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144 - Der Flug der Todesrochen

144 - Der Flug der Todesrochen

Titel: 144 - Der Flug der Todesrochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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    Vergeblich. Alles, was er herausfand, war, dass sein Gegner die Küste auf und ab flog.
    Daraufhin befahl Thgáan, dass sich alle ihm unterstehenden Lesh’iye zu Gruppen formieren sollten. Wer danach noch alleine flog, stand automatisch im Verdacht, der Feind zu sein.
    Diese Taktik brachte den gewünschten Erfolg.
    Sein Nervenzentrum entdeckte die Aufnahme eines isolierten Modells, das gerade auf Höhe des ehemals maritimen Fortbewegungsmittels am Kraterrand patrouillierte. Thgáan versuchte sofort, die Bilder dieses Modells auszufiltern, doch es wurden keine übertragen, die sich ihm zuordnen ließen. Um ganz sicher zu gehen, gab Thgáan einen Befehl an alle ihn unterstehenden Kräfte: Sofort eine Kehrtwende um 180 Grad einlegen!
    Dreihundertachtundzwanzig
    Lesh’iye
    folgten der Anweisung, nur einer nicht.
    Der Lesh’iye, der gerade das maritime Fortbewegungsmittel hinter sich ließ und auf ein Geschwader treu ergebener Untertanen zuflog. Damit war jeder Zweifel ausgeschlossen.
    Das war der Lupa im Wakudafell!
    Thgáan blendete alle weiteren Übertragungen aus, nur die Bilder, die den Verräter zeigten, saugte er weiter in sich auf.
    Vergrößerte sie! Schärfte sie! Sandte sie an alle anderen und brannte sie regelrecht in deren Köpfe ein, zusammen mit dem Befehl, dieses Modell sofort zu neutralisieren.
    Die Position des Feindes wurde zum Leitstrahl für alle noch lebenden Lesh’iye, die sofort losstürzten, um den Verräter in ihren Reihen in Stücke zu reißen…
    ***
    Aiko wusste sofort, was es zu bedeuten hatte, als die Formation der fünf Todesrochen auseinander brach und jeder einzelne eine lang gezogene Rückwärtsrolle einlegte. Verteilt auf ein Gebiet von zwei Quadratkilometern, jagten sie ihm plötzlich mit Höchstgeschwindigkeit entgegen.
    Aufgeflogen!, zuckte es ihm durch den Kopf.
    Er verstand zwar nicht, warum sie seine Tarnung auf einmal durchschauten, aber was sich da gerade abspielte, ließ nur eine vernünftige Analyse zu: Die Todesrochen bliesen zur Jagd auf ihn! Der Lauf der Ereignisse diktierte Aikos nächste Handlung.
    Über die Gründe seines Scheiterns nachzudenken, blieb keine Zeit. Nun galt es, die eigene Haut so teuer wie möglich zu verkaufen.
    Aiko legte eine Kehre ein und jagte zurück nach Westen.
    Unter ihm reflektierte die spiegelglatte Oberfläche des Kratersees. Er musste sie schleunigst hinter sich lassen, denn wenn er über dem Wasser abstürzte, sah es schlecht für ihn aus.
    Im See waren die amphibischen Rochen haushoch überlegen.
    Erbarmungslos rückten die Verfolger näher.
    Aiko löste eine Virendosis aus, die sich in einer unsichtbaren Wolke rund um ihn herum ausbreitete. Die fünf Rochen durchflogen sie, ohne zu ahnen, dass sie damit ihr Schicksal besiegelten. Ihre Synapsen begannen sich zu zersetzen – doch ehe sie die Schädigung genügend schwächte, konnten sie Manta One noch mit ins Verderben reißen.
    Unter Ausschöpfung aller Kräfte holten sie den Gleiter ein.
    Wie ein Raubvogel schoss der vorderste Rochen herab und setzte zum Rammstoß an.
    Die Hülle des Gleiters erzitterte unter dem Aufprall, doch sie hielt.
    Aiko zog abrupt nach links. Manta One vollführte eine Bewegung, die kein geflügeltes Lebewesen ausführen konnte.
    Die damit verbundene Überraschung gelang.
    Der Versuch seines Gegners, mit den Maultentakeln zuzupacken, schlug fehl. Dort, wo eben noch die Attrappe geflogen war, schossen die dehnbaren Auswüchse ins Leere.
    Aiko kippte zur Seite ab und versuchte durch eine Lücke zu stoßen, die zwischen zwei weiteren Rochen klaffte.
    Gleichzeitig versprühte er eine doppelte Virenladung, die einzige Waffe, die ihm zur Verfügung stand.
    Die Lücke, die er durchstoßen wollte, wurde von einem dritten Rochen geschlossen, der ihn überholt hatte, und sich nun direkt vor ihn setzte. Seine Bauchseite begann sich schon blasig zu zersetzen.
    Aiko versuchte nach rechts zu driften, aber auch dort blockierten lederne Schwingen den Weg. Prompt schossen von hinten Tentakel heran und umschlangen die Attrappe.
    Der Versuch, ihn dadurch zum Absturz zu bringen, misslang allerdings. Manta One war nicht aufs Schwingenschlagen angewiesen. Aiko behielt die Höhe bei, indem er einfach das Magnetfeld verstärkte.
    Von allen Seiten drängten nun Rochen heran und versuchten ihn mit in die Tiefe zu reißen. Wenn das gelang, war es um ihn geschehen, denn Manta One konnte nicht tauchen.
    Es begann ein zähes Ringen, das unentschieden endete. Der Druck der Tiere

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