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1434 - Station der Rätsel

Titel: 1434 - Station der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zylindrischen, mit Ynkelonium 363 verkleideten, senkrecht nach unten führenden Schacht. „Keine Treppen, keine Haltegriffe", stellte Nuria Gaih Zahidi fest, nachdem sie mit ihrem starken Handscheinwerfer etwa hundert Meter in den Schacht hineingeleuchtet hatte. „Wahrscheinlich war das früher ein Antigravschacht. Nun, ja, mit den Gravopaks unserer SERUNS können wir wie in jedem Antigravschacht hinabschweben."
    Sie traf Anstalten, als erste in den Schacht zu steigen. Doch Iruna drängte sie zurück und schwang sich als erste hinein. „Ich fühle, daß dort unten etwas ist, das einer Pedotransfererin aus einiger Entfernung zugänglich sein sollte. Also, laßt mir bitte den Vortritt!"
    „Erst handeln, dann fragen!" schimpfte die Sana. „Das habe ich gern!"
    Sie sprang der Akonin mit aktiviertem Gravopak nach. Der Toklunte und Kersham Tal folgten ihr schweigend.
    Nach wenigen Minuten befanden sich die vier Personen auf dem Boden eines weiten Tales, dessen Grasflächen und Baumgruppen vom Licht einer großen, aber trüben roten Sonne beschienen wurden. Im Mittelpunkt des Tales ragte ein kegelförmiger Berg zirka zweihundert Meter empor. Sein abgerundeter Gipfel wurde von einem grauen Bauwerk aus ineinander verschachtelten Einzelkomplexen bedeckt, das einem Alptraum entsprungen zu sein schien.
    Iruna warf ihren Kopf hin und her und versuchte sich von der Fessel zu befreien, die ihre Hände auf dem Rücken zusammenhielt und wirksam verhinderte, daß sie von dem behaarten Rücken des Saarkh sprang, auf den Ritter Dragth sie gezwungen hatte.
    Der Ritter vom Sunnux-Gral lachte nur.
    Er erhob sich in den Steigbügeln, schlang Iruna eine Lederschlinge um den Hals, ließ sich in den reich verzierten Sattel zurücksinken und zog an der Schnur, die an der Lederschlinge befestigt war.
    Irunas Kopf wurde brutal zurückgerissen. Sie verdrehte die Augen, weil die Schlinge ihr die Luft abschnürte. „Gott Metem wird zufrieden sein, wenn er die schönste Sklavin als Opfer dargebracht bekommt, die je unter der Sonne geatmet hat!" triumphierte Ritter Dragth. „Ihr habt fürwahr den allergrößten Fang gemacht, Edler Herr", pflichtete sein Knappe Tal ihm bei, der einen etwas kleineren Saarkh ritt und ebenfalls eine gefesselte Sklavin vor sich sitzen hatte. „Aber Nuria wird ihm auch gefallen. Sie ist zwar nicht so schön wie Iruna, aber dafür in den geheimen Künsten der Vron ausgebildet."
    Er lachte schallend - und fuhr schreiend zurück, als seine Sklavin sich weit nach hinten warf und ihn in den Hals biß.
    Mit wütendem Griff löste er ihre Zähne aus seinem Fleisch, dann warf er Nuria quer über den Rücken seines Saarkh, fesselte ihre Knöchel und verband diese Fessel mit der Handfessel. Anschließend wischte er sich mit dem Handrücken das Blut vom Hals. „Mit ihr mußt du vorsichtig sein!" mahnte Ritter Dragth. „Alle Frauen, die in den geheimen Künsten der Vron ausgebildet sind, sind Teufelinnen."
    Iruna röchelte, dann flüsterte sie zornbebend: „Du bist ein Dummkopf, Dragth! Weißt du nicht, daß ich die Meisterin der Himmelsdrachen bin! Nun, denn, so stirb durch meine Drachen, Dragth-Mann!"
    Die Sonne verdunkelte sich plötzlich, als sich am Himmel große Schwärme dunkelgrauer Flugsaurier mit weit klafternden Lederschwingen zusammenzogen, vor der roten Sonne eine riesige Wolke bildeten und danach mit spiralförmigen Flugformationen nach unten sanken. Ihre schrillen Schreie verrieten animalische Wildheit und Begierde. „Ich bin der Ritter vom Sunnux-Gral!" schrie Dragth wütend. „Ihr Mördermajestäten da oben, kehrt zu euren Nestern zurück. Der Ritter von Sunnux-Gral ist tabu für euch."
    „Du bist nur ein Staubkorn gegen das Unendliche Parallaxum!" tönte eine metallisch klingende Stimme auf.
    Von allen Seiten kam das Echo zurück, wurde lauter und lauter - bis eine Armee von Schatten sich fluchtartig zurückzog und der Alptraum sich auflöste.
     
    *
     
    „Was war los?" rief Eschkral Noghim Dragth und sprang erregt auf die Füße.
    Wild sah er sich um.
    Kersham Tal saß benommen auf dem stählernen Grunde des Schachtes und hielt sich seinen Hals. „Warum hast du mich gebissen?" fragte er und sah Nuria vorwurfsvoll an. „Du bist verrückt, Kersham!" sagte die Sana. „Es war doch alles nur ein Traum."
    Sie musterte ihre Handgelenke - und ihre Augen weiteten sich, als sie die roten Striemen auf der Haut sah. Ihr Kopf ruckte hoch, und ihr Blick heftete sich voller Grauen auf Kershams Finger, durch die

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