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144 - Mr. Silvers böses Ich

144 - Mr. Silvers böses Ich

Titel: 144 - Mr. Silvers böses Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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eine perfekte Einheit bilden. Noch gab es leere Stellen und Freiräume, die aber von Sekunde zu Sekunde weniger wurden.
    Man konnte sagen, daß ein neuer Höllenstreiter geboren war.
    ***
    Tom Jagger beschäftigte Roxane und Metal weiter. Er stellte viele Fragen, zeigte viel Interesse für die Herkunft der beiden, wollte ihre ganze Lebensgeschichte hören.
    Er erfuhr von Metals Mutter, der Hexe Cuca, von Metals Freundin, der Zauberin Arma, hörte von anderen Welten und Dimensionen. Er animierte Roxane und Metal ständig zum Weitersprechen.
    »Das ist alles so faszinierend«, sagte der Landstreicher. »Was ihr schon alles erlebt habt, beeindruckt mich ungemein. Ihr seid stark und mutig, wißt euch zu wehren, wenn ihr angegriffen werdet. Euch stehen Kräfte zur Verfügung, die euch jedem Menschen überlegen machen. Es muß ein großartiges Gefühl sein, diese Stärke in sich zu spüren. Sie vermittelt einem die Gewißheit, daß man imstande ist, jede Gefahr zu meistern.«
    »Man darf nicht außer acht lassen, daß auch unsere Feinde sehr stark sind«, sagte Metal. »Ihre Kraft und unsere halten sich sehr oft die Waage. Manchmal hängt der Sieg davon ab, wen das Glück begünstigt.«
    Roxane verlor das Interesse an der Unterhaltung. Sie dachte an Mr. Silver, und sie fragte sich, warum er so lange fortblieb. Er wollte doch nur Virginia Calloway nach oben bringen.
    Ging es der Frau nicht gut? Mr. Silver konnte kaum etwas für sie tun.
    »Ihre Mutter…«, sagte Tom Jagger. »Wie hieß sie doch gleich?«
    »Cuca«, antwortete Metal.
    »Ja, Cuca. Wo lebt sie?«
    Der junge Silberdämon zuckte mit den Schultern. »Wir wissen es nicht. Sie ging fort, ohne zu sagen, wohin. Ich nehme an, daß sie sich irgendwo in der Hölle niedergelassen hat. Sie wollte mich überreden, sie zu begleiten, aber ich blieb.«
    »Und Arma?«
    Metals Augenbrauen zogen sich zusammen, »Verschollen in der Hölle. Sie wurde von Raubvögeln entführt. Ich weiß nicht, wohin. Ich weiß nicht einmal, ob sie noch lebt.«
    »Haben Sie nicht versucht, sie zu finden?«
    Metal schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht?« wollte der Landstreicher wissen.
    »Es geschah damals zuviel, die Ereignisse überstürzten sich - und heute würden Arma und ich nicht mehr zusammenpassen. Ich stehe auf der Seite des Guten.«
    »Sie könnten versuchen, Arma zu überreden, es Ihnen gleichzutun.«
    »Ich glaube nicht, daß sie dazu zu bewegen wäre«, sagte Metal. »Ich bin sogar ziemlich sicher, daß sie das glattweg ablehnen würde. Ich habe sie verloren - so oder so.«
    »Wo nur Mr. Silver so lange bleibt«, sagte Roxane unruhig.
    Jagger lächelte. »Machen Sie sich keine Sorgen um ihn. Virginia Calloway ist kein männerverschlingender Vamp. Ihm kann nichts passieren.«
    »Irgend etwas stimmt da nicht«, behauptete Roxane argwöhnisch.
    Damit steckte sie Metal an. »Soll ich hinaufgehen und nach dem Rechten sehen?« fragte er.
    »Kann nicht schaden«, meinte Roxane.
    »Jetzt? Wo wir uns gerade so angeregt unterhalten?« versuchte Jagger den Silberdämon aufzuhalten.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte Metal und erhob sich.
    Aber dann geschah etwas, das ihn daran hinderte, das Obergeschoß aufzusuchen.
    ***
    Verdammt! durchzuckte es mich. Was sucht Phorkys in diesem Wald? Seine Anwesenheit kann kein Zufall sein! Er ist wegen Mr. Silver hier! Aber wieso kennt er das Versteck? Wer hat es ihm verraten? Was hat er vor?
    Ich starrte den Vater der Ungeheuer, diese grauenerregende Gestalt, nervös an. Mit einer geweihten Silberkugel war ihm nicht beizukommen, die war zu schwach für ihn.
    Wenn ich Phorkys erledigen wollte, mußte ich mit einem schwereren Geschütz auffahren. Dieses dämonische Wesen aus der griechischen Mythologie war mir - wie alle Höllenfeinde - schon seit langem ein Dorn im Auge.
    Ich wollte die Chance nützen, die sich mir durch diese Begegnung bot, wollte den gefährlichen Vater der Ungeheuer vernichten. Mit meinem Dämonendiskus konnte ich ihn schaffen.
    Phorkys war kein richtiger Kämpfer. Er drängte sich nie in die vorderste Front, ließ das blutige Handwerk lieber andere tun - zum Beispiel die Monster, die er schuf und gegen das Gute einsetzte.
    Ich öffnete mein Hemd. Der Colt Diamondback steckte wieder in der Schulterhalfter. Meine stärkste Waffe wollte ich gegen Phorkys einsetzen, doch es kam nicht dazu.
    Ich hörte plötzlich ein lautes, knirschendes Geräusch und wirbelte herum.
    Etwas entwurzelte einen Baum!
    Höllenkraft!
    Steckte Phorkys dahinter?

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