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1440 - Deckname Romulus

Titel: 1440 - Deckname Romulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleich.
    Noch bevor sie die Luftschleuse erreichten, vernahm Mory noch einmal die Stimme des Droiden in den Kopfhörern. „Davon habe ich nichts gewußt, Geoffrey", beteuerte er. „Ich schwöre dir, daß ich auf eigene Faust gehandelt und niemanden informiert habe. Ich wußte nichts von diesem Hinterhalt!"
    Es fragte sich, welches Gewicht der Schwur eines cantarischen Cyborgs hatte.
    Die Frage aber, ob Galbraith Deighton noch im Besitz seines Zellaktivators und auch davon abhängig war, blieb unbeantwortet.
    Die QUEEN LIBERTY verließ die Wachplattform mit einem Blitzstart und entkam den Cantaro in den Hyperraum, noch bevor sie den ersten Schuß abgefeuert hatten.
    Ziel war der Virenwall im Sektor Drya-Pallu
     
    9.
     
    Wer war Galbraith Deighton?
    Nach geglückter Flucht zog sich Romulus in seine Privaträume zurück, die außer ihm und der Kommandantin mit Tarnnamen „Serena", seiner einzigen Vertrauten an Bord, noch niemand betreten hatte. Serena kannte auch seine wahre Identität, sie war so etwas wie seine Klagemauer.
    Romulus hatte sich hier, an die Hauptzentrale angrenzend, eine zweite Kommandozentrale eingerichtet, von der aus er die Kontrolle über die QUEEN LIBERTY jederzeit übernehmen konnte.
    Sie war die beste Raumfahrerin, die er je kennengelernt hatte, gleichzustellen mit einer Tipa Riordan oder Nikki Frickel. Wie Serenas wahrer Name war, wußte sie selbst nicht. Sie war eine Waise von der Gettowelt Lokvorth und schon als dreizehnjähriges Mädchen zu den Widdern gestoßen; Romulus hatte sie ursprünglich wie eine Tochter aufgenommen, aber aus dem Kind war eine Frau, und aus der Frau seine Lebensgefährtin geworden. Er liebte sie, sie war sein ein und alles.
    Er entledigte sich seiner Ausrüstung und der Tarnkappe. Wie er diese Maskerade nur haßte! Er wäre glücklich gewesen, sich endlich in aller Öffentlichkeit zeigen und zu seiner Identität stehen zu können.
    Er wäre zu gerne wieder er selbst gewesen. Vielleicht durfte er es bald wieder sein, wenn nicht in seiner Heimat, der Milchstraße, dann außerhalb, jenseits der Wälle. Er konnte es kaum erwarten, den Virenwall zu durchstoßen und in den Sektor Drya-Pallu vorzudringen und dort Menschen von außerhalb der Milchstraße zu treffen.
    Drya war der Name einer Sonne hinter dem Virenwall, auf deren drittem Planeten Pallu die Fehlprodukte der cantarischen Gen-Experimente ausgesetzt wurden. Die Koordinaten und dieses Wissen hatte er von einem Mutanten, der von dort geflohen war. Leider hatte er nach seiner Befreiung durch WIDDER nicht mehr lange genug gelebt, um ihnen weitere Einzelheiten verraten zu können.
    Und jetzt waren dort Menschen aufgetaucht, die nicht aus der Milchstraße stammten, sondern aus den Tiefen des Alls.
    Oder handelte es sich dabei nur um eine Falschmeldung, um den Köder für eine Falle, wie bei ORION-738? Egal, er wollte es wissen.
    Romulus hatte einige aus dem Nordlichtteam an Bord der QUEEN geholt, Kapazitäten in Sachen Computerviren. Sie behaupteten zwar, daß sie noch nicht soweit waren, das Unternehmen Dammbruch durchführen zu können, aber das ließ er nicht gelten. „Wie stehen unsere Chancen?" hatte er wissen wollen. „Fünfzig zu fünfzig", hatte der Ara Ephemer geantwortet.
    Das waren bessere Odds, als Romulus erwartet hatte; sie konnten es schaffen.
    Wer war Galbraith Deighton?
    Bei ihrer ersten Begegnung nach über 600 Jahren hatte es ihm beim Anblick des Cyborgs schier das Herz gebrochen, als er sah, was aus Gal geworden war. Der Gefühlsmechaniker litt offenbar unter seiner Situation. Vielleicht bereute er, daß er sich darauf eingelassen hatte, ein Droide zu werden. Irgend etwas in seinem Innersten, uralte Gefühle aus einer besseren Zeit, ließen ihn gegen seinen Zustand rebellieren. Aber für eine Umkehr schien es bereits zu spät.
    Vielleicht hätte Romulus sich erweichen lassen, wenn Gal ihm den Beweis erbracht hätte, daß er noch Aktivatorträger war. In diesem Fall hätte er ihm geglaubt. Aber wenn es so war, daß Gal seine Unsterblichkeit nur noch der cantarischen Gen- und anderer Technik verdankte, dann war er bloß noch eine Marionette. Den eindeutigen Beweis dafür oder dagegen hatte Gal leider nicht mehr liefern können, weil die beiden Cantaro-Schiffe dazwischengekommen waren.
    War Galbraith Deighton noch Gal?
    Nur nicht weich werden, sagte sich Romulus.
    Er hatte in über sechshundert Jahren Überlebenskampf gelernt, hart zu sich und anderen zu sein. Der Tod war zu seinem Partner

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