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144 - Mr. Silvers böses Ich

144 - Mr. Silvers böses Ich

Titel: 144 - Mr. Silvers böses Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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umbringen.«
    »Ich werde trotzdem versuchen, ihn auf unsere Seite zurückzuholen.«
    »Wenn Ihnen das gelingen soll, müssen Sie zuerst diesen Nebelteufel, der sich in ihm befindet, vernichten. Werden Sie das schaffen?«
    »Es muß mir gelingen«, sagte ich hart.
    »Wie?«
    »Darüber zerbreche ich mir den Kopf, sobald ich weiß, wo sich Mr. Silver aufhält. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie uns wieder abholen ließen, Partner.«
    »Selbstverständlich, Tony. Kann ich sonst noch etwas tun?«
    »Oh« - ich blickte mich um - »hier sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Mr. Silver und Metal haben gekämpft… Dabei ging einiges zu Bruch. Es ist stets ein Risiko, jemandem wie mir und meinen Freunden sein Heim zur Verfügung zu stellen.«
    »Ich regle das.«
    »Sollte ich noch etwas zu erwähnen vergessen haben, erzähle ich es Ihnen, sobald ich in London bin«, sagte ich und legte auf.
    Der Hubschrauber traf im Morgengrauen ein. Wir hatten abwechselnd gedöst. Als ich das Knattern der Mühle vernahm, war ich sofort auf den Beinen.
    »Sie sind mir zwar sehr sympathisch, Tony«, sagte Tom Jagger, »aber ich bin trotzdem froh, daß sich unsere Wege trennen. Ein Leben in Ihrer Nähe wäre zu aufregend für mich. Das würde mein Herz nicht lange aushalten.«
    »Wir nehmen dich mit nach London, wenn du möchtest«, sagte ich.
    Der Landstreicher winkte lächelnd ab. »Ich kann in so einer großen Stadt nicht leben.«
    »Der Winter steht vor der Tür«, gab ich zu bedenken. »Wo wirst du Unterkommen?«
    »Oh, da machen Sie sich mal keine Sorgen. Der Staat wird für mich sorgen - wie jeden Winter.«
    Ich faßte in die Tasche und gab ihm alles Geld, das ich bei mir hatte. Er wollte es nicht nehmen.
    »Nun nimm schon!« drängte ich ihn. »Was soll ich mit soviel Geld?«
    »Nicht mit leichtsinnigen Weibern verprassen. Mach’s gut, Tom. Vielleicht läuft man sich irgendwann mal wieder über den Weg.«
    Der Landstreicher hob abwehrend beide Hände. »Lieber nicht. Sie wissen, warum.«
    Ich schaute mich noch einmal um. Eigentlich war ich froh, nach London zurückzukehren. Lieber hätte ich den Heimflug aber mit einem »sauberen« Mr. Silver angetreten.
    Der Hubschrauber erwartete uns. Ich trat als erster aus dem Schloß und pumpte meine Lungen mit würziger Morgenluft voll. Der Morgen war so jungfräulich, so angenehm unschuldig, aber ich wußte, wie schnell sich so etwas ändern konnte.
    So mancher Tag hatte still und friedlich begonnen und mich dann in einen Strudel aus Haß, Grauen, Gewalt und Tod gestürzt. Ich hatte es mir abgewöhnt, diesem Frieden zu trauen.
    Wir begaben uns zum Helikopter -Virginia Calloway, Roxane, Metal und ich.
    Tom Jagger wich der stählernen Libelle aus. Er begab sich zum Schloßtor, drehte sich um, winkte uns noch einmal und trat dann hinaus.
    Er hatte viel Unangenehmes erlebt in Harkerville. Obwohl die Gefahr gebannt war, würde er seinen Fuß nie wieder in dieses Dorf setzen. Ich konnte das verstehen. Eine Rückkehr nach Harkerville hätte all die bösen Erinnerungen in ihm wiederauferstehen lassen.
    Nachdem alle in den Hubschrauber geklettert waren, setzte ich mich neben den Piloten und schloß die Kanzeltür. Dann nickte ich dem Piloten zu, und er brachte die Turbinen auf Touren.
    Der flappernde Rotor schraubte sich nach oben und zog uns mit. Wir stiegen über die Schloßmauer, und gleich darauf hatten wir auch den Wald unter uns.
    Wir schauten hinunter auf Harkerville. Ich sah das Wolfshaus - und weiter drüben das große Haus, in dem Jock Wyman eine Party gegeben hatte, aus der ein Horrorfest geworden war.
    Wenigstens das hatten wir geschafft: Die Menschen, die in Harkerville lebten, brauchten keine Angst mehr vor der Nacht zu haben. Keine bösen schwarzen Schatten würden mehr im Dunkeln um ihre Häuser schleichen. Damit war es vorbei.
    Der Hubschrauber zog eine Schleife über den Häusern und nahm Kurs auf London…
    ***
    Tucker Peckinpah und sein Leibwächter Cruv erwarteten uns, als wir eintrafen.
    »Sorgen Sie dafür, daß Mrs. Calloway gut nach Hause kommt«, sagte der Industrielle zum Hubschrauberpiloten. Er machte damit den Mann zu Virginias Chauffeur, forderte sie auf, ihn zu begleiten.
    Sie verabschiedete sich von uns, und ich sagte, ich würde sie bald besuchen.
    Sie wünschte mir viel Glück für das, was ich mir für Mr. Silver vorgenommen hatte.
    Zwanzig Minuten später befanden wir uns alle in Tucker Peckinpahs Haus. Er ließ für uns, von einem erstklassigen Restaurant ein

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