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1434 - Station der Rätsel

Titel: 1434 - Station der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beobachtete, deren Angaben vom Syntron sozusagen vorverdaut worden waren, damit organische Intelligenzen etwas mit ihnen anfangen konnten.
    Der Spezial-Hohlraumresonator erzeugte in seinen neunhundert isolierten Internhohlräumen hyperenergetische Schwingungszustände, deren Gesamtheit im Abstrahlkopf aus massivem Howalgonium ein sechsdimensionales Vibrationsfeld aufbaute, das nahezu jede andere Materie in Nullzeit durchdrang und dabei Hyperechos erzeugte, die überlichtschnell reflektiert, von der als Antenne funktionierenden Außenhülle des Kreisels aufgenommen, elektromagnetisch gespreizt und in dieser Form vom Syntron analysiert wurden.
    Das, was der Syntron daraus „zubereitete", war das, was Iruna auf den Monitoren beobachtete: Daten, aus denen sie ablas, aus welchen Elementen und welchen Verbindungen sich die Materie unter der Trümmerschlacke zusammensetzte, welche Dichte-Verteilung herrschte und welche Reaktionen abliefen.
    Unter Umständen Reaktionen, die tödlich für Neugierige waren.
    Für einen solchen Fall befand sich neben Nurias Kontrollen eine rote Schaltplatte.
    Im Notfall - und wenn der Syntron nicht von sich aus schaltete - brauchte sie nur mit der Faust darauf zu schlagen. Dann würde sich der Hohlraumresonator samt der Besatzung in einen Paratronschirm hüllen, der so aufgeladen und gepolt war, daß das ganze Gerät in einer Sekunde zweitausend Meter hochkatapultiert wurde, ein Gewaltstart, den die Besatzung nur dank hochwertiger Andruck-Neutralisatoren überleben konnte. „Tiefe vierzig Meter", las Iruna ab. „Noch nichts Außergewöhnliches. Nur Trümmer und Schmelze."
    Sie war völlig ruhig, obwohl sie noch Sekunden vor dem Beginn der Messungen geglaubt hatte, die psychische Spannung nicht mehr ertragen zu können. „Du wirst sehen, es wird ein Schuß in den Ofen", meinte Nuria. „Notfalls bohre ich mit dem Desintegrator ein tausend Kilometer tiefes Loch", erklärte Kersham Tal über den Helmfunk, denn alle SERUNS waren geschlossen. „Für einen Marsianer ist er sehr abenteuerlustig", bemerkte Iruna. „Marsianer!" winkte die Sana erheitert ab. „Seine Urahnen wurden auf dem Mars geboren. Er hat diesen Planeten noch nicht einmal von weitem gesehen."
    „Meine Mutter hat eine Videokassette mit einem Dokumentarfilm vom Mars abgespielt, als ich geboren wurde!" protestierte Tal.
    Die Akonin lächelte.
    Im nächsten Augenblick erstarrte sie. „Anhalten, Nuria!" sagte sie tonlos. „Ein Gang! In fünfzig Meter Tiefe befindet sich ein Gang. Querschnitt dreieinhalb Meter, Wandung mit Ynkonit überzogen. Nein, nicht Ynkonit. Es handelt sich um eine ähnliche Legierung, aber aus nichtgalaktischem Metallplastik und sogenanntem Ynkelonium 363! Beim Großen Black Hole!"
    „Was >nichtgalaktisches Metallplastik< bedeutet, weiß ich", sagte Nuria. „Es ist Metallplastik mit mineralischen Beimengungen, die in der Milchstraße nicht vorkommen. Aber was heißt >Ynkelonium 363    „Pseudo-Ynkelonium", erklärte Iruna gepreßt. „Kein echtes Ynkelonium, aber bei Langzeitbehandlung in Hochdruckthermo-Kammern erhält es die gleichen Eigenschaften wie echtes Ynkelonium. Dieses Pseudo-Ynkelonium kommt nur in NGC 4594 vor, der Sombrero-Galaxis, die von ihren dominierenden Intelligenzen Gruelfin genannt wird."
    „Gruelfin", wiederholte die Sana. „Die Galaxis der Cappins. Aber wir befinden uns auf einem Planeten, der vor 696 Jahren noch zum Universum Tarkan gehörte.
    Wenn die ehemalige Station tatsächlich uralt war, dann müssen irgendwann Intelligenzen aus Gruelfin den Sprung nach Tarkan geschafft haben."
    „Wir schafften es, warum nicht sie", meinte Iruna. „Cappins! Irgendwo in meinen Synapsen klickt es, aber es kommt keine brauchbare Verbindung zustande.
    Nuria, ich überspiele dir die Markierung des Ganges. Folge ihm mit dem Vibrationsfeld!"
    „In Ordnung", sagte die Sana, plötzlich schwer atmend. „Ich habe die Markierung und folge ihr. Der Große Jäger beschütze uns!"
    „Seid auf der Hut!" mahnte Eschkral Noghim Dragth über Helmfunk. „Soll ich nicht doch zu euch kommen?"
    „Tanze niemals am Rand eines Vulkans, der dicht vor dem Ausbruch steht, Böcklin-Mann!" gab Nuria zurück.
    Die Akonin kümmerte sich nicht um das, was ihre Gefährten sagten, sondern konzentrierte sich ganz auf die Kontrolle der Daten. „Der Gang führt schräg nach unten und südwärts", sagte sie. „Nach rund dreißig Metern endet er in einer Kammer. Von dort aus führt ein zweiter Gang mit dem gleichen

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