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1434 - Station der Rätsel

Titel: 1434 - Station der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefalle wie der erste, aber nordwärts!"
    „Warum setzen wir nicht unseren großen Desintegrator ein und stellen eine Verbindung zu dem Gang her?" fragte Kersham ungeduldig.
    Niemand reagierte darauf. „Zweite Kammer", sagte Iruna nach einer Weile. „Von dort führt der dritte Gang nach Norden. Was ist mit dem Resonator, Nuria? Die Daten werden plötzlich widersprüchlich."
    „Resonator arbeitet in sich einwandfrei", antwortete die Sana. „Aber die Hyperechos haben sich verdoppelt. Das kann es doch gar nicht geben!"
    „Denke an die Tasterortung im Weltraum, Nuria-Lady!" sagte der Toklunte. „Beim Großen Gnu!" entfuhr es Nuria Gaih Zahidi. „Der Virtuellbildner! Er projiziert ein Ortungsdoppel des eigenen Schiffes in einiger Entfernung vom Original. Dadurch bekommt man mit der Tasterortung plötzlich die doppelte Anzahl von Hyperechos herein."
    „Wir sind also auf einen aktivierten Ortungsschutz gestoßen", bemerkte Iruna dazu. „Oder ihr habt die Aktivierung eines ruhenden Ortungsschutzes ausgelöst", kommentierte Böcklin. „Ich komme mir vor wie auf einem Pulverfaß", meinte Nuria. „Aber welche Hyperechos kommen jetzt vom Original?"
    „Der Syntron müßte es mathelogisch bestimmen können", erklärte die Akonin. „Wenn nicht, empfehle ich eine zusätzliche Vibrationsbeschallung in vertikaler Richtung - und zwar von einem Punkt genau über den beiden ersten Kammern."
    „Ich führe das durch Manuellschaltung aus", erwiderte Nuria. „Der Syntron hat errechnet, daß der dritte Gang entweder nach Norden oder nach Osten führt."
    „Das hätte sogar mein zweijähriger Sohn gewußt", bemerkte Kersham Tal abfällig. „Aber er hätte genau wie du übersehen, daß Iruna-Lady eine alogische Empfehlung gegeben hat", warf Dragth ein.
    Die Akonin schmunzelte andeutungsweise.
    Der Toklunte hatte recht, aber er wußte bestimmt auch, daß sie mit Bedacht eine alogisch erscheinende Empfehlung gegeben hatte, weil sie es als sicher voraussetzte, daß das versetzte Ortungsbild des dritten Ganges nicht der erste Ortungsschutz in der Tiefe war, sondern daß dem Resonator von Anfang an falsche Hyperechos zugespielt worden waren. „Eine dritte Kammer", stellte sie zufrieden fest, nachdem Nuria ihre Empfehlung befolgt hatte. „Die Verlängerung zwischen allen drei Kammern bildet eine Vertikale."
    „Das bedeutet, die Gänge verlaufen in Wirklichkeit niemals geradeaus in bestimmte Richtungen, sondern halbkreisförmig beziehungsweise halbspiralförmig", sagte die Sana. „Anders könnten sie die Kammern gar nicht miteinander verbinden."
    „So sieht es zur Zeit aus", erklärte Iruna. „Es kann aber auch völlig anders sein. Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, den großen Hammer zu nehmen."
    „Weibliche Logik!" schrie Kersham Tal verzweifelt. „Warum habt ihr nicht gleich auf mich gehört und den Desintegrator eingesetzt?"
    „Warum?" echote Nuria höhnisch. „Warum einfach, wenn es auch umständlich geht! Also dann: Bahn frei für den großen Hammer!"
    Sie steuerte die Antigravplattform von der Trümmerschlacke weg. Kersham Tal steuerte dafür die Antigravplattform mit dem großen Desintegrator über den Punkt, über dem der Resonator zuletzt geschwebt hatte.
    Dragth, der auf einem erhöhten Sattel neben ihm saß, aktivierte die Notfallsysteme. Sein „Bocksgesicht" hinter dem Klarsichthelm des SERUNS verriet nicht die geringste Gemütsbewegung.
    Direkt über dem Punkt hielt der Marsianer den Desintegrator an, ließ ihn auf eine Höhe von zehn Metern steigen und löste dann den Desintegratorstrahl aus.
    Das zylindrische, grünlich schimmernde 5-D-Feld, das alle elektrostatischen Kernanziehungskräfte in seinem Wirkungsbereich neutralisierte und dadurch die betreffende Materie in ein expandierendes Gas verwandelte, fraß sich in die Trümmerschlacke.
    Nuria und Iruna wechselten einen Blick.
    Eine Minute verstrich, dann die zweite.
    Am Anfang der dritten Minute passierte es.
    Plötzlich flimmerte die Luft unter dem Desintegrator und füllte sich mit Staub, dann verschwand zuerst der Desintegrator und dann die Antigravplattform mit den beiden Freihändlern.
    Nurias Faust hämmerte auf die rote Schaltplatte neben ihren Kontrollen. Die Umgebung verschwand für die beiden Frauen und bestand plötzlich nur noch aus purer Luft, durch die ein paar Flugreptilien taumelten.
    Der feste Boden lag rund zweitausend Meter tiefer.
    Und in zirka dreihundert Metern Entfernung sahen Nuria und Iruna eine zweite Sphäre aus

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