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1423 - Wer ist Advok

Titel: 1423 - Wer ist Advok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Strahlbahnen drüben an. Sie trafen mit der Genauigkeit, die für die neue, syntronische Zielerfassung typisch war.
    Canoot Vilbras hielt den Atem an. Seine grauen, intelligent wirkenden Augen waren verkniffen. Schließlich meinte er gedehnt: „Ihr habt auf ein Schemen geschossen!
    Dort gab es kein Schiff. Der echte Körper geht soeben in den Hyperraum."
    Man sah auf den Monitoren der hyperschnellen Ortung, daß er nicht zuviel behauptet hatte. Zusätzlich zu dem optischen Eindruck wurde eine geringe Strukturerschütterung aufgefangen. Das seltsame Kugelschiff war verschwunden.
    Auf den Großbildschirmen glänzte nur noch die kleine, blaßgelbe Sonne mit ihren beiden Planeten, die sich für menschliche Bedürfnisse als unbrauchbar erwiesen hatten.
    Die Kommandantin hob die Gefechtsund Abwehrbereitschaft auf. Sie löste ihre Gurte, stand auf und schaute nochmals zu den Orterschirmen hinüber. „Sehr seltsam!" sprach die weißhaarige Frau vor sich hin. Durch den Schock der Zeitversetzung hatte die erst Siebenundfünfzigjährige über Nacht das leuchtende Schwarz ihrer Haupthaare eingebüßt.
    Sie stützte die Hände auf die Sessellehnen und wartete auf etwas, was sie selbst nicht zu bestimmen wußte.
    Gann kel Pokred, der Leitende Ingenieur des Schiffes, versuchte eine Erklärung. „Wenn ich meiner Auswertung trauen darf, dann ist unsere Syntronik einem Trugbild aufgesessen. Der Fremde hat nach dem Prinzip unseres Virtuellbildners gearbeitet, allerdings wesentlich perfekter, als es das Versuchsgerät der CIMARRON kann."
    Iliam schaute fragend zu dem athletischen Akonen hinüber. Pokred bemerkte ihren Blick. „Ein energetisches Spezialfeld, das die Eigenemissionen eines Schiffes sammelt und sie an einem weit entfernten Ort projiziert", erklärte er. „Das virtuelle Bild narrt selbst Hyperorter. Es ist schon bei unserem Prototyp der Echtkörper-Eigenstrahlung um den Faktor zehn überlegen. Nur können wir noch nicht die vagabundierenden Streuschauer in all ihren vielfältigen Frequenzbereichen erfassen.
    Der Unbekannte hat das viel besser gemacht, oder unser Syntron hätte das vorhandene, allerdings viel schwächer strahlende Zweitobjekt nicht übersehen."
    „Vielleicht vorhandene!" korrigierte Ferren aPitt.
    Der Akone warf dem Marsgeborenen einen streitbaren Blick zu. „Rede nicht, Tonnenbrust. Das ist genau so und nicht anders! Beim nächsten Zwischenfall nehmen wir uns den schwächsten Reflex vor."
    Die Komrnandantin überhörte den Wortwechsel. Sie war tief in Gedanken versunken.
    Ihre Aufgabe bestand darin, im Sterngewimmel des Kugelhaufens M30 in dem ihr zugewiesenen Sektor nach einer geeigneten Stützpunktwelt für die Einheiten des Galaktischen Expeditionskorps zu suchen.
    Atlan hatte jedes verfügbare Schiff in Marsch gesetzt. Alle hatten sie das gleiche Ziel.
    Demzufolge war Iliam Tamsun nicht daran interessiert, sich mit irgendwelchen unbekannten Wesen auf Feuergefechte einzulassen.
    Sie unterbrach den entstehenden Disput zwischen dem kleinwüchsigen Marsgeborenen und kel Pokred. „Seid friedlich, Freunde. Wir haben mehr zu tun, als über einen sogenannten Virtuellbildner nachzudenken. Canoot, Koordinaten zum nächsten Zielpunkt eingeben. Hier haben wir nichts mehr verloren."
    Vilbras, der Plophoser, hatte das unbestimmte Gefühl, als hätte der Fremde nur einen Bruchteil der ihm zur Verfügung stehenden Machtmittel eingesetzt. Er glaubte zusätzlich daran, diese Auffassung mit den soeben einlaufenden Auswertungsdaten der Syntronik untermauern zu können.
    Gann kel Pokred schien zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen zu sein.
    Natürlich erhob er sofort seine unüberhörbare Stimme. „Moment mal, Mutter des Schiffes - wir sollten der Sache doch besser auf den Grund gehen. Die Unbekannten sind uns weit überlegen, das steht fest. Also sollten wir wirklich..."
    „Die Finger davonlassen, nicht wahr?" unterbrach Iliam ironisch lär chelnd. „Glaubst du wirklich, ich hätte die Tatsachen nicht ebenfalls erkannt? Es bleibt dabei - wir setzen uns ab. Ihr findet mich in meiner Kabine."
    Pokred breitete enttäuscht die Arme aus und sah sich nach Personen um, die ihm eventuell Hilfestellung hätten geben können. Niemand achtete auf seine Geste. „Dann eben nicht!" murrte der Akone vor sich hin. „Spielen wir weiterhin die freundlichen Pfadfinder."
    Als Iliam die Panzerpforte der Mannschleuse öffnete, lächelte sie immer noch. Das spiegelblanke Metall zeigte sie in voller Größe. Sie war eine stattliche

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