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143 - Das Böse wohnt in Harkerville

143 - Das Böse wohnt in Harkerville

Titel: 143 - Das Böse wohnt in Harkerville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und alle, die vielleicht schon eine ähnliche Idee gehabt hatten wie er - durch die Finger.
    Mir ging der »Trichter« nicht aus dem Kopf, den Metal erwähnt hatte. Wie sah er aus? Bestimmt nicht wie ein richtiger Trichter. Metal hatte das wohl mehr symbolisch gemeint.
    Um Mr. Silver mit der Kraft des Guten zu füllen, brauchte man dieses Hilfsmittel, nach dem Roxane und Metal angestrengt suchten, das sie bis jetzt aber noch nicht gefunden hatten.
    Als ich angekleidet nach unten ging, trat Boram, der Nessel-Vampir, aus dem Living-room. Ich wechselte ein paar Worte mit der Dampfgestalt.
    Es war ein beruhigendes Gefühl, den weißen Vampir im Haus zu haben. Boram wachte über unseren Schlaf, war unaufdringlich und immer zur Stelle, wenn man ihn brauchte.
    Ich überließ Vicky gern seiner Obhut. Er ernährte sich von Dämonenblut und schwarzer Kraft, die er in sich aufnahm und in weiße Energie umwandelte.
    Ich begab mich in die Küche und bereitete das Frühstück. Der typische Engländer trinkt morgens seinen Tee. In dieser Hinsicht war ich atypisch.
    Tee - zwischendurch -, warum nicht? Aber herrlich duftender brasilianischer Kaffee war mir am Morgen um vieles lieber.
    Sein angenehmes Aroma zog sich durch das Haus und stieg auch nach oben. Es lockte Vicky herunter. Sie hatte meine Leidenschaft übernommen.
    Der Tag war - ganz im Gegensatz zu Vicky - nicht besonders attraktiv. Im Vorgarten lag ein Nebel, der immerhin so dicht war, daß wir das Nachbarhaus, das unserem Freund Lance Selby gehörte, nicht sehen konnten.
    Ich hatte das Radio angeschaltet, und soeben sagte der Sprecher, daß mit einer baldigen Aufklärung zu rechnen war.
    »Na, hoffentlich«, sagte Vicky. »Denn das ist ja noch kein Wetter, sondern eine Zumutung.«
    Nach dem Frühstück zog sich Vicky ins Arbeitszimmer zurück, um an ihrem neuen Buch weiterzuschreiben. Ich hatte mehrere Kapitel daraus gelesen und war davon überzeugt, daß sich das Werk gut verkaufen würde.
    Um zehn Uhr kam überraschend Besuch: ein Mitglied des »Weißen Kreises«, mit dem ich hin und wieder eng zusammenarbeitete - Bruce O’Hara Es lag noch nicht allzu lange zurück, da war O’Hara ein ganz normaler Mensch gewesen, aber dann war er in den Strudel schwarzer Ereignisse gerissen worden.
    Blutrünstige Monster hatten seine Schwester umgebracht und ihm durch eine Verletzung den Wolfskeim in den Körper gepflanzt. Er war damals zum Werwolf geworden, aber sein starker Glaube hatte verhindert, daß er auf die Seite des Bösen geriet.
    Bruce war zwar zum Werwolf geworden - aber zu einem weißen, und als solcher sagte er der Hölle den Kampf an. Um diesen Kampf erfolgreicher führen zu können, schloß er sich dem »Weißen Kreis« an.
    Dort war er zu Hause, dort bot man ihm Unterstützung und Schutz. Seine Freunde paßten gut auf ihn auf, denn uns allen war bekannt, daß er ganz oben auf der Liste des bärtigen Werwolfjägers Terence Pasquanell stand.
    Früher hatte Pasquanell in den endlosen Wäldern der kanadischen Rocky Mountains Lykanthropen gejagt. Heute stand er auf der schwarzen Seite, und diese Bestien hatten von ihm nichts mehr zu befürchten.
    Er hatte sich auf die Jagd auf weiße Wölfe umgestellt, und jedesmal, wenn ihm Bruce O’Hara knapp entkam, verstärkte sich sein Wunsch, ihm irgendwann einmal doch noch den Garaus zu machen.
    Ich freute mich über Bruces Besuch.
    Der Grund dafür ernüchterte und erschütterte mich allerdings. Wir saßen im Wohnzimmer, und Bruce legte mir zwei Polaroidfotos vor, die mich kerzengerade aus dem Sessel hochschießen ließen.
    Ich hatte schon viele unangenehme Überraschungen erlebt, doch diese war eine von den unangenehmsten Die Aufnahmen zeigten ein bleiches Skelett, das eine schwarze Kutte mit Kapuze trug.
    Man könnte meinen, ein Totenschädel würde aussehen wie der andere, aber das ist nicht der Fall. Als ich die Fotografien erblickte, wußte ich sofort, wen ich da vor mir hatte.
    Das war Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern!
    ***
    Unmöglich! schrie es in mir, und ich drehte das Rad der Zeit in Gedanken sehr weit zurück. Mr. Silver und ich hatten Rufus gestellt. Seine Spezialität war gewesen, sich in kritischen Situationen selbst zu zerstören und sich später wieder zu erheben, wie Phönix aus der Asche.
    Doch dieses eine Mal hatten wir ihm diese Chance nicht gelassen. Mein Dämonendiskus traf ihn, und das Höllenschwert auch. Unsere beiden stärksten Waffen hatten den Dämon mit den vielen Gesichtern

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