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1431 - Shaos Feindin

1431 - Shaos Feindin

Titel: 1431 - Shaos Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollten ihm aus den Höhlen treten. Er röchelte, und durch seinen Körper glitt ein allerletztes Schütteln.
    Dann sackte er zusammen, und sein Blick wurde leer. Der Tod hatte ihn endgültig ereilt…
    ***
    Für Shao stand fest, dass es so hatte kommen müssen. Sie hätte nichts tun können, doch jetzt spürte sie so etwas wie Zorn und Wut in sich hochsteigen.
    Nagita hatte es geschafft. Sie war also da. Amaterasu hatte sich nicht geirrt, und Nagita hatte bereits ihr erstes Zeichen gesetzt und einen Menschen getötet, der ihr nichts getan hatte. Sie hatte ihn kurzerhand umgebracht, ihm einen Pfeil in die Brust geschossen, ohne dass sie verfeindet gewesen wären.
    Während des Sprechens hatte sie ihren Oberkörper vorgebeugt und ihr Ohr nah an den Mund des Mannes gebracht. Nun richtete sie sich wieder auf und fuhr mit der linken Hand über ihr Haar. Auf ihrem Rücken spürte sie ein Kribbeln, als liefen kleine Eiskugeln über die Haut hinweg.
    Sie wusste, wer diesen Mann umgebracht hatte, aber Nagita zeigte sich nicht. Shao wäre jetzt in der richtigen Stimmung gewesen, um sich zum Kampf zu stellen. Leider gehörten dazu zwei. Nagita spielte ihr eigenes Spiel. Sie würde sich zeigen, wenn sie es für richtig hielt, und ob sie wusste, dass man ihr bereits auf der Spur war, stand ebenfalls noch nicht fest.
    Shao kannte sich aus. Nicht grundlos lebte sie mit einem Polizisten zusammen. Es gab gewisse Regeln, die eingehalten werden mussten.
    Shao wollte nicht, dass die Leiche von Unschuldigen am Morgen gefunden wurde. Sie musste vorher weggeschafft werden.
    Es meldete sich mal wieder ihr schlechtes Gewissen. Sie hatte Suko nichts von den Dingen gesagt, die sie vorhatte. Er hätte womöglich versucht, sie davon abzuhalten. Jetzt aber musste sie ihn einweihen und damit auch Scotland Yard.
    In einer Seitentasche trug sie ein flaches Handy bei sich. Shao wollte das Gerät hervorholen, als es passierte und sie die Hand sofort wieder zurückzog.
    Jemand lachte.
    Es war kein fröhliches Lachen. Es klang heimtückisch, hinterhältig und siegessicher. Und es klang in Shaos Nähe auf. Nur war niemand da, den sie sah. Zudem war dieses Gelächter nicht sehr laut gewesen. Es war nur für Shaos Ohren bestimmt.
    Shao hörte es.
    Sie blieb in gespannter Haltung stehen. Die Armbrust hing nach wie vor über ihrer Schulter. Sie griff weder nach ihr noch nach den Pfeilen im Köcher.
    Wenn ihr Gefühl sie nicht täuschte, dann musste sie keine Angst haben, dass sie aus dem Hinterhalt angegriffen wurde. Ihre Feindin war da, und sie hielt sich noch versteckt. Möglicherweise wollte sie es erst auf die Spitze treiben, um danach anzugreifen.
    Das Lachen verstummte.
    Stille trat ein.
    Nicht sehr lange, denn diesmal war es Shao, die sie unterbrach. Sie sprach nicht mal laut, weil sie davon ausging, dass sie gehört werden würde, und das war auch der Fall.
    »Nagita?«
    »Ha, du weißt Bescheid!«
    »Natürlich weiß ich Bescheid. Ich habe dich nicht gesehen, aber ich weiß genau, wer du bist.«
    »Und wer bin ich?«
    »Zeig dich, und ich sage es dir!«
    Nagita zeigte sich nicht. Shao drehte sich auf der Stelle. In einer Lage wie dieser fühlte sie sich unwohl. Sie stand mit den Füßen auf einem Boden, der aus hölzernen Bohlen zusammengehämmert worden war und ihr einen festen Halt bot.
    Das war bald nicht mehr so. Shao verspürte das Zittern unter ihren Sohlen. Der Boden vibrierte, wobei kein Laut zu hören war. Irgendwo schien ein Motor angestellt worden zu sein, und dessen Geräusch wurde weitergeleitet.
    Das Vibrieren verstärkte sich zwar nicht, aber es griff auf die Wagen über, die gegeneinander stießen und so eine metallisch klingende Musik verursachten.
    Shao wollte nicht länger an ihrem Platz stehen bleiben. Sie sprang vom Podest auf den normalen Erdboden, lief etwas zurück, um die Festung in ihrer gesamten Breite im Blick zu haben, und stellte zunächst nichts Besonderes fest.
    Aber es passierte trotzdem etwas. Sie hörte aus dem Bau Geräusche, die an ein tiefes Stöhnen erinnerten, als litte jemand unter sehr starken Schmerzen.
    Der Bau, der einem dunklen Schloss ähnelte, erhielt plötzlich ein unheimliches Eigenleben. Es gab eine zweite Rampe in halber Höhe.
    Dort rollten die Wagen dann für eine bestimmte Strecke ins Freie.
    Da gab es auch offene Fensteröffnungen, auch wenn die meisten von ihnen durch Gitter versperrt waren.
    Hinter ihnen flackerte das kalte, leicht bläuliche Licht. Es ging an und wieder aus, und wenn Shao

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