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1423 - Wer ist Advok

Titel: 1423 - Wer ist Advok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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finden, war ein Kunststück.
    Das Schiff war mit der flachen Unterseite des Rumpfes aufgeschlagen. Nach der syntronischen Rekonstruktion zu urteilen, mußte sich die Hauptmasse der Triebwerke und Energiespeicher dort befunden haben. Ich wollte es dennoch versuchen.
    Ali bewegte sich seltsam vorsichtig.
    Ich sah, daß er die Check-Kontrollen seines SERUNS abfragte. „Stimmt etwas nicht?" erkundigte ich mich beunruhigt. „Was ist los?"
    „Mein Mikroreaktor stottert. Die Leistung fällt ab. Die beiden Notstrombatterien sind schon beim Kontakt mit dem Kabel ausgefallen. Nach dem Check zu urteilen, habe ich neunundneunzig Prozent der Reaktionsmasse verbraucht. Der gepulste Protonen-Einschuß in den NUG-Reaktor läuft auf Sparflamme. Beim HochenergieÜberschlag auf meinen Schutzschirm müssen Fünf-D-Komponenten im Spiel gewesen sein. Ich muß meinen Paratronschirm abschalten, oder mir geht in zwei Minuten der Saft aus."
    „Nun los schon, du hast keine Wahl", ermahnte ich ihn.
    Ich zwängte mich weiter durch die Trümmer hindurch, verwünschte Tostans unförmigen Interkomb-Toser und bekam endlich freie Bahn. Als ich Ali erreichte, erlosch sein Paratronschirm. Hinter der Helmscheibe bemerkte ich sein schweißüberströmtes Gesicht. „Alles klar", berichtete er erleichtert. „Für den Heimweg reicht es noch, aber ich kann weder fliegen noch das Zusatzgewicht des SERUNS absorbieren.
    Der Gravitations-Neutralisator braucht ebenfalls zu viel Energie. Ich muß ihn zusätzlich abschalten. Unterlasse ich es, fällt die Sauerstoffversorgung aus."
    Ich hing den Interkomb-Toser über die Schulter und deutete auf Alis Gurtsystem.
    Es umspannte Rücken und Brustteil des SERUNS. An ihm hingen zwei Reservemagazine mit Interkomb-Geschossen.
    Ich klinkte die Magazine in meine Schultergurte ein und half ihm, die letzten Hürden bis zum Druckraum zu überwinden. Hier war es kaum zu Zerstörungen gekommen. Das stabile Material der großen, doppeltürigen Materialschleuse hatte dem Aufprall standgehalten.
    Ali quälte sich schrittchenweise nach vorn. Nach der Berechnung meines Pikosyns hatte er jetzt trotz der geringen Schwerkraft von 0,61 Grayos ein SERUN-Gewicht von 54,02 Kilogramm zu tragen und auch zu bewegen. Das war auf die Dauer unmöglich. Wir hatten im Vertrauen auf unsere Gravitationsabsorber eine schwere Ausrüstung gewählt.
    In der Schleuse sank er zu Boden. Sein keuchender Atem verriet alles. Ali mußte schleunigst geholfen werden. Seine Pulsfrequenz lag bereits bei 162 Schlägen pro Minute. Sein Pikosyn warnte akustisch und mit Leuchtsignalen.
    Ich kniete mich vor ihm auf den Stahlboden und wandte ihm meinen großen Rückentornister zu. Er reichte von den Schultern bis zu den Hüften. „Das schmale Fach links unten, Eingabekode MAS wie bekannt. Aufmachen und eine Laderbatterie entnehmen. Die Kontakte sind gesteckt. Wenn du sie hast, werde ich sie in deinen Tornister einbauen.
    MAS eintippen, oder die Klappe öffnet sich nicht. Ich komme nicht an die Tastatur heran. Versuche es. Ali...!"
    Ich sah auf den Minibildschirmen meiner Pikosyn-Außenbeobachtung, wie er mühevoll die Hand erhob. Meine nächsten Worte wurden von einem tiefen Donnern überlagert.
    Ein sonnenheller Strahl zuckte über mich hinweg und schlug drüben in die Stahlwand der Schleuse ein. Ein glutender Krater entstand, flüssig gewordenes Metall spritzte umher.
    Die vorhandene Luft erhitzte sich im Nu, expandierte gewaltsam und riß mich mit der entstehenden Druckwelle zur Seite. Mit dem Rücken auf Alis Brustpanzer blieb ich liegen; hilflos wie ein Neugeborenes.
    Rechts von mir, nur fünf Meter entfernt, standen zwei hochgewachsene Kartanin.
    Sie trugen Raumanzüge und Hochenergiewaffen, deren Wirkung sie bereits demonstriert hatten.
    Ich starrte in die beiden Waffenmündungen und schalt mich einen Narren.
    War ich es nicht gewesen, der ständig vor eventuellen Überlebenden gewarnt hatte?
    Und nun das!
    Ich wälzte mich vorsichtig von Alis Körper herunter und blieb einfach liegen.
    Es wäre Selbstmord gewesen, jetzt nach der Waffe greifen zu wollen. Mein Pikosyn war „weitsichtig" genug, auf einen Versuch, meine Schutzschirme hochzufahren, zu verzichten. Ali hätte es nichts genützt!
    Mein Zellaktivator pochte kräftig und fast schmerzhaft. Das war wieder eine jener Situationen, die ich während meiner langen Wanderung durch die Geschichte des Planeten Erde oftmals hatte meistern müssen. Ich suchte instinktiv nach meiner Chance. Bisher hatte es immer

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