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1442 - Die grauen Eminenzen

Titel: 1442 - Die grauen Eminenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lloyd und Tyly Chyunz kamen hinter ihm hergerannt. Der Blue mit seinen stämmigen Beinen tat sich dabei schwer.
    Rennen war nicht seine bevorzugte Fortbewegungsart.
    Ratlos sahen sie sich um. Die fremde Kreatur hatte sich in Nichts aufgelöst.
    Fellmer Lloyd kratzte an den Fugen der Täfelung, die die Wand bedeckte. Schon nach ein paar Sekunden gab er das Bemühen wieder auf. „Du hast bemerkt, wie sie zu sich kam", sagte Tifflor. „Mentalimpulse, nehme ich an?"
    Der Mutant nickte. „Da war auf einmal etwas. Ich konnte es nicht verstehen. Es waren keine prägnant formulierten Gedanken, eher Instinktregungen, und doch ein bißchen mehr. Was mich wunderte, war die absolute Gelassenheit, mit der das ... das Ding dachte. Es war seiner Sache ganz sicher. Es wußte, daß es sich von uns nicht erwischen lassen würde."
    In diesem Augenblick begann der Alarm von neuem zu schrillen.
     
    *
     
    Ras Tschubai wirkte gelassen. Aber wer ihn kannte, der sah an den harten Linien des Gesichts, daß der Zorn in ihm wühlte. „Du hast keinen entsprechenden Befehl gegeben?" vergewisserte er sich. „Keinen", bestätigte Julian Tifflor. „Hätte ich ihn gegeben, dann wärst du sofort informiert worden."
    „Also gut, so hatte ich es mir gedacht", seufzte Tschubai. „Weiß der Himmel, welcher Teufel die Freihändler reitet - auf jeden Fall ist die BARBAROSSA fort." Er bückte zur Seite, vermutlich auf ein Anzeigegerät, das außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera lag. „Metagrav-Vortex vor acht Minuten.
    Metagrav-Vektor in Richtung galaktisches Zentrum."
    Hinter Tifflor öffnete sich die Tür. Tyly Chyunz kam hereingestürmt. „Keine Spur von Ferr-Moon und den beiden Tefrodern", schrillte er. „Keiner weiß, wann und wie sie das Gebäude verlassen haben."
    „Hast du Accurr erreicht?" wollte Tifflor wissen. „Bei den Vaasuren meldet sich keiner.
    Wahrscheinlich schlafen sie alle."
    Julian Tifflor wandte sich wieder dem Interkombild zu. „Da hörst du's", sagte er. „Die Sache muß von langer Hand vorbereitet gewesen sein. Ferr-Moon hat die beiden Tefroder unter Druck gesetzt. So was kann er gut.
    Den liebeskranken Tosh-Poin hat er uns hier zurückgelassen; mit dem konnte er nichts anfangen. Den Vaasuren gegenüber hat er vermutlich angegeben, er handele in meinem Auftrag. Sie glauben uns nicht, aber sie verhalten sich zivil. Als er um eine Raumfähre bat, wurde sie ihm sofort zur Verfügung gestellt."
    „Die Fähre kam ein paar Minuten vor Mitternacht Veyscaroora-Zeit hier an", berichtete Ras Tschubai. „Natürlich waren wir neugierig. Wir funkten sie an, als sie auf den Orbit zusteuerte, bekamen aber keine Antwort. Das Fahrzeug machte Energiekontakt mit der BARBAROSSA und legte eine halbe Minute später wieder ab. Inzwischen waren wir mißtrauisch geworden. Soviel Hektik konnte nichts Gutes bedeuten. Ich rief die BARBAROSSA an. Ich wollte Heyda Minstral sprechen. An ihrer Stelle meldete sich Ferr-Moon. Er wirkte aufgeregt. >Dringender Auftrag von Tifflor<, sagte er. >Ich habe jetzt keine Zeit zu reden. Ich melde mich in Kürze wieder.     Wir hätten ihnen vielleicht einen Schuß vor den Bug setzen können, aber..."
    Ein resignierendes Schulterzucken ersetzte den Rest des Satzes. „Euch trifft keine Schuld", redete Tifflor ihm zu. „Das Ganze ist Ferr-Moons Idee.
    Er erkannte, daß er bei mir mit seinem Plan der eisernen Faust nicht ankam. Also nahm er die Sache selbst in die Hand. Ich frage mich nur, was er Heyda Minstral vorgelogen hat. Ich hätte eine Rückfrage von ihm erwartet."
    Einen Augenblick lang herrschte betretenes Schweigen. Dann fragte Tyly Chyunz: „Wie geht's jetzt weiter?"
    „Wie bisher", antwortete Tifflor. „Es hat keinen Zweck, die BARBAROSSA zu jagen. Irgendwann wird Heyda erkennen, daß sie hinters Licht geführt worden ist, und dann hoffentlich umkehren. Wenn das Schiff wieder da ist, bleibt uns nichts anderes übrig, als den Hitzkopf Ferr-Moon hinter Schloß und Riegel zu setzen."
    „Bei den Vaasuren bringt uns der plötzliche Aufbruch der BARBAROSSA wahrscheinlich auch keine Pluspunkte ein", vermutete Ras Tschubai. „Sie trauen uns ohnehin nicht. Weiß der Himmel, was sie sich auf das Verschwinden eines unserer Schiffe zusammenreimen."
    Ein spöttisches Lächeln spielte in Tifflors Miene. „Wir werden bald zu hören

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