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1448 - Der Kaiser von Karapon

Titel: 1448 - Der Kaiser von Karapon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schmucklos, aber das nahm sie kaum wahr, und sie war sicher, daß auch kein anderer es je bemerkt hätte. Denn der Inhalt überstrahlte alles. Das war also die Perle Moto. Sie sah gar nicht aus wie ein Datenspeicher, und auch Feng-Lus Beschreibung erwies sich als irreführend.
    In betörendem Blau funkelte und strahlte sie die Kartanin an, und Dao-Lin-H'ay hatte fast das Gefühl, als würde die Perle sie rufen, sie zu sich heranziehen.
    Nimm mich. Es ist ganz leicht. Hier befindet sich alles Wissen, nach dem du je gesucht hast. „Wie mag sie erst aussehen, wenn sie vollständig ist?" flüsterte Thoy-P'ang, der dicht neben Dao-Lin-H'ay stand. „Und wie viele Informationen mag man dann aus ihr herausholen können? Möchtest du es nicht auch wissen? Willst du sie nicht sehen, in all ihrem Glanz, wenn die beiden Teile zusammengefügt sind?"
    Zwei Teile - er wußte, daß es nur zwei waren, nicht mehr. Oder zumindest war er sich dieser Tatsache fast hundertprozentig sicher.
    Aber wo, beim Geist von Ardustaar, sollte dieser zweite Teil innerhalb des von der NARGA SANT übriggebliebenen Wrackteils stecken? Wie sollte dieser zweite Teil der Perle Moto überhaupt dort hingelangt sein?
    Sie wollte ihn danach fragen - da öffnete sich die Tür.
    Thoy-P'ang fuhr herum. Er hatte die strikte Anweisung erteilt, daß niemand ihn zu stören hatte, und darum bestand seine erste Reaktion in reiner, kalter Wut. Aber dann sah er die Abstrahlöffnung einer Waffe, und darüber tauchte Feng-Lus zerkratztes Gesicht auf.
    Thoy-P'ang öffnete den Mund zu einem Schrei, und seine Hand zuckte zu einem Knopf hinauf, den er am Kragen trug.
    Dao-Lin-H'ay wußte, daß ihr jetzt keine andere Wahl mehr blieb. Sie mußte handeln, und zwar sofort, oder sie hatten im nächsten Augenblick die gesamte Palastwache auf dem Hals. Und diesmal würde keiner von ihnen mit dem Leben davonkommen. Thoy-P'ang konnte es sich nach diesem Überfall einfach nicht leisten, sie noch einmal zu verschonen.
    Sie packte ihn und zwang ihm die Hände auf den Rücken. Er wehrte sich, aber er war ihr nicht gewachsen. In seiner maßlosen Wut stieß er einen fauchenden Fluch aus und trat nach ihren Beinen, aber da war Feng-Lu zur Stelle und drückte ab.
    Thoy-P'ang brach paralysiert zusammen.
    Für einen Augenblick wurde es sehr still. „So war es nicht geplant!" flüsterte Sar-Teh dann entsetzt und starrte auf Thoy-P'ang hinab, der gelähmt am Boden lag. „Das ändert alles. Wir müssen fliehen, Feng-Lu, sofort! Wir haben keine Chance mehr!"
    Feng-Lu zuckte zusammen. „Vielleicht doch!" knurrte er leise.
    Und indem er das sagte, zog er ein Messer aus dem Gürtel und beugte sich über den Kaiser von Karapon. „Bist du verrückt?" fauchte Dao-Lin-H'ay. „Ich war es", knurrte Feng-Lu. „Wir werden einen neuen Kaiser bekommen. Ich kenne Tin-N'iugh, habe mit ihm gejagt, als er noch klein war. Er wird mir nichts tun."
    Dao-Lin-H'ay beugte sich blitzschnell vor und hielt seine Hand fest. „Man wird dich töten, sobald du dieses Zimmer verläßt!" sagte sie kalt. „Solange er lebt, ist er der beste Schutzschirm, den du dir wünschen kannst!"
    „Er..."
    Niemand sollte je erfahren, was Feng-Lu sagen wollte.
    Die Tür wurde aufgestoßen und zwei Schüsse krachten. Feng-Lu brach zusammen und stürzte auf den gelähmten Kaiser. Sar-Teh fiel fast im selben Augenblick. Beide waren tot, noch bevor ihre Körper den Boden berührten.
    Dao-Lin-H'ay hob Feng-Lus Waffe auf, bereit, sich bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen und sich die Wachen so lange wie möglich vom Leibe zu halten.
    Aber es waren keine Wachen, die geschossen hatten. „Die Perle!" rief Sisa-Vart ihr zu. „Schnell!"
    Loi-Scrom drängte hinter ihr ins Zimmer, dann kam Ge-Liang-P'uo. Sie packte Thoy-P'ang und winkte Dao-Lin-H'ay, ihr zu folgen. Dao-Lin klappte den kleinen Holzkasten zu und klemmte ihn sich unter den Arm. Sisa-Vart und Loi-Scrom rissen eines der Fenster auf. Töpfe und Schalen fielen zu Boden. Dao-Lin-H'ay hielt ihre kostbare Beute fest und sprang in den Garten hinaus.
     
    *
     
    Offenbar war die Flucht durch den Park bereits im Plan enthalten, denn ein Gleiter war nicht weit vom Palast hinter einer Baumgruppe versteckt. Sie hatten das Fahrzeug schon fast erreicht, als hinter ihnen der Tumult losbrach.
    Warum hatten die Wachen so lange gebraucht? „Seine Privatgemächer sind tabu!" erklärte Sisa-Vart, während sie den Gleiter startete. „Und heute hatte er alle Wachen auch aus den angrenzenden

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