Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1440 - Halloween des Ghouls

1440 - Halloween des Ghouls

Titel: 1440 - Halloween des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sitzkissen und Sesselwand zu schieben.
    Schnell zog sie die Hand wieder hervor, und Jane sah mit Schrecken, dass Anna Bancroft ihre Pistole in der Hand hielt.
    »Verstehst du?«
    »Ich denke schon.«
    Anna schaute zu dem Fotografen-Paar und dann zurück auf Jane.
    »Ich werde meinen Freund fragen, wen er sich zuerst vornehmen will. Und wenn ich die Antwort erhalten haben, dann…« Sie hob die Waffe an und zielte auf Jane. »Peng …«
    ***
    Sie saßen da wie auf einer Bühne und warteten darauf, dass der Regisseur ihnen ein Zeichen gab, wie es weitergehen sollte. Jane hatte alles gehört. Es kam ihr trotzdem so unwirklich vor. Aber sie wusste, dass Anna Bancroft keinen Spaß verstand und nicht bluffte. Dafür reichte ein Blick in ihre kalten, gefühllosen Augen.
    »Warum sagst du nichts, Jane? Bist du geschockt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dein Plan wird nicht gelingen. Der Ghoul wird uns nicht alle…«
    »Stimmt, stimmt, so groß kann sein Hunger gar nicht sein. Da gebe ich dir schon Recht. Aber er kann sich ja einen Vorrat anlegen. Einen wunderschönen Vorrat an Leichen, die er in meinem Haus zurücklassen kann, bis er sie braucht. Diese Nacht ist für ihn wie geschaffen. Es ist seine Halloween-Nacht, und man würde ihn nicht mal als Ghoul erkennen, wenn er durch die Straßen läuft. Genau das ist es, worauf ich setze. Wir haben bald Mitternacht. Da treffen sich dann die Welt der Toten und der Lebenden, wobei der Ghoul seine allergrößte Stunde hat und jubilieren kann.«
    So schlimm sich die nahe Zukunft anhörte, Jane war nicht in der Lage, etwas dagegen zu tun. Hier würde das geschehen, was die Alte wollte, und sie hatte alles perfekt vorbereitet.
    Anna lächelte. Sie hatte ihren Spaß und fragte dann: »Setzt du noch immer auf John Sinclair?«
    »Er wird dir das Handwerk legen und den verdammten Ghoul vernichten, das schwöre ich dir.«
    »Ja, er wird Himmel und Hölle in Bewegung setzen, aber auch für ihn habe ich eine Kugel. Ich gehe davon aus, dass er bald zurückkehren wird, aber dann hat sich hier etwas verändert.«
    Jane wollte nichts mehr sagen. Jedes Wort war da zu viel. Sie hatte trotzdem nicht aufgegeben, und sie hätte auch versucht, den Spieß umzudrehen, wenn sie besser in Form gewesen wäre. Aber die Nachwirkungen des vergifteten Tees steckten noch zu sehr in ihr, und das war schlimm. So hatte sie Probleme, sich zu konzentrieren, weil immer wieder Hitzewellen durch ihren Körper strömten und die Mattheit noch nicht ganz verschwunden war.
    Plötzlich richtete sich Anna halb auf. Sie drehte ihren Kopf der offenen Tür zu.
    Jane beobachtete alles. Sie stellte keine Frage, aber Anna streckte ihren Finger aus.
    Sekundenlang blieb sie in dieser Haltung sitzen. Irgendwann lächelte sie und konnte ihren Triumph nicht mehr verbergen.
    »Riechst du ihn, Jane? Hast du ihn schon gerochen? Er ist zurück. Er hat es geschafft.« Sie fing an zu kichern, und plötzlich leuchteten ihre Augen.
    Jane schnüffelte und hatte plötzlich das Gefühl, nicht mehr atmen zu können.
    Das Geruch war da.
    Es stank nach alten Leichen.
    Ein Zeichen, dass der verdammte Ghoul das Haus bereits betreten hatte…
    ***
    Auch bei mir gibt es eine Grenze. Das Bild konnte und wollte ich nicht ertragen, deshalb drehte ich den Kopf zur Seite, blieb für einen Moment mit geschlossenen Augen stehen, fasste erst danach den Deckel an und legte ihn zurück auf das Unterteil.
    Die Frau, die mich hierher geführt hatte, war im Hintergrund geblieben. Sie hatte mir zugeschaut. Ob sie allerdings die tote Amy gesehen hatte, war zweifelhaft.
    »He, was machst du da?«
    »Komm, wir gehen.«
    »Aber…«
    Ich schritt auf die junge Frau zu, die mich kopfschüttelnd anschaute. »Aber das ist doch die Nacht der Toten! Liegt denn da nicht eine Tote?«
    »Was hast du genau gesehen?«
    Sie schwankte zurück und winkte ab. »Das weiß ich nicht mehr genau.« Danach fiel sie mir in die Arme. »Komm, lass uns die nächsten Stunden gemeinsam verbringen.«
    Dazu hatte ich keine Lust. Mir war nach allem zumute, nur nicht nach feiern. Ich fasste die Frau an den Schultern.
    »Du gehörst hierher. Hier sind deine Freunde. Hier kannst du deinen Spaß haben…«
    »Aber ich…«
    »Keine Widerrede.« Ich drehte sie um und schob sie auf das Feuer zu, wo die anderen saßen und schon ordentlich gebechert hatten.
    Aber das interessierte mich nicht.
    Was ich gesehen hatte, war einfach fürchterlich gewesen. Der Ghoul hatte sich über die junge Frau hergemacht. Viel

Weitere Kostenlose Bücher