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143 - Das Böse wohnt in Harkerville

143 - Das Böse wohnt in Harkerville

Titel: 143 - Das Böse wohnt in Harkerville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vernichtet.
    Wie war es möglich, daß mir Bruce O’Hara Bilder von ihm vorlegte? Yuums Auge, diese großartige Warneinrichtung im Keller des Hauses, das der »Weiße Kreis« bewohnte, hatte Rufus entdeckt.
    Als das Auge, das ähnlich wie ein Bildschirm funktionierte, den Dämon zeigte, fotografierte ihn Bruce, und nun lagen diese Sofortaufnahmen, die ich ungläubig anstarrte, vor mir.
    Ich hatte keine Erklärung für Rufus’ Rückkehr. Seit Jahren hatten wir nichts mehr von ihm gehört. Wieso auch? Er war ja vernichtet.
    Und plötzlich kam dieser verfluchte Erzfeind, der uns so lange das Leben schwergemacht hatte, aus der Versenkung wieder hoch. Wie hatte er das geschafft? Wer hatte ihm dabei geholfen?
    Wurde mit seinem Wiedererscheinen nicht die Kraft unserer starken Waffen in Zweifel gestellt? Noch nie war es einem Dämon gelungen, zurückzukehren, wenn er entweder durch den Dämonendiskus oder durch Shavenaar, das Höllenschwert, gestorben war.
    Rufus war an beiden zugrunde gegangen - und lebte dennoch wieder? Das war für mich ein Rätsel, das ich nicht lösen konnte.
    »Er war nur ganz kurz zu sehen«, sagte der große, kräftige Bruce O’Hara. »Es war nur Zeit für diese beiden Bilder, dann verschwand er wieder.«
    »Er wollte sich nur kurz in Erinnerung bringen«, knirschte ich und setzte mich wieder.
    Ich nahm die Fotos in die Hand und betrachtete sie lange.
    »Pakka-dee meinte, man müsse dich umgehend informieren«, sagte der weiße Wolf.
    Pakka-dee alias Daryl Crenna, ein Mann aus der Welt des Guten, hatte den »Weißen Kreis« gegründet. Er leitete ihn, ohne jedoch irgendwie den Chef hervorzukehren.
    Die Mitglieder des »Weißen Kreises« waren gleichberechtigte Partner, ob es sich nun um Bruce O’Hara, Thar-pex, Fystanat oder den Hexenhenker Anthony Ballard, meinen Vorfahren, handelte.
    Ich nickte mit grimmiger Miene. »Ich bin dir sehr dankbar, daß du sofort zu mir gekommen bist, Bruce. Du ahnst nicht, was uns dieser Knochenbastard alles aufzulösen gab, ehe es uns endlich gelang, ihn zur Strecke zu bringen. Mir ist so, als hätte mich die Vergangenheit eingeholt. Wir werden uns wieder mit Rufus herumschlagen müssen - als hätten wir ihm niemals den Garaus gemacht. Sein Wiedererscheinen führt alles, was wir gegen ihn unternommen haben, bis hin zu unserem vermeintlichen Sieg über ihn, ad absurdum. Ich habe eine grauenvolle Vision. Stell dir vor, alle Dämonen, die wir vernichtet haben, stehen wieder auf. Rufus hat es geschafft. Warum sollte es den anderen nicht gelingen? Wofür haben wir dann gekämpft? Waren unsere Siege alle sinnlos? Was mag bei Rufus’ Zerstörung verkehrt gelaufen sein?«
    ***
    Vicky betrat das Wohnzimmer. Sie freute sich, Bruce zu sehen, und sie erschrak wie ich, als sie die Polaroidfotos auf dem Tisch liegen sah.
    Sie zog die Luft scharf ein. »Tony, ist das Rufus?«
    »Er ist es«, antwortete ich.
    »Aber…«
    »Natürlich«, fiel ich meiner geschockten Freundin ins Wort. »Es ist unmöglich. Nach menschlichem Ermessen kann Rufus nicht zurückgekommen sein, aber wie du siehst, ist er wieder da. Er war in Yuums Auge zu sehen. Das Auge lügt nicht.«
    Vicky kannte den Dämon mit den vielen Gesichtern so gut wie ich. Mit seinem Tod war uns allen ein großer Stein vom Herzen gefallen, deshalb traf uns sein Wiedererscheinen doppelt so hart.
    »Hast du darüber schon mit Tucker Peckinpah gesprochen?« fragte Vicky.
    Ich schüttelte den Kopf. »Noch nicht, aber das werde ich jetzt gleich tun.«
    Normalerweise halte ich mich am Vormittag von der Bar fern, doch auf diesen Schreck brauchte ich einen Drink. Ich erkundigte mich, ob noch jemand einen haben wollte.
    Vicky sagte ja, Bruce nein. Ich bediente meine Freundin und begab mich anschließend mit meinem Pernod zum Telefon. Auch Tucker Peckinpah fiel aus allen Wolken, als ich ihm die höchst unerfreuliche Neuigkeit mitteilte.
    »Wie ist so etwas möglich, Tony?«
    »Tja, Partner, das fragen wir uns alle.«
    »Wo kann Rufus durchgerutscht sein?«
    »Wenn ich das bloß wüßte… Ich würde alles daransetzen, um diese Lücke so rasch wie möglich zu schließen, damit nicht auch noch anderen vernichtenden Feinden die Rückkehr gelingt.«
    »Als ob wir nicht schon genug Probleme am Hals hätten«, knurrte der Industrielle. »Mußte unbedingt auch noch das hinzukommen?«
    »Ich kann Ihren Unmut sehr gut verstehen, Partner. Mir geht es genauso.«
    »Was werden Sie unternehmen?«
    »Ich kann im Augenblick nichts tun«, antwortete

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