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1445 - Holt mich aus der Hölle!

1445 - Holt mich aus der Hölle!

Titel: 1445 - Holt mich aus der Hölle! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ende eines langen Studioflurs. Cathy brauchte ihre Ruhe. Sie wollte nicht immer hören, wer außen an der Tür vorbeilief. Auch wenn der Raum alles andere als gemütlich eingerichtet war und keine Fenster hatte, fühlte sie sich trotzdem in diesen vier Wänden wohl.
    Sie saß auf einem Klappstuhl und schaute in den breiten Spiegel.
    Was sie sah, war eine Frau von vierunddreißig Jahren mit langen blonden Haaren, einem schmalen Gesicht, in dem die hoch stehenden Wangenknochen auffielen, mit blauen Augen, Grübchen über den Mundwinkeln und einem runden Kinn.
    Übermäßig hatte sich Cathy Fox nicht schminken lassen. Zu viel Make-up hätte ihr die Natürlichkeit genommen, obwohl sie bereits in einem Alter war, in dem sich die ersten Falten andeuteten. Sie waren nicht mehr zu übersehen.
    Jeder wurde älter. Das war der Lauf des Lebens. Nur in ihrer Branche sah man das nicht so gern. Bei den männlichen Kollegen spielte das keine Rolle. Bei Frauen allerdings war man wesentlich kritischer. Manchmal fragte sie sich, wie lange sie diesen Job noch machen konnte, ohne dass man ihr nahe legte, zu gehen.
    Die Vierzig war so etwas wie eine Schallgrenze, und sechs Jahre gingen verdammt schnell vorbei.
    Nein, daran wollte sie nicht denken. Jetzt war es wichtiger, sich um den Text zu kümmern. Sie las ihn sich stets sehr genau durch, denn sie wollte nicht in Versuchung geraten, sich zu verhaspeln oder falsche Sätze zu sagen.
    Auf ihre Redaktion konnte sie sich verlassen, man würde sie bis kurz vor der Sendung in Ruhe lassen. Etwa eine Viertelstunde vor Beginn würde dann der Kollege auftauchten, um sie zu verkabeln, und die Maskenbildnerin würde noch mal für ein kurzes Nachschminken sorgen.
    Es war Winter. Auch wenn man es im Studio nicht merkte, so hatte sich Cathy doch für eine winterliche Kleidung entschieden. Das Outfit musste der Jahreszeit angepasst sein. Sie trug einen grünen leichten Pullover, der bis über die Hüften reichte, darunter eine sandfarbene Cordhose.
    Es war alles okay, der Text bereitete Cathy keine Probleme. Zwar war er nur in Stichworten geschrieben worden, doch wer Routine besaß wie sie, der konnte daraus etwas Kamerataugliches machen.
    Cathy vertiefte sich in die Texte. Sie las sie sich selbst halblaut vor und schloss danach die Augen, als sie mit der Wiederholung begann. Sie liebte es, locker zu moderieren, sodass ihre Ansagen wie aus dem Handgelenk geschüttelt wirkten.
    Ruhe – keine Musik lenkte sie ab. Auch die Glotze in der Ecke lief nicht. Die Garderobe war wirklich zu einem Refugium geworden.
    Da störte einfach nichts.
    Bis zu dem Augenblick, als Cathy das leise Wimmern hörte. Sie hatte sich soeben mit dem Bericht über eine Preisverleihung befasst, als sie das Geräusch vernahm.
    Augenblicklich saß sie wie erstarrt auf ihrem Stuhl. Die Hand mit den Texten sank nach unten. Ihre Augen weiteten sich, die Lippen waren leicht geöffnet, und der nach vorn gerichtete Blick verlor sich in einer gewissen Leere.
    Was war das?
    Cathys Kopf ruckte herum. Sie schaute auf den Bildschirm des Fernsehers. Der blieb grau. Das Wimmern kam auch nicht aus dem Radio, das sich ja nicht von selbst einschalten konnte.
    Aber das Geräusch war vorhanden. Sie hörte es, ob sie die Augen nun offen hielt oder sie schloss.
    Wer weinte da? Wer wimmerte? Es war bestimmt kein erwachsener Mensch, denn dieses Geräusch hörte sich an, als wäre es von einem Kind abgegeben worden.
    Für Cathy Fox war es unmöglich, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Zwar saß sie starr vor dem Schreibtisch und dem Spiegel, doch ihre Augen suchten die Umgebung ab, und wenn sie in den Spiegel schaute, konnte sie auch die Umgebung hinter ihrem Rücken beobachten.
    Da tat sich nichts.
    Es war niemand zu sehen, der dieses Geräusch von sich gegeben hätte. Das machte sie hochgradig nervös, denn das Geräusch war nach wie vor da, und auch sehr deutlich zu vernehmen.
    Cathy wollte nicht behaupten, dass sie von einer großen Angst erfasst wurde, aber ein ungutes Gefühl durchflutete sie schon und sorgte dafür, dass ihr Herz schneller schlug. So etwas hatte sie in all den Jahren noch nicht erlebt, und sie fand auch keine Erklärung dafür. Aber das Weinen des Kindes bildete sie sich nicht ein. Und es war auch kein normales Ohrensausen.
    Es war vorbei mit ihrer Konzentration. Voller Schrecken dachte sie daran, dass sie eine Sendung moderieren musste. Was war, wenn dieses Kinderweinen auch weiterhin ihre Ohren malträtierte?
    Daran wollte sie

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