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1428 - Zombie-Bomben

1428 - Zombie-Bomben

Titel: 1428 - Zombie-Bomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Windzug zu spüren gewesen.
    Sir James wollte es wissen und drehte sich um.
    Er schrie nicht, er stöhnte nicht, aber er atmete auch nicht. Aber er wusste sofort, wer da vor ihm stand.
    Ein Bomben-Zombie!
    ***
    Obwohl sich Sir James in großer Lebensgefahr befand, dachte er in diesem Augenblick nicht daran. Er hatte nur Blicke für die Gestalt des Zombies, der tatsächlich aussah wie ein Mensch, aber auch eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Mönch hatte. Zumindest, was die Kleidung der Gestalt anging.
    Er trug eine Kutte aus braunem Sackleinen. Sie hatte zahlreiche kleine Löcher, durch die Sir James schauen konnte. So sah er das Schimmern der nackten Haut.
    Der Zombie hatte die Kapuze in die Stirn geschoben. So war sein Gesicht zu sehen, eine blasse, irgendwie künstlich wirkende Fratze, in der sich nichts bewegte und in der die Augen wie eingedrückte Glaskugeln aussahen.
    Der Zombie stand da und glotzte ihn nur an. Eine Bombe oder Sprengladung befand sich nicht in seiner Hand. Sir James sah sie auch nicht am Körper der Gestalt. Allerdings war die Kleidung so weit geschnitten, dass er sie bequem darunter verbergen konnte. Genau das bereitete ihm Sorgen. Er wusste von John Sinclair, dass der Zombie in der Station ähnlich ausgesehen hatte.
    Der Eindringling war nicht nur zu sehen, sondern auch zu riechen.
    Er brachte einen Geruch mit sich, der schwer zu definieren war. Die Kutte roch muffig, als hätte sie lange in einer Truhe gelegen. Zudem stank der Körper des Zombies. Auf der Gesichtshaut malten sich Leichenflecken ab wie Kleckse. Die Lippen zeigten Risse, an der vorderen Halsseite sah die Haut sogar dunkler aus.
    Es hatte keinen Sinn, ihn anzusprechen. Sir James wusste, dass er keine Antwort erhalten würde, aber ihm war durchaus klar, dass er etwas unternehmen musste, bevor es zur Explosion kam.
    Sir James blieb äußerlich ruhig. Nur innerlich steigerte sich seine Erregung. Er merkte es auch daran, dass sich kalter Schweiß auf seine Haut legte. Er war sich klar darüber, dass der Hypnotiseur Saladin den Zombie nicht geschickt hatte, damit er mit ihm plauderte. Er sollte töten.
    Ob Saladin selbst auch noch mit im Büro gewesen war, wusste Sir James nicht. Es hätte durchaus sein können. Ein schnelles Erscheinen und ein ebenso schnelles Verschwinden waren für den Hypnotiseur kein Problem.
    Es kam Sir James wie eine Ewigkeit vor, bis er in der Lage war, sich wieder zu bewegen. Es war vielleicht wichtig, dass er eine gewisse Distanz zwischen sich und den Bomben-Zombie brachte. Der Weg zur Tür war zwar kurz, aber trotzdem zu weit, und so schoss Sir James die Idee durch den Kopf, möglicherweise unter dem Schreibtisch Deckung zu finden, wenn er schnell genug war.
    Aber wie würde die Gestalt reagieren, wenn er tatsächlich den ersten Schritt zurückwich?
    Er wollte nicht länger darüber nachdenken. Gewisse Dinge mussten entschlossen in die Tat umgesetzt werden. Es brachte nichts ein, wenn er über ein Wenn und Aber sinnierte. Wichtig war, dass er etwas tat.
    Er bewegte sich nach hinten. Sein rechter Fuß schleifte über den Boden. Das Geräusch störte ihn, aber zum Glück reagierte der Zombie nicht darauf.
    Sir James konzentrierte sich auf die Augen. Doch dann dachte er daran, dass die Gestalt vor ihm kein Mensch war. Sie würde eine Aktion nicht durch ein Zucken der Augen ankündigen, wie es hin und wieder bei Menschen der Fall war.
    Nach einem weiteren kleinen Schritt hatte er den Schreibtisch erreicht. Da rann bereits der Schweiß in kleinen Rinnsalen über sein Gesicht. Er spürte Sekunden später auch schon den salzigen Geschmack auf den Lippen.
    Ein aufkeimendes Gefühl der Erleichterung erfasste ihn, weil bisher nichts passiert war.
    Der Zombie hatte sich nicht bewegt. Sollte er Sprengstoff an seinem Körper befestigt haben, musste er ihn möglicherweise noch zünden. Vielleicht hatte man ihn auch mit Handgranaten bestückt.
    Daran zu glauben fiel Sir James schwer. Da hätte der Zombie die Granaten erst scharf machen müssen. Ob er dazu überhaupt fähig war, das stand in den Sternen.
    Sir James atmete tief durch. Seine Gedanken wurden wieder normaler. Wenn er sehr schnell war, sich herumwarf, zur Tür rannte, sie aufriss, in den dahinter liegenden Flur hechtete, dann hatte er vielleicht eine Chance.
    Jedenfalls durfte er sich nichts anmerken lassen. Sollte der Zombie etwas merken, war es aus.
    Bisher hatte er sich nicht von der Stelle gerührt. Das änderte sich, als Sir James wieder zu ihm schaute.

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