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1424 - Revolte auf Phönix

Titel: 1424 - Revolte auf Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts anderes übrig. Der andere hatte die Lage unter Kontrolle. Er mußte draußen gewartet haben. Er hatte zwei Männer und drei Frauen bei sich, die so aussahen, als seien sie zum äußersten entschlossen. Sie hielten die Waffen schußbereit. Atlan stand reglos, nachdem er sich umgedreht hatte. In den Mündungen der Waffen schwelten orangefarbene Abstrahlfelder.
    Pedrass Foch hatte die Kleidung wieder angelegt, in der er dem Arkoniden am Mittag zuvor zum ersten Mal gegenübergetreten war. Er hätte lächerlich wirken sollen, aber es ging eine emotionslose Kälte von ihm aus, die einen schaudern machte. „Du kannst hier nicht mehr gewinnen, und du weißt es", sagte Atlan bitter. „Du kannst höchstens für die dort drinnen die Lage noch ein wenig schwerer machen."
    Fochs Miene blieb steinern. „Ich bin nicht dafür bekannt, daß ich vorzeitig aufgebe", antwortete er. „Weder im Kampf noch bei einer Sache wie dieser hier. Du wirst mir zum Sieg verhelfen, indem du ..."
    Er unterbrach sich und horchte auf. Aus der Höhe kam ein helles Singen, das charakteristische Geräusch eines kräftigen Feldtriebwerks. Atlan blickte in den hellen Sternenhimmel hinauf und sah den kantigen Umriß eines schweren Landungsboots. „Da hast du mein Gegenargument", sagte er zu Pedrass Foch. „Sieh zu, wie du mit dem dort fertig wirst."
    Foch antwortete nicht. Er beobachtete das Fahrzeug, das sich rasch aus der Fülle der Sterne herabsenkte. Auf seinem Gesicht lag ein merkwürdiger Ausdruck - halb Widerwille, halb gespannte Erwartung. Natürlich weiß er, daß die CIMARRON angekommen ist, ging es Atlan durch den Sinn. Es gab noch eine andere Frage. Die beiden Boote der KARMINA waren beim Anflug von einem der Bodenforts bedroht worden. Das Boot der CIMARRON dagegen hatte man unbehelligt passieren lassen. Woher der Sinneswandel? Machte allein der Name Perry Rhodan einen solchen Eindruck, daß die Drakisten auf Widerstand verzichteten? So war es vermutlich nicht. Atlan glaubte, den wahren Grund zu kennen. Reno Yantill hatte erkannt, daß er sein Vorhaben nur noch dann werde durchsetzen können, wenn er seine gesamte Streitmacht in Mandalay versammelte und die Stadt unter Kontrolle brachte. Es war niemand mehr im Bodenfort, der dem Landungsboot der CIMARRON hätte drohen können.
    Das Summen des Feldtriebwerks wurde lauter. Das Fahrzeug bewegte sich in steilem Winkel auf den Platz zu, der das Versammlungsgelände umgab. Es hatte seine Sinkgeschwindigkeit verringert. Staub wirbelte auf, als das vom Triebwerk erzeugte Schwerefeld die Oberfläche des Platzes erfaßte. Der Boden zitterte ein wenig, als das schwere Fahrzeug aufsetzte. Das Summen wurde leiser und tiefer und verstummte nach wenigen Sekunden ganz. Schleusenluke öffneten sich.
    Menschen strömten ins Freie, Männer und Frauen in der lindgrünen Uniform, die in ferner Vergangenheit die Standardbekleidung an Bord der Raumschiffe der Liga Freier Terraner und noch früher die Montur der Soldaten der Solaren Flotte gewesen war.
    Sie waren bewaffnet, und die Waffen waren schußbereit. Sie meinten ihre Sache ernst, und sie wußten, was sie zu tun hatten. Sie umstellten die Versammlungshalle. Atlan schätzte, daß sich an Bord des Bootes 200 Mann befunden haben mochten. Ein paar Dutzend drangen in das Gebäude ein.
    Knappe Befehle wurden gerufen. Die Drakisten in der Halle dachten offenbar nicht an Widerstand. Sie kamen einer nach dem anderen durch das offene Portal, und hinter ihnen schritten zwei Uniformierte, die die Mündungen ihrer Waffen zu Boden gerichtet hielten.
    Pedrass Foch hatte den Blick keine Sekunde von dem landenden Fahrzeug gewandt. Er schien fasziniert. Was sich im Innern des Gebäudes abspielte, interessierte ihn offenbar nicht im geringsten. Die Schleusenluke hatten sich wieder geschlossen, bis auf eins. Unter der Öffnung erschien eine schlanke, Hochgewachsene Gestalt. „Rhodan."
    Foch hatte das Wort nur geflüstert. Wie gebannt starrte er auf den Mann, der jetzt aus der Schleuse trat und den Arm hob, um Atlan zu begrüßen, den er erkannt hatte. Er kam auf den Arkoniden zu. In der Höhe war abermals ein singendes Triebwerk zu hören. Die CIMARRON scheute sich nicht, ihre Macht zu demonstrieren. Ein zweites Landungsboot senkte sich auf die Stadt herab.
    Bald würde es in Mandalay von Bewaffneten wimmeln. Die Revolte der Organisation Drake war endgültig gescheitert.
    Perry Rhodan begrüßte Atlan mit Handschlag. Ein karges Lächeln erschien auf seinem Gesicht.

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