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143 - Das Böse wohnt in Harkerville

143 - Das Böse wohnt in Harkerville

Titel: 143 - Das Böse wohnt in Harkerville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich. »Rufus war nur kurz zu sehen gewesen. Niemand weiß, wo er jetzt ist.«
    »Halten Sie einen Fehler in der Übermittlung für ausgeschlossen?«
    »Yuums Auge hat bisher mit äußerster Zuverlässigkeit gearbeitet«, sagte ich.
    »Um so eher kann ihm mal ein Fehler unterlaufen.«
    »Das System ist nicht kompliziert«, entgegnete ich. »Es sieht und zeigt auf.« Tucker Peckinpah seufzte. »Ach, Tony, ich wollte, Sie hätten mir diese Mitteilung erspart.«
    »Ich hätte auch viel lieber nie mehr von Rufus gehört, Partner, das können Sie mir glauben.«
    Es entstand eine kleine Pause, dann sagte Peckinpah, daß er die Absicht gehabt hätte, mich anzurufen, ich wäre ihm aber um einige Sekunden zuvorgekommen.
    »Ich glaube, ich habe das passende Versteck für Mr. Silver gefunden«, sagte der Industrielle.
    »Hier in London?« wollte ich wissen.
    »Außerhalb«, sagte Peckinpah. »Zwei Autostunden von London entfernt.«
    »Welche Richtung?«
    »Westen. Es handelt sich um ein Schloß, das einem guten Bekannten von mir gehört. Er ist so freundlich, es uns auf unbestimmte Zeit zur Verfügung zu stellen.«
    Ich bat ihn um einen Anhaltspunkt, damit ich den Standort des Schlosses auf der Landkarte finden konnte.
    »Ein kleines Dorf befindet sich in der Nähe«, sagte Tucker Peckinpah.
    »Wie heißt es?« erkundigte ich mich.
    »Harkerville«, sagte mein Partner.
    ***
    Die Überraschungen wollten an diesem Tag kein Ende nehmen. Virginia Calloway kam zu uns, in Tränen aufgelöst. Sie zitterte und schluchzte, und wir schafften es kaum, sie zu beruhigen.
    Ihrem Gestammel entnahm ich, daß ihr Mann nicht mehr lebte. Loxagon hatte ihn in der Nacht getötet. Ich wollte wissen, warum Virginia damit erst heute zu mir kam, und erfuhr, daß sie einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte.
    Man hatte sie in ein Krankenhaus gebracht, aber da war sie nicht geblieben. Sie hatte so lange Terror gemacht, bis man sie auf eigene Verantwortung gehen ließ.
    Ein Taxi hatte sie zu uns gebracht. Es stand noch vor dem Haus, weil Virginia die Fahrt nicht bezahlen konnte. Sie hatte keinen Penny bei sich.
    »Würdest du das bitte erledigen, Schatz?« sagte ich zu Vicky.
    »Selbstverständlich.« Meine Freundin begab sich nach draußen und gab dem Taxifahrer das Geld, auf das er geduldig gewartet hatte.
    Cab Calloway hatte ein schreckliches Ende genommen. Er war von einem Netz umschlungen und erdrückt worden, wie uns Virginia stockend erzählte.
    »Cab wollte noch die Abrechnung erledigen…« sagte sie tonlos. »Ich wartete in unserer Dienstwohnung auf ihn. Er kam nicht. Ich wurde nervös… Dann… Schritte… Ich dachte, es wäre Cab, aber es war Loxagon…«
    Virginia wischte sich mit der Hand die Tränen aus den Augen. Vicky gab ihr eine Packung Papiertaschentücher. Sie nahm eines heraus, entfaltete es, putzte sich geräuschvoll die Nase und knüllte es zusammen.
    »Ich… ich dachte: Jetzt geht das alles wieder von vorn los«, berichtete Virginia abgehackt. »Er wird wieder von mir Besitz ergreifen. Ich werde wieder tun müssen, was sein böser Geist mir befiehlt… Ich fragte ihn nach Cab.«
    Es ging im Moment über ihre Kräfte, weiterzusprechen. Sie schwieg und preßte die Lippen fest zusammen. Mitleiderregend sah sie aus.
    Nach einer Weile fuhr sie fort: »›Willst du ihn sehen, den Versager?‹ fragte Loxagon höhnisch. ›Dann komm mit.‹ Ich rührte mich nicht von der Stelle, hatte viel zuviel Angst, mit ihm zu gehen. Er packte meinen Arm und zerrte mich aus der Wohnung. In der Halle sah ich Cab dann. Ich drohte den Verstand zu verlieren. ›Ihr habt versagt!‹ fuhr mich Loxagon an. ›Alle beide. Ich habe keine Verwendung mehr für euch.‹ Für mich hieß das, daß er mich ebenfalls töten würde, aber er sagte, damit hätte es keine Eile. Daß ich sterben müsse, stünde fest. Der Zeitpunkt jedoch noch nicht. Bis dahin sollte die Angst mich halb verrückt machen. Ich soll in ständiger Furcht vor dem Ende leben, das genauso schrecklich sein würde wie das meines Mannes. Danach ließ er mich in der Halle stehen und verschwand. Ich warf mich auf Cab, schrie und weinte… Was ich weiter getan habe, weiß ich kaum noch… Ich muß wohl die Polizei angerufen haben… Da waren uniformierte Männer, die mir so viele Fragen stellten… Ich weiß nicht, was ich ihnen antwortete… Dann freundliches Pflegepersonal, verständnisvolle Ärzte… Ein Stich in den Arm, eine Spritze… Ich muß eingeschlafen sein… Aber als ich aufwachte,

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