Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1440 - Deckname Romulus

Titel: 1440 - Deckname Romulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bange, ich bin weder umgedreht noch als lebende Bombe präpariert worden. Deighton meinte nur, daß ich aus eurem Gespräch erfahren würde, welche Gemeinsamkeiten ihr habt.
    Er behauptet, daß ihr mal Freunde gewesen seid."
    „Wenn es so war, dann muß es in einem anderen Leben gewesen sein", antwortete Romulus.
    Für Mory war diese Antwort der Beweis, daß Deighton nicht gelogen hatte, und nun sah sie dem Treffen mit neuem Interesse entgegen. Aber selbst wenn sie keine Geheimnisse erfuhr, so war diese Begegnung doch wenigstens ein historischer Augenblick. Hier trafen zum erstenmal zwei der mächtigsten befeindeten Männer der Galaxis unter friedlichen Voraussetzungen aufeinander.
    Mory mußte ebenso wie die beiden ertrusischen Leibwächter einen Druckanzug anziehen, denn Treffpunkt war die Plattform, auf der die QUEEN LIBERTY gelandet war. Nachdem sie aus der Luftschleuse gestiegen waren, kam eine einzelne Gestalt herangeflogen und landete keine zehn Meter vor ihnen.
    Es war Galbraith Deighton. Er brauchte keinen Raumanzug anzulegen, seine Rüstung enthielt alle benötigten Schutzeinrichtungen.
    Nachdem er aufgesetzt hatte, stand er zuerst unschlüssig da, dann umrundete er die vierköpfige Gruppe, vermutlich um mögliche Gefahrenquellen zu orten.
    Schließlich hielt er wieder an, stellte sich breitbeinig hin und stemmte die Arme in die Hüften. „Warum versteckst du dich hinter einem Deflektorfeld, mein Freund?" fragte er herausfordernd über Sprechfunk. „Ich habe doch längst durchschaut, wer du bist. Und seit dem ich es weiß, habe ich mir diese Begegnung gewünscht. Laß die Tarnung fallen, Geoffry - von Freund zu Freund."
    „Ich bin dazu bereit, wenn du aus deiner Rüstung schlüpfst", erwiderte Romulus, den Deighton Geoffry genannt hatte.
    Geoffry wer? Mory konnte mit diesem Vornamen nichts anfangen. Romulus fuhr fort: „Aber mir ist schon klar, daß dir das nicht möglich ist, denn die mechanischen Teile erhalten dich am Leben. Ohne sie wärst du tot."
    „Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren", sagte der Droide. „Es gibt wichtigere Themen, die es wert wären, behandelt zu werden. Vielleicht kommen wir einander näher, und das hoffe ich sehr, wenn wir uns dem Grundsätzlichen widmen."
    „Du hast mich deinen Freund genannt, und das finde ich anmaßend", sagte Romulus. „Selbst wenn ich der wäre, für den du mich hältst, möchte ich nicht von dir als Freund bezeichnet werden. Du hast deine Persönlichkeit in dem Augenblick aufgegeben, als du dein erstes Organ gegen einen technischen Ersatz eingetauscht hast.
    Und nun bist du so wenig Galbraith Deighton wie ich dein Geoffry bin."
    „Geoffry Abel Waringer - mich kannst du nicht täuschen", sagte der Droide, und nachdem er den vollen Namen ausgesprochen hatte, war auch Mory schlagartig klar, für wen Deighton Romulus hielt, denn der Name dieses legendären genialen Wissenschaftlers war jedem Widder bekannt.
    Doch Waringer war tot.
    Aus den offiziellen Geschichtsbüchern war dieser Name, wie so viele andere, die der galaktischen Geschichte vor der Großen Kosmischen Katastrophe ihren Stempel aufgedrückt hatten, eliminiert worden, aber die Eingeweihten wußten, daß Waringer schon vor 650 Jahren umgekommen war.
    Mory verdrängte diese Überlegungen und fand in die Gegenwart zurück.
    Deighton sprach weiter. Er sagte, daß niemand außer Waringer in der Lage gewesen wäre, die Organisation WIDDER mit so viel technischen Neuerungen auszustatten und damit die cantarische Technik auszutricksen.
    Diese Argumentation leuchtete Mory ein, aber sie hatte immer noch ihre Zweifel. Deighton dagegen war in seiner Überzeugung, Geoffry Abel Waringer vor sich zu haben, nicht zu erschüttern. Selbst dann nicht, als Romulus sagte: „Ich bin es nicht, und wenn du mir noch so fanatisch eine falsche Identität einreden möchtest. Letztlich ist es jedoch auch nicht entscheidend. Eigentlich vergeuden wir unsere Zeit, denn wir haben uns nichts zu sagen. Es gibt keine Berührungspunkte zwischen uns."
    „Und ob es die gibt", ereiferte sich Deighton. „Unsere beiden Standpunkte sind gar nicht so weit voneinander entfernt, wie du meinst. Ich kenne deine Träume von den freien Wissenschaften und unumschränkter Freiheit für alle Galaktiker. Auch wir streben die Verwirklichung dieser Ziele an, und es wird nicht mehr lange dauern, bis es soweit ist..."
    „Du hast doch gar nichts zu entscheiden", fiel Romulus ihm ins Wort. „Du bist nur ein Mitläufer, ein Diener der

Weitere Kostenlose Bücher