Er wußte nur eines: Nie wieder würde er sich auf ein Abenteuer wie dieses auf Tophtar einlassen, wo er nicht den blassen Schimmer einer Ahnung gehabt hatte, was ihn erwartete.
    Unter dem Gaijin hatte er sich jedenfalls etwas ganz anderes vorgestellt. „Komm, Tolotos!" rief Dschufar leise.
    Der Haluter erwachte aus seiner Erstarrung und eilte seinem Gefährten nach.
    Dschufar stand dicht vor den undeutlichen Konturen und hielt die Spitze seines Spürgeräts in sie hinein.
    Und allmählich wurden sie deutlicher und nahmen Formen an, die das Vorstellungsvermögen Tolots nicht mehr hoffnungslos überforderten: Verschachtelte, beschädigte Wände aus einem Material, das Metallplastik zu sein schien, allerdings mit so kleinen Zwischenräumen, daß vielleicht ein Siganese sich hindurchzwängen konnte, vielleicht auch noch ein Swoon, aber kein Sunnuh und erst recht kein Haluter.
    Doch als die Konturen ganz klar hervortraten, begriff Tolot plötzlich, worum es sich handelte.
    Es war die wabenförmig strukturierte und an einer Stelle aufgerissene Außenzelle eines Raumschiffs. „Endlich etwas Konkretes!" röhrte er mit neu erwachender Zuversicht. „Ein Schiffswrack! Damit läßt sich doch etwas anfangen! Geh weiter nach rechts, Dschufaros! Vielleicht kannst du dann das Loch erkennen, das sich neben der sichtbaren, aufgerissenen Wand befinden muß."
    „Wir müssen vorsichtig sein!" warnte der Sunnuh. „Das Wrack ist ein Fremdkörper, der wer weiß wie in diesen Sektor des ATG-Felds geraten ist und seine Eigenzeit mitgebracht hat. Die ist inzwischen zwar angeglichen, aber in seiner unmittelbaren Nähe kommt es immer wieder zu Instabilitäten, die durch uns noch verstärkt werden. Dadurch besteht immer die Gefahr der Entstehung eines Aufrißtrichters - und wohin wir dann geschleudert würden, daran will ich gar nicht denken."
    „Leichter als ich bin, kann ich mich nicht machen", entgegnete der Haluter und stöhnte innerlich, als er spürte, wie der Pseudoboden unter seinen Füßen schwankte. „Allerdings nicht", gab Dschufar zurück. „Die Gravopaks dürfen wir hier nicht einsetzen. Aber nicht das Gewicht ist entscheidend, sondern unsere

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