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1440 - Deckname Romulus

Titel: 1440 - Deckname Romulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unzerreißbaren Material gefertigt. Dabei fixierten die kleinen, tief in den knochigen Höhlen liegenden Augen unter der schmalen Stirn seinen Blick, als wollten sie ihn hypnotisieren. Und in der Tat, Aribo konnte den Blick nicht abwenden, das kalte Funkeln der Hyguphotenaugen bannte ihn.
    Endlich, als Aribo schon glaubte, ersticken zu müssen, wurde er wieder auf die Beine gestellt. Er bekam einen Hustenanfall, die Augen tränten ihm. Er war nun völlig nackt, und ihn fror.
    Er blickte sich um. Die eine Wand des Raumes, in dem verschiedene Kleinigkeiten noch daran erinnerten, daß er ehemals ein Labor gewesen war, wies ein ausgezacktes Loch mit geschmolzenen Rändern auf. Der Boden war mit Klumpen erkalteten Schmelzmetalls besprenkelt.
    Durch die Öffnung in der Wand sah Aribo zwei schlanke Säulen aus chromblitzendem Metall aus einem quadratischen Bodensockel ragen.
    Zwischen den beiden Säulen flimmerte ein Transmitterfeld. Und aus diesem kamen in kurzen Abständen Kreit-Krieger getreten, bestimmt in jeder Minute ein halbes Dutzend.
    Sie schwenkten nach links und verschwanden irgendwo im Hintergrund.
    Aribo hatte an die vierzig Hyguphoten gezählt, bis das Transmitterfeld endlich erlosch. Im gleichen Moment, als der Transmitter desaktiviert wurde stabilisierte sich das blaue Leuchten und flackerte nicht mehr.
    Die Tür zum Korridor glitt auf, ein Hyguphot schleuderte eine zappelnde Gestalt herein und zog sich daraufhin wieder zurück.
    Die Gestalt, eine nackte Frau mit zerschundenem Körper, landete auf Aribo und klammerte sich hilflos an ihn. „Mory?" fragte er und drückte den wie unter Schüttelfrost zuckenden Körper an sich. Sie war so übel zugerichtet, daß er sie kaum erkannt hätte. „Was haben sie dir nur angetan?"
    „Nicht, was du denkst", antwortete sie, den Kopf an seine Schulter gelehnt. „Zum Glück sind's nur Kampfmaschinen."
    Aribo schauderte. „Ist jetzt alles verloren?" fragte er. Ohne den Kopf zu heben, sagte Mory: „Ich habe Iratio noch eine Warnung zukommen lassen, bevor sie mich erwischten. Er wird es diesen Bastarden nicht leichtmachen."
    „Ich begreife nur nicht den Sinn dieser Aktion", sagte Aribo verständnislos. „Man hätte uns doch viel einfacher bekommen können. Warum diese Umstände? Wieso das Raumfort zuerst räumen und dann nachträglich mit soviel Aufwand besetzen?"
    „Bist du wirklich so naiv?" wunderte sich Mory. Sie hob den Kopf und wandte ihm das Gesicht zu; es war blutverschmiert und verquollen. „Es geht doch nicht um uns. Erst als feststand, daß Romulus kommen würde, hat man die Falle zuschnappen lassen. Man will den Kopf von WIDDER!"
    Aribo verstand. Aber etwas war ihm unklar. „Bisher habe ich die Hyguphoten nur als hirnlose Kampfmaschirien kennengelernt, was sie uns gegenüber wieder bewiesen haben", sagte er. „Aber ich habe nur Kreit-Soldaten gesehen. Doch wer leitet diese Aktion?"
    Mory sah an ihm vorbei in den anderen Raum. Der Lichtschein begann wieder zu flackern, was darauf hinwies, daß der Transmitter erneut aktiviert worden war. „Das werden wir vermutlich gleich erfahren", sagte Mory.
    Aribo folgte ihrem Blick zum Transmitter und sah, wie aus dem Feld eine humanoide Gestalt, fast ganz in Metall gerüstet, trat. „Ein Cantaro, das hätte ich mir denken können", stellte Aribo fest.
    Der Transmitter erlosch, und der blaue Lichtschein flackerte nicht mehr. Der Gerüstete, über zwei Meter groß und beinahe so breit wie ein Epsaler, verließ die Transmitterplattform und sah in ihre Richtung. Sein klobiger, helmartiger Kopfschutz war mit einer Batterie von Geräten bestückt, der ovale Ausschnitt gab ein geradezu menschliches Gesicht frei, das nicht die für Cantaro typischen Wesenszüge aufwies. Vor allem standen die Augen nicht so weit auseinander.
    Der Ankömmling steuerte geradewegs auf sie zu. Sein Gesicht zeigte den Ausdruck von Bedauern, gleichzeitig überzogen seine Stirn Falten des Zorns. „Ich fühle mit euch", sagte er mit sonorer Stimme. „Das könnt ihr mir ruhig glauben, denn ich bin Terraner - und Gefühlsmechaniker. Mein Name ist Galbraith Deighton. Ich werde dafür sorgen, daß ihr wie... Menschen behandelt werdet."
    Während er beim Sprechen kurz zögerte, streifte er Aribo mit einem leicht verächtlichen Seitenblick, wohl um ihn wissen zu lassen, daß er nicht unbedingt in den Oberbegriff „Mensch" einbezogen war. „Wenn du tatsächlich Deighton bist, dann hast du kein Recht, dich als Terraner zu bezeichnen", sagte Mory

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