1435 - Im Halo der Galaxis
stur wie ein Mehlsack."
„Soll ich es mal versuchen?" erbot sich Beodu.
Gucky winkte entschieden ab. „Wenn ich es nicht geschafft habe, dann kannst du auf den Knien herumrutschen, ohne etwas zu erreichen. Ich fürchte, wir werden uns etwas anderes einfallen lassen müssen."
Salaam Siin fuhr aus den Kissen hoch, als hätte ihn etwas ins Hinterteil gebissen. „Etwas einfallen...? Ja, genau, aber was?"
„Ich denke nach", winkte der Mausbiber ab und schloß die Augen.
Die beiden starrten ihn fast ehrfürchtig an, wie er dachte. Er würde Freund Siin nicht im Stich lassen, das wußten sie, wenn sie auch nicht die geringste Ahnung hatten, woran Gucky dachte.
Wie sollte Rhodan umgestimmt werden?
Stur wie ein Mehlsack, überlegte Beodu bei sich. Wenn ich bloß wüßte, wie stur ein Mehlsack sein kann. Was ist überhaupt ein Mehlsack?
Als der Mausbiber die Augen wieder öffnete, sahen sie ihn erwartungsvoll an.
Sie wagten kaum zu atmen. „Ich hab's!" verkündete der Ilt mit unverhohlener Genugtuung.
Seine Augen strahlten unmißverständlich den festen Willen zu einem Komplott, zu einer richtigen Verschwörung aus. Er fixierte seine beiden Freunde mit einem Blick, als wolle er sie hypnotisieren. „Was hast du?" erkundigte sich Beodu, der es vor Aufregung und Spannung kaum noch aushielt. Er rutschte auf seinem Stuhl unruhig hin und her. „Nun rede endlich!"
„Ja, rede!" schloß sich auch Salaam Sinn der Bitte an. Er sprach ohne melodiöses Beiwerk, weil die noch nicht völlig verheilte Verletzung ihn daran hinderte. „Hast du wirklich ein Idee, wie Rhodan umzustimmen wäre?"
„Nicht direkt", gab Gucky unumwunden zu, aber seine Augen funkelten noch immer triumphierend. „Wir sind doch eine verschworene Gemeinschaft, oder nicht?"
Als die beiden eifrig bejahten, fuhr er fort: „Na also! Dann dürfen wir uns ja einig sein. Wir werden Perry nämlich überhaupt nicht fragen, ob Salaam an der Expedition teilnehmen darf oder nicht. Wir werden..."
Salaam Sinn fuhr abermals aus den Kissen hoch. „Was sagst du da? Ihn nicht fragen? Wie soll ich dann mitkommen dürfen?"
„Von dürfen hat niemand etwas verlauten lassen", drückte Gucky sich äußerst vornehm aus. „Es wird keiner gefragt. Du kommst einfach mit, und damit hat es sich. Du bist einverstanden, Beodu?"
„Ich... ich..."
„Danke, das genügt", gab sich der Ilt zufrieden, und an Siin gerichtet, vergewisserte er sich: „Du natürlich auch, Salaam?"
Der Ophaler wirkte leicht angeschlagen.
Er hatte die Überraschung wohl noch nicht völlig überwunden. Ein heiseres Krächzen war alles, was Siin hervorbrachte. „Ausgezeichnet!" legte der Ilt das als Zustimmung aus. „Dann ist ja alles klar.
Ich werde Salaam heimlich an Bord der CIMARRON bringen und ihn dort verstecken. Sind wir erst einmal unterwegs, kann niemand ihn zurückschicken. Womit auch?"
Beodu fand seine Sprache wieder. „Und wenn er entdeckt wird, Gucky?
Was dann? Rhodan wird wütend sein, auf uns alle drei. Schließlich handelt es sich um ein sehr wichtiges Experiment."
„Genau, Beodu! Und eben deshalb dürfen wir nicht fehlen. Was soll denn der ganze Zirkus ohne uns? Außerdem habe ich Sehnsucht nach der guten, alten Milchstraße."
„Aber, aber...", japste Salaam Siin und verfärbte sich. „Kein Aber!" befahl der Ilt und warf einen Blick auf die Wanduhr. „Wir haben noch knapp zwei Stunden. Ich begebe mich zurück auf die CIMARRON und sondiere die Lage. Du kommst besser mit, Beodu.
Wir müssen uns noch um ein Versteck für Salaam umsehen."
Dieser schien sich von seiner ersten Überraschung erholt zu haben. „Wenn das nur gutgeht, Gucky. Ich habe mehr Angst um dich als um mich, wenn Rhodan dahinter kommt."
„Keine Sorge", winkte der Mausbiber ab. „Was glaubst du, wieviel Anpfiffe ich schon hinter mir habe? So eine große Zahl, um das auszudrücken, gibt es überhaupt nicht. Bleib ruhig liegen. Ich hole dich dann ab, wenn alles klar ist. Bis man dich hier vermißt, sind wir schon ein paar Lichtjahre entfernt." Siin sank in die Kissen zurück und schloß die Augen.
Nun sah er wirklich richtig krank aus.
Gucky nahm Beodus Rüssel in die Pfote. „Der ist ungemein praktisch beim Teleportieren", verriet er dem Verdutzten und peilte das Ziel an. „Und noch etwas: mach nicht einen so schuldbewußten Eindruck! Dir sieht man ja das schlechte Gewissen an der Schnorchelspitze an.
Dabei hängt alles von dir ab, denn du kannst dich an Bord unauffällig bewegen, ich kaum. Und
Weitere Kostenlose Bücher