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1440 - Deckname Romulus

Titel: 1440 - Deckname Romulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer einen Nakken zum Sprechen." Sie schüttelte wieder den Kopf, sagte dann im Befehlston: „Keine Fragen mehr, Aribo. Du mußt dich mit diesen Informationen zufriedengeben. Mehr weiß ich selbst nicht."
    Sie setzten ihre Patrouille fort.
    Nach hundert Metern endete der Wartungsbereich. Die folgenden Sektoren waren unübersichtlich, weil in viele kleine Abteilungen mit zwei parallel verlaufenden Korridoren unterteilt. Sie trennten sich, und Aribo bekam von Mory den außenliegenden Korridor zugewiesen.
    Obwohl sie nach wie vor in Funkkontakt standen, fühlte sich Aribo auf sich selbst gestellt und irgendwie verloren. Denn er durfte die Funkverbindung nur im Notfall benutzen. Mory hatte ihn noch einmal extra darauf hingewiesen, keine Plauderstunde abzuhalten. Zudem näherte er sich jenem Sektor, in dem er auf dem Hinweg aus dem anderen Trägerzylinder die Phantomortung gemacht hatte.
    Aribo war sich absolut sicher, keiner Täuschung zum Opfer gefallen zu sein.
     
    *
     
    Aribo schaltete den Antigrav ab, desaktivierte den energetischen Helmschutz und drosselte die Leistung seines SERUNS auf ein Minimum.
    Lediglich die Ortungsgeräte ließ er eingeschaltet. Das alles nur, um die vor ihm liegenden Sektoren ausloten, jedoch selbst nicht ausgemacht werden zu können.
    Er war davon überzeugt, vor einer wichtigen Entdeckung zu stehen. Er hatte keine Ahnung, was es sein konnte, denn er wußte die erhaltenen Ortungsergebnisse nicht richtig zu deuten, und Mory hatte sich standhaft geweigert, seine erarbeiteten Daten zu übernehmen und zu untersuchen.
    Je weiter Aribo vordrang, desto unsicherer wurde er sich seiner Sache.
    Keines seiner Ortungsgeräte schlug aus, nicht die geringste Anzeige, obwohl er inzwischen bereits auf gleicher Höhe wie beim Hinweg war, als er die Phantomortung gemacht hatte. Da hatte er einen kurzen, heftigen Energieausstoß registriert. Aber jetzt, da er direkt an der vermeintlichen Energiequelle war, ortete er nicht einmal schwache Reststrahlung.
    Das verunsicherte ihn. Allmählich beschlich ihn die Ansicht, daß eigentlich nichts Ungewöhnliches sein konnte, wo seine erfahrenen Kollegen nichts entdeckt hatten. Vielleicht war er doch einem Irrtum aufgesessen. Oder einer der anderen hatte ihm einfach einen Streich gespielt. Tipa oder Domino war so etwas durchaus zuzutrauen.
    Aribo zuckte unwillkürlich zusammen und wich einige Schritte zurück, als die Skala in der Helmleiste des SERUNS plötzlich aufzuleuchten begann. Er aktivierte den Helmschirm, um sich die Auswertung der Daten darauf projizieren lassen zu können. Da er jedoch mit den Zahlen- und Symbolkolonnen nichts anzufangen wußte, verlangte er die Entschlüsselung in Klartext.
    Zwar enthielt auch die Klartextausgabe genügend unverständliche Daten, aber die Aussage „Transmitterfeld aktiviert/desaktiviert" war deutlich genug.
    Er hatte ein Transmitterfeld angemessen, dieses war nun aber nicht mehr zu orten!
    Aribo fiel ein, daß er beim ersten Empfang unwillkürlich einige Schritte zurückgewichen war. Er legte vorsichtig die gleiche Distanz nach vorne zurück. Als er mit zwei Schritten eine unsichtbare Grenze überschritt, da veränderte sich schlagartig die Ortungsangabe. Die Energietaster wiesen ganz eindeutig ein aktiviertes Transmitterfeld aus. Es wurden sogar genaue Koordinaten ausgewiesen, doch konnte Aribo mit den Angaben nichts anfangen. Ihm war jedoch klar, daß sich der angemessene Transmitter ganz nähe von ihm befinden mußte, weil er in einem Ortungsschutzfeld stand, das nicht unbegrenzt groß sein konnte.
    Jetzt stellte sich ihm die Frage, ob er Mory oder gleich die ELYSIAN über seine Entdeckung informieren und sich dadurch der Gefahr der Entdeckung durch die unbekannten Eindringlinge aussetzen sollte. Den Spott, der ihm gewiß war, nahm er dabei gern in Kauf - bei einer solchen ungeheuerlichen Entdeckung. Er mußte die anderen warnen.
    Seiner naiven Logik gehorchend, trat er aus dem Ortungsschutzfeld, weil er sich sagte, daß ein Schutzschirm, der Transmitterstrahlung nach der einen Seite hin unterdrückte, nach der anderen auch keine schwachen Funkwellen durchlassen würde. „Mory, bitte melden!" rief er aufgeregt, als er sich abhörsicher wähnte. Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er mit gesenkter Stimme fort: „Ich habe eine wichtige Entdeckung gemacht. Unmittelbar vor mir ist ein Transmitter in Betrieb."
    „Bist du sicher?" Morys Stimme klang zuerst alarmiert. „Absolut sicher, Mory. Die Ortung ist eindeutig. Ich

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