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1449 - Die Perle Moto

Titel: 1449 - Die Perle Moto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fortgebracht wurde, verschaffte sich Dao-Lin-H'ay einen Überblick über die Situation in der MARA-DHAO.
    Das kartanische Raumschiff hatte den Planeten Karapon im Alarmstart verlassen und war nach einer kurzen Beschleunigungsphase in den Überlichtflug gegangen. Programmiert war vorerst nur eine kurze Flugetappe von rund fünfhundert Lichtjahren - zu mehr hatte es in der Eile nicht gereicht.
    Die Karaponiden waren ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit bereits auf den Fersen, und es war mit absoluter Sicherheit zu erwarten, daß sie den Kurs der MARA-DHAO vorausberechnet und längst alle Schiffe alarmiert hatten, die sich in den betreffenden Raumsektoren befanden. Aber sie würden es wohl vorerst kaum wagen, auf die MARA-DHAO zu feuern.
    Schließlich befand sich nicht nur ihr Kaiser an Bord, sondern auch die Perle Moto.
    Dao-Lin-H'ay stellte fest, daß die Energiereserven der MARA-DHAO fast erschöpft waren. Das war kein Wunder, denn der karaponische General Del-Mion hatte es überaus eilig gehabt, seine Beute - ein funkelnagelneues kartanisches Raumschiff der allerneuesten Baureihe samt Besatzung, vor allem aber eine Gefangene namens Dao-Lin-H'ay - nach Karapon zu schaffen. Die MARA-DHAO hatte dementsprechend einen Gewaltflug von Ardustaar nach Hangay bewältigt.
    Das Schiff hatte diese Belastung bestens überstanden. Aber bevor man den Rückflug nach Ardustaar wagen konnte, waren verschiedene Arbeiten zu erledigen. Vor allem brauchten sie einen sicheren Ort, an dem sie die Gravitraf-Speicher auftanken und die nötigen Kontrollen durchführen konnten, ohne von den Karaponiden belästigt zu werden. „Wir sollten ihnen ihren Kaiser mit einer Waffe an der Schläfe präsentieren", meinte Mai-Ti-Sh'ou rachsüchtig. „Und wir sollten Sisa-Vart zu ihnen, zurückschicken. Sie gehört nicht zu uns!"
    Sisa-Vart musterte Mai-Ti-Sh'ou mit verächtlichen Blicken.
    Die beiden hatten sich von Anfang an nicht gemocht. Sisa-Vart, die Karaponidin und Doppelagentin, die mit ihrem Partner Loi-Scrom sowohl die Karaponiden als auch die Kartanin mit Informationen versorgte, dabei aber oft auch beide Seiten belog, brachte Dao-Lin-H'ay gegenüber keine besondere Ehrfurcht auf. Das störte Mai-Ti-Sh'ou gewaltig, denn sie verehrte die ehemalige Wissende über alles. Dao-Lin-H'ays Sicherheit hatte für sie unter allen Umständen absoluten Vorrang.
    Dao-Lin-H'ay fühlte sich durch diese Widersprüche im Augenblick etwas überfordert. Sie wußte Mai-Ti-Sh'ous Loyalität zu schätzen, fühlte sich aber oft durch die übermäßige Fürsorglichkeit und übertriebene Ehrfurcht der Kartanin eingeengt und unangenehm berührt.
    Andererseits betrachtete sie auch Sisa-Vart mit durchaus kritischen Augen. Das Verhalten der Karaponidin war in mancher Hinsicht zumindest zweifelhaft. Dies galt in besonderem Maß für einen Vorfall, der sich im Zusammenhang mit der Flucht aus dem kaiserlichen Palast von Laipan ereignet hatte.
    Feng-Lu und sein Adjutant Sar-Teh waren dort gestorben - Sisa-Vart hatte die beiden Karaponiden getötet.
    Dao-Lin-H'ay hatte keinen Grund, Feng-Lu und Sar-Teh auch nur eine einzige Träne nachzuweinen, und ihr Tod war nichts, was ihr Gewissen hätte belasten können. Aber so, wie es geschehen war, hatte Sisa-Vart nicht etwa in Notwehr gehandelt, sondern das Ganze hatte eher wie ein eiskalter Mord gewirkt. Dao-Lin-H'ay wurde darüber hinaus das Gefühl nicht los, daß Sisa-Vart diesen Mord nur verübt hatte, um sich zwei lästige Mitwisser vom Hals zu schaffen.
    Mitwisser wovon?
    Daß Sisa-Vart und Loi-Scrom bei allem Idealismus, von dem sie sich zweifellos leiten ließen, mitunter illegal handelten, war für niemanden ein Geheimnis. Aber es mußte sich schon um eine sehr bedeutsame Angelegenheit handeln, wenn sie dafür einen Mord riskierten.
    Dao-Lin-H'ay unterdrückte einen Seufzer und wünschte sich, sie hätte sich niemals auf die Zusammenarbeit mit diesem undurchsichtigen Pärchen einlassen müssen. Aber so, wie die Dinge lagen, hatte es einfach keine Alternative gegeben.
    Mai-Ti-Sh'ous Forderung, Sisa-Vart zu ihrem Volk zurückzuschicken, ging Dao-Lin-H'ay allerdings entschieden zu weit. „Hier wird niemand ausgeliefert!" wies sie Mai-Ti-Sh'ou zurecht. „Und jetzt ist Schluß mit diesem Unsinn!"
    Kurz darauf fiel die MARA-DHAO in den Normalraum zurück.
    Die Karaponiden warteten bereits. Das war nicht weiter verwunderlich, denn erstens ging es schließlich um ihren Kaiser, und der hatte bei seinem Volk nicht nur den Status des

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