Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1423 - Wer ist Advok

Titel: 1423 - Wer ist Advok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
etwas."
    Ich zog mich in meine Ausgangsstellung zurück und schaute zu Ali hinüber. Ein armdickes, geborstenes Kabel hatte sich unterhalb seines Rückentornisters verkeilt.
    Unsere Schutzschirme hatten wir nach den ersten Untersuchungsergebnissen abgeschaltet. Es wäre gefährlich gewesen, mit der aufgebauten Schirmabwehr in dieses Metallgewirre einzudringen. „Nicht bewegen, Ali", riet ich so gelassen, wie ich es in dem Augenblick vermochte. „Du hängst an einem Kabel fest. Es kann noch stromführend sein.
    Nach seinem Querschnitt zu urteilen, kann dort eine Menge Saft durchfließen. Schalte deinen Paratronschirm ein. Ganz vorsichtig! Nur nicht nach hinten greifen und die blanken Leiter berühren."
    Er blieb erstaunlich ruhig. Ich hörte nur seine Atemzüge. Sekunden später fuhr sein Schirm hoch, und schon erlebten wir ein Feuerwerk, mit dem wir nicht gerechnet hatten.
    Meterlange Blitze zuckten aus dem Kabelstumpf hervor. Sie wurden von Aus Schirm aufgefangen und in energetisch verwandelter Form in den Hyperraum abgestrahlt.
    Das Donnern strapazierte meine Ohren.
    Eine von grellweißen Entladungen umhüllte Gestalt bewegte sich nach hinten, auf die zerbrochenen Schotte zu. Ein letzter Blitz bezeugte, daß Ali gerade noch dem Tod entronnen war.
    Schließlich wurde sein Körper wieder erkennbar. Die Färbung seines überlasteten Abwehrschirms erlosch. „Ich bin noch da!" vernahm ich seine Stimme. Sie klang verstört. „Das - Kabel hatte ich nicht gesehen."
    „Wenn man keinen Hochenergieschirm aufgebaut hat, sollte man auf solche Dinge achten", fuhr ich ihn an. „Ich konnte das blanke Ende von hier aus erkennen."
    „Das hätte Tostan nicht gehässiger sagen können", nörgelte er. „Ich habe es halt nicht bemerkt. In dem Wirrwarr!
    Besonders hell ist es hier auch nicht. Ich entschuldige mich. Was machen wir jetzt?"
    Er versuchte abzulenken, und ich unterdrückte meinen Unmut. Silverman fragte besorgt an, was das Feuerwerk zu bedeuten hätte. Er saß draußen in der Labell und beobachtete unsere jeweiligen Standorte. „Materialkontakt mit einem stromführenden Leiter", beruhigte ich ihn. „Alles in Ordnung. Hat die KARMINA-Syntronik etwas über die Herkunft der Kartanin herausfinden können? Oder über die Hauri?"
    „Es sind eben Hauri und Kartanin. Wer weiß, wie sich die Völker in den vergangenen Jahrhunderten entwickelt haben. Es dürfte viele Kulturen geben, die nichts mehr mit jenen zu tun haben, die wir kennengelernt haben. Maynti fragt an, ob du ihr ein paar technische Daten über Triebwerke und Energieversorgung besorgen könntest. Das könnte uns vielleicht weiterbringen."
    Ich zögerte die Antwort hinaus. Weiter drüben erreichte Ali die zerbrochene Querwand. Sein Paratronschirm flackerte noch. „Wozu der Aufwand? Was nützt es uns, zu wissen, woher die Kartanin kamen?"
    „Es geht nicht um die Katzenwesen.
    Maynti denkt immer noch an die geheimnisvollen Cantaro. Es könnte sein, daß sie bei der Konstruktion des verunglückten Schiffes Pate gestanden haben - im technischen Bereich. Lernen könnten wir in jedem Fall etwas."
    Ich zögerte. Etwas in mir warnte mich vor einem zu langen Aufenthalt in diesem Wrack. „Habt ihr wirklich keine Individualimpulse empfangen? Der Raumer ist nicht so nachhaltig zerstört, daß es keine Überlebende geben könnte."
    Silvermans Gesicht vergrößerte sich. Er rückte näher an seine Aufnahme heran.
    Seinen Druckhelm hatte er nach wie vor geschlossen. „Wenn dein Pikosyn nichts auffängt, dann gibt es dort kein Leben mehr. Soll ich dich direkt mit der KARMINA verbinden?"
    Ich dachte an Mayntis Eigenart, einem jeden Ding mit bohrenden Fragen auf den Grund zu gehen. Nur das nicht! „Nein, nicht nötig. In Ordnung, wir schauen uns Triebwerke und Energieerzeuger an. Wahrscheinlich werden wir einen Gravitraf finden. Restemissionen sind überall vorhanden. Ich melde mich wieder. Ende."
    Ich stieg vorsichtig über Hindernisse und Tote hinweg. Vor etwa vier Wochen Standardzeit mußte hier das totale Chaos geherrscht haben. In dem Zusammenhang quälte mich die Frage, was die Kartanin bewogen hatte, diesen lebensfeindlichen Himmelskörper anzufliegen. „Mayntis Idee ist nicht übel", meldete sich mein Extrahirn. „Die Cantaro scheinen die heimlichen Drahtzieher im neuen Zeitalter zu sein."
    Ich .verbannte die unangenehmen Mahnungen aus meinem Bewußtsein und beschloß, mich auf die vor uns liegende Aufgabe zu konzentrieren. In diesem Wrack brauchbare Hinweise zu

Weitere Kostenlose Bücher