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1452 - Entscheidung am Ereignishorizont

Titel: 1452 - Entscheidung am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Bist du bereit, Taravatos?" fragte Icho Tolot. „Ich bin nur ein Syntron", sagte der Bordrechner mit Tolots dröhnender Stimme. „Aber das bringt auch den Vorteil, daß ich jederzeit einsatzbereit bin."
    „Dann los!"
    Icho Tolot übernahm die Steuerung. Er beschleunigte die HALUTA und nahm geraden Kurs auf das Black Hole. Erst als das Raumschiff den Ereignishorizont fast, schon erreicht hatte, drosselte der Haluter die Geschwindigkeit.
    Im nächsten Augenblick versank das Standarduniversum und wurde von dem milchigen Schein abgelöst, der den Mikrokosmen der Schwarzen Löcher zu eigen war. Dieses diffuse milchige Licht kam daher, daß das vom Black Hole eingefangene Licht nicht mehr entweichen konnte.
    Die Sterne waren hinter dem endlichen Ereignishorizont verschwunden. Die Welt innerhalb des Schwarzen Loches war ein Universum für sich, mit eigenen Gesetzen.
    Ein kleiner, begrenzter Mikrokosmos innerhalb des in sich gekrümmten Ereignishorizonts, dessen Grenzen trotz relativ geringer Ausdehnung optisch dennoch nicht zu erkennen waren.
    Innerhalb des Perseus-Black Hole gab es keine kosmische Materie, keine Himmelskörper wie etwa den eingefangenen Asteroiden Amringhar im Paura-Black Hole.
    Es gab nur die Singularität im Zentrum des in sich gekrümmten Raumes mit seiner Eigenzeit und seinen eigenen Gesetzen.
    Und die cantarische Kontrollstation, die in einer Kreisbahn die Singularität umlief.
    Taravatos hatte sie sofort geortet und Icho Tolot die Projektion überspielt. Sie war von derselben Bauart und Größe wie die Gegenstation im Schwarzen Loch Paura - ein genaues Ebenbild, wie ein Vergleich der Daten mit der optischen Einspielung Icho Tolot verriet.
    Der Haluter unternahm nichts, die HALUTA gegen den Sog der Gravitation zu stemmen, der von der Singularität im Zentrum des Schwarzen Loches ausging. Er hatte einen Plan, wie er sich die Möglichkeiten der cantarischen Kontrollstation zunutze machen könnte.
    Dieser Plan stützte sich im wesentlichen auf die Erfahrungswerte vom letzten Besuch im Perseus-Black Hole. Allerdings war die Kontrollstation damals mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unbemannt gewesen. Darum bezog Icho Tolot auch den Nakken Lakardón in seinen Plan mit ein. Der Haluter und der Nakk waren gewissermaßen alte Bekannte - Intimfeinde aus der Warte des Haluters. „Funk den Toggleswitch!" befahl Icho Tolot dem Bordrechner. „Aktivierungs-Toggle gesendet", meldete Taravatos und fügte gleich darauf hinzu: „Keine Reaktion."
    „Der Nakk wird auf den Aktivierungsimpuls reagieren", sagte Icho Tolot voller Überzeugung. „Er muß die HALUTA identifiziert haben. Lakardón kennt mein Schiff. Der Anblick muß seine Neugierde wecken."
    „So gut kennst du inzwischen die Nakken?" fragte Taravatos. „Wiederhole den Toggleswitch!" befahl Tolot. „Ich bin permanent auf Sendung", kam die Antwort des Syntrons. „Möglich, daß der Aktivierungsimpuls inzwischen verändert wurde. Wenn die Kontrollstation tatsächlich bemannt ist, dann wurde die Automatik abgeschaltet. Der Toggle hat dann keinerlei Wirkung. Wir sind der Willkür des Nakken ausgeliefert."
    „Lakardón kennt die HALUTA", sagte Icho Tolot, als könnte er den Angesprochenen damit beschwören. „Er wird sie nicht einfach ins Verderben schicken."
    „Aber vielleicht in eine andere Zeit", sprach Taravatos Tolots zweitschlimmste Befürchtung aus. Der Syntron fügte rasch hinzu: „Nur keine Panik. Anti-Paura ist ohne die Gegenstation ziemlich sicher für Zeitexperimente nicht geeignet. Und Paura-Station wurde zerstört."
    Seine Rechnung ging auf. Der Augenblick rückte näher, in dem er etwas würde unternehmen müssen, um die HALUTA gegen das Gravitationsfeld zu steuern. Da, in letzter Sekunde, sandte der Nakk den erwarteten Leitstrahl.
    Lakardón hieß in Wirklichkeit Tawala und hatte schon zur Zeit, als der Kriegerkult die Milchstraße beherrschte, mit dem Sotho Tyg Ian zusammengearbeitet. Lakardón war nur ein Deckname, der vermutlich von den Cantaro stammte oder den Tawala ihnen gegenüber angenommen hatte. Wer kannte sich bei Nakken schon aus?
    Jedenfalls war es Lakardón gewesen, der Icho Tolot nach Amringhar gelockt und dafür gesorgt hatte, daß er dort festsaß, bis Perry Rhodan ihn nach einer Ewigkeit fand und rettete.
    Diese Rechnung mit Lakardón war noch offen.
    Die Tatsache, daß dem Haluter nun die Möglichkeit gegeben wurde, sie zu begleichen, war mit ein Grund für diesen Alleingang gewesen.
    Aber nun schienen

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