Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1443 - Die Hölle stirbt nie

1443 - Die Hölle stirbt nie

Titel: 1443 - Die Hölle stirbt nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Travis. Er drehte ihr das Gesicht zu. »Ich werde dich umbringen…«
    ***
    Schweigen kann eisig sein, das merkten beide in den nächsten Sekunden, die sich so schrecklich dehnten.
    Lynn saß da wie eine Statue. Sie hatte alles gehört und genau verstanden, aber es wollte nicht in ihren Kopf.
    Umbringen! Er will mich umbringen! Beinahe hätte sie gelacht.
    Aber das tat sie nicht. Das war auch nicht möglich, weil die Drohung einfach zu grausam im Raum stand.
    Ob Sekunden oder Minuten vergangen waren, wusste Lynn nicht.
    Irgendwann fand sie die Sprache wieder und hörte sich selbst flüstern: »Was hast du da gesagt?«
    »Ich werde dich umbringen, Lynn – töten!«
    Sie schrie! Nein, sie schrie nicht. Es waren die inneren Schreie, die sie hörte, und es war plötzlich auch eine Kälte in ihr, die sie bisher nie erlebt hatte.
    Eigentlich hätte sie über Travis’ Worte lachen können, aber eine innere Stimme sagte ihr, dass er nicht gelogen hatte. Er meinte es wirklich so.
    Und sie fand ihre Sprache wieder. »Wie kommst du nur dazu, mir so etwas anzudrohen?«
    »Das ist keine Drohung. Ich werde meinen Vorsatz in die Tat umsetzen. Ich muss dich töten!«
    In diesem Moment brach es aus ihr heraus. Sie konnte nicht mehr an sich halten. Sie fing an zu schreien. Ihr Gesicht rötete sich, die Stimme überschlug sich.
    »Wie kannst du so etwas nur sagen, verdammt? Damit macht man keine Scherze! Was ist nur in dich gefahren?«
    »Kein Scherz!«
    Der Ton macht die Musik. So war es auch hier. Lynn merkte plötzlich, dass es ihm tatsächlich bitterernst war. Sie wollte weiter reden, doch das schaffte sie nicht und schnappte nach Luft. So wie sie musste sich jemand fühlen, der dicht vor dem Ertrinken stand.
    Travis Beck bewegte sich. Nicht grundlos hatte er das Kreuz greifbar in seine Nähe gestellt. Er brauchte nur danach zu fassen, was er auch tat. Es hatte genau die Schwere, die er brauchte.
    Mit einer ruckartigen Bewegung hob er es an. Das bekam auch seine Freundin mit. Sie sah das Kreuz in seiner Hand, das jetzt auf den Knien des Mannes lag, und ein bestimmter Gedanke zuckte durch ihren Kopf.
    Sie wollte schnell sein. Das musste sie sogar. Noch zögerte ihr Freund, aber sein Stöhnen deutete an, dass dieses Stöhnen oder sein innerer Kampf nicht mehr lange andauern würde.
    Lynn schnallte sich los.
    Travis hörte das Geräusch. Er warf sich nach links und hob dabei den rechten Arm. Etwas war zu hören, denn der Querbalken des Kreuzes schrammte mit seinem einen Ende über die Decke hinweg.
    Dabei wurde der Schlag zwangsläufig verlangsamt.
    Lynn wuchtete die Tür auf.
    Kalte Luft strömte in den Wagen. Lynn warf sich ihr entgegen. So sah sie nicht, was hinter ihr passierte.
    Ihr Freund hatte das Kreuz noch einmal angehoben. Nur nicht so hoch. Er hielt es flacher und schlug zu.
    Das Ende des Querbalkens traf Lynn am Hinterkopf. Sie schrie auf. Der Stoff der Mütze dämpfte den Schlag kaum. Ihr Körper schwankte, und hinter ihr holte Travis noch einmal aus.
    Wieder traf er.
    Diesmal erhielt Lynns Körper einen Stoß, den sie nicht mehr ausgleichen konnte. Sie wurde aus dem Wagen geworfen und landete bäuchlings auf dem kalten Boden.
    »Gut gemacht!«, hörte Travis die Stimme in seinem Kopf. »Aber sie ist noch nicht tot.«
    Man brauchte ihm nicht mehr zu sagen, was er tun sollte. Das wusste er jetzt von allein.
    Schnell hatte er die Tür aufgestoßen. Losgeschnallt war er bereits.
    Er stieg aus dem Auto und lief um den Kühler herum. Dort, wo seine Freundin am Boden lag, blieb er stehen und hörte ihr verzweifeltes Stöhnen.
    Es stimmte, sie war nicht tot, aber das wollte er ändern. Er bückte sich und hob zugleich den rechten Arm mit dem Kreuz an. Das war der Moment, in dem Lynn sich bewegte und sich so zur Seite drehte, dass sie nach oben schauen konnte.
    »Travis…« Sie hatte ihn erkannt und seinen Namen flüsternd ausgesprochen. »Warum tust du das? Wer hat es dir befohlen, Travis? Bitte, sag es…«
    »Der Teufel, glaube ich!«
    Wieder musste er zuschlagen. Dieser Schlag würde der letzte sein, das wusste er.
    Er hatte es nicht beabsichtigt, aber sein Blick glitt für einen Moment über seine liegende Freundin hinweg in die Ferne.
    Dort sah er den Mann. Er saß auf einem Fahrrad, und sein Kurs führte ihn genau auf den Mini zu. Ob er etwas gesehen hatte, war für Beck nicht festzustellen, aber er wollte es auch nicht darauf ankommen lassen, erkannt zu werden.
    Den dritten Schlag führte er nicht mehr gezielt aus. Er

Weitere Kostenlose Bücher