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1442 - Die grauen Eminenzen

Titel: 1442 - Die grauen Eminenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Innern des Schwarzen Loches dazu veranlaßte, eine Überführung des zu transportierenden Körpers über den Ereignishorizont hinweg, hinaus ins Standarduniversum zu bewirken.
    Tifflors Expedition war keineswegs nach Plan verlaufen. Man hatte die cantarische Kontrollstation unter dem Ereignishorizont des Schwarzen Loches Siragusa einer eingehenden Inspektion unterziehen wollen. Es hatte sich jedoch als unmöglich erwiesen, die Station anzufliegen. Statt dessen waren die drei Raumschiffe in den Gravitationsstrudel der Singularität gerissen und in ein unbekannte Empfänger-Black-Hole verfrachtet worden.
    Man hatte - nach einer Reihe nicht ungefährlicher Abenteuer, die sich zum Teil im Innern, zum Teil außerhalb des Schwarzen Loches abspielten - Kontakt mit dem nichthumanoiden Volk der Aiscrou aufgenommen. Die Aiscrou bezeichneten sich als Weichensteller der Schwarzen Sternenstraßen. Das Black Hole, in dem die PERSEUS, die CASSIOPEIA und die BARBAROSSA zum Vorschein gekommen waren, nannten sie moischou und glaubten im übrigen, daß es den Ausgang einer sverdaysta, d.h. einer toten Sternenstraße, darstelle. Die Ankunft dreier fremder Raumschiffe im Moischou Black Hole war mithin für die Aiscrou eine Sensation, die sie sich nicht erklären konnten.
    Aber die Weichensteller waren nicht die einzigen, denen vor Staunen der Mund offenstand. Die PERSEUS und ihre zwei Begleitschiffe kostete es einige Mühe, sich zu orientieren. Die Kolonialwelt der Aiscrou befand sich in einem Kugelsternhaufen, der einer mächtigen Galaxis vorgelagert war, und diese Galaxis sah der Milchstraße zwar recht ähnlich, war aber nicht mit ihr identisch. Die Auswertung der optischen und Fernortungsdaten sorgte für einen Schock.
    Die fremde Galaxis, von den Aiscrou neyscuur genannt, war keine andere als NGC 7331 im Abschnitt Pegasus.
    Neyscuur war 50 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt!
    Der Informationsaustausch mit den Aiscrou hatte sich als ganz und gar unbefriedigend herausgestellt. Sie nannten sich die Weichensteller der Schwarzen Sternenstraßen - und alles, was Julian Tifflor und seine Mannschaft in dieser Hinsicht bisher kennengelernt hatten, befand sich fest in cantarischen Händen -, aber von den Cantaro hatten sie angeblich noch nie gehört. Die Aiscrou waren irritiert, weil die Fremden darauf beharrten, sie seien in der Tat aus einer Gegend gekommen, in der es gar keine Sternenstraßen gab. Und sie gestanden letztlich ein, daß sie nur die zweiten Weichensteller der Sternenstraßen wären.
    Die eigentlichen Bediener der Straßen, gewissermaßen die ersten Weichensteller, seien die Vaasuren, ein hochzivilisiertes Volk, das irgendwo in der Randzone der Galaxis Neyscuur seine Heimat hatte und die Fremden zu sehen wünschte.
    Die Aiscrou hatten den Fremden in einem ihrer stilettförmigen Raumschiffe das Geleit gegeben. Die Entfernung vom Kugelsternhaufen bis zum Sonnensystem Maurooda, das die Vaasuren ihr eigen nannten, betrug gute 20 000 Lichtjahre.
    Sicher wäre die Reise über eine der Schwarzen Sternenstraßen wesentlich schneller verlaufen. Aber in der Nähe der Heimatwelt der Aiscrou gab es eben nur das Moischou Black Hole, und dieses war sverdaysta: Man konnte es nicht benutzen.
    Die Fahrt nach Maurooda nahm - mit mehreren Auftauchmanövern, auf die insbesondere die Schiffsführung der PERSEUS Wert legte - einen halben Standardtag in Anspruch. Julian Tifflor und seine Mitarbeiter hatten reichlich Gelegenheit, über die Ungereimtheiten dieser Mission nachzudenken. Inzwischen hatte die hyperenergetische Fernortung jenseits allen Zweifels bestätigt, daß sich die ferne Milchstraße genau dort befand, wo sie sich laut Extrapolation ihrer Bewegungsgrößen im März des Jahres 1144 zu befinden hatte. Mit anderen Worten: Der Flug von Siragusa nach Moischou hatte nicht lange gedauert. Die Entfernung betrug 50 Millionen Lichtjahre. Welcher Kontrast zu Icho Tolots Reise, die vor mehreren Jahrhunderten stattgefunden hatte! Die Distanz von M87 zur Milchstraße belief sich auf rund 40000000 Lichtjahre, aber der Haluter hatte mitsamt seinen Begleitern fast 200 Jahre objektiver Zeit auf der finsteren Fahrbahn der Sternenstraße verbracht. Man wußte, daß die Geschwindigkeit, mit der ein Raumschiff auf der Schwarzen Straße vorankam, von der Masse des Sender-Black-Holes und gewissen Charakteristiken der Kontrollstation abhing. Aber hier gab es eine Diskrepanz, die so groß war, daß man sie sich einfach nicht erklären konnte.

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