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1426 - Ein Hauch von Hölle

1426 - Ein Hauch von Hölle

Titel: 1426 - Ein Hauch von Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwischen ihnen bewegte, aber der Geruch nach Gras überdeckte alles.
    Er schlenderte auf die Ruine zu und blieb dort stehen, wo er den besten Überblick hatte.
    Kein Leben!
    Leo hätte umkehren und zurück in den Ort Lauder fahren können, dessen Lichter er in der Dämmerung schimmern sah, aber das ließ er bleiben. Es hatte keinen Sinn, wenn er die Menschen dort fragte.
    Er hätte sich nur verdächtig gemacht, und Leo wollte auf keinen Fall, dass man sich an ihn erinnerte.
    So blieb er in der Hausruine. Es gab genügend Platz zwischen den Trümmern, den er durchwandern konnte. Da er nicht die Augen einer Eule hatte, musste er sich auf das Licht verlassen, das ihm eine Taschenlampe spendete, die er aus seinem Wagen mitgenommen hatte. Der kalte und sehr weiß wirkende Lichtstrahl wanderte über die Reste hinweg. Einige Mauern waren eingestürzt, andere wiederum standen noch, und er sah sogar einige Fenster- und Türöffnungen, die nicht im Feuer zusammengestürzt waren.
    Das Hab und Gut der Sinclairs war verbrannt. Als ihm dieser Gedanke kam, huschte ein Lächeln über seine Lippen. Er gönnte es diesem Sinclair. Er war froh darüber, dass es ihn getroffen hatte, und brachte dem unbekannten Brandstifter eine posthume Dankbarkeit entgegen.
    Jahrelang hatte er sich auf diesen Augenblick gefreut. Er hatte darüber mit keinem Menschen gesprochen, auch nicht mit seinen ehemaligen Auftraggebern, die sich nach seiner Entlassung um ihn gekümmert hatten. Das hier war einzig und allein sein Bier gewesen, und nun musste er erkennen, dass dieses Glas leer getrunken war.
    Er leuchte um sich. Er suchte nach letzten Spuren, die ihn vielleicht einen Schritt weiterbrachten, aber auch da musste er passen.
    Es gab nichts zu entdecken, was ihm einen Hinweis gegeben hätte.
    Pech! Seine Freude war zunächst dahin. Leo wollte allerdings nicht aufgeben. Wenn ein Haus zerstört war, hieß das nicht, dass seine Bewohner ebenfalls das Zeitliche gesegnet hatten. Es war durchaus möglich, dass sie noch lebten, und er nahm sich vor, einige Nachforschungen anzustellen. Manchmal konnte er klebrig wie Leim sein, wenn es darum ging, ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
    Er hatte seinen Rundgang durch die Ruine beendet, ohne etwas Wichtiges gefunden zu haben. Es gab nur noch den Weg zurück zum Wagen. Da konnte er sich überlegen, ob er noch nach Lauder fahren sollte, um dort Erkundigungen über die Sinclairs einzuholen, oder erst mal alles sacken lassen und bis zum nächsten Tag warten.
    Das Licht brauchte er nicht mehr, als er sich umdrehte und zurück zu seinem Fahrzeug ging. Unter seinen Füßen knirschten kleine Steine. Er ging nicht schnell, war auch jetzt noch gespannt. Das hatte er im Knast gelernt. Immer darauf achten, ob eine Gefahr in der Nähe lauerte.
    Bisher war alles glatt gelaufen. Änderte sich das jetzt? Er konnte noch keine genaue Antwort geben, doch sein Blick, der den nach Lauder führenden Weg erreichte, wurde plötzlich starr.
    Auf ihm bewegte sich etwas.
    Zwei helle Augen!
    Scheinwerfer…
    Leo Ganero kannte sich aus. Es gab nur den einen Weg, der hierher führte. Wenn also jemand mit einem Wagen den Weg entlang fuhr, dann war die Ruine sein Ziel.
    Leo wusste nicht, wer dort kam. Aber er wollte nicht, dass man ihn entdeckte. Es reichte, wenn dem Ankömmling der parkende Wagen auffiel. Leo wollte sich vorläufig nicht zeigen. Er entschloss sich, im Hintergrund zu lauern und dann, wenn es nötig war, blitzschnell zuzuschlagen.
    Er lächelte plötzlich, denn die Idee schien ihm einen großen Spaß zu bereiten.
    So suchte er sich eine Deckung und harrte der Dinge, die da unweigerlich kommen mussten…
    ***
    »Du willst noch mal los, Duncan?« Der Constable schaute seine Frau an.
    »Ja, Kathy, meine übliche Runde.«
    »Gibt es denn etwas Besonderes?«
    »Nein, aber du kennst mich. Ich fahre noch mal die Gegend ab. In der letzten Zeit gab es einige Probleme mit wilden Campern. Ich möchte nicht, dass sich das wiederholt. Die Leute wissen genau, dass es verboten ist, aber sie halten sich nicht daran. Da muss man schon mal durchgreifen. Es geht einfach nicht, dass die Natur dermaßen stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Dagegen müssen wir einfach etwas tun.«
    »Sei vorsichtig.«
    »Natürlich. Und du bring den Kleinen ins Bett.«
    »Wenn er schläft. In den letzten Nächten war das nicht der Fall, das weißt du selbst.«
    »Klar.«
    Duncan O’Connor und seine Frau Kathy hatten seit kurzem Nachwuchs bekommen. Der kleine Kevin war

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