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1452 - Entscheidung am Ereignishorizont

Titel: 1452 - Entscheidung am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigentlich? „Warum wollte Homer uns nicht erlauben, das Licht der Heimatsonne zu schauen?" sinnierte Bull. „Es liegt wohl an der Entfernung."
    „Kaum siebenhundert Lichtjahre, na und?"
    Bull zuckte die Schultern. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Arm des „Teufels in Terras Hallen" so weit reichen soll..."
    Er verstummte plötzlich, als er zu begreifen begann. „Als das Licht vor sechshundertsiebenundneunzig Jahren Sol verließ, waren wir noch auf der Erde", murmelte er. Auf Perry Rhodan traf dies zwar nicht zu, denn der hatte sich damals bereits im Universum Tarkan befunden, aber das bedurfte keiner besonderen Erwähnung. Die CIMARRON war im Jahre 447 jedenfalls noch auf Terra oder zumindest im Bereich des Solsystems gewesen.
    Ian Longwyn gesellte sich schweigend zu ihnen, und auch Lalande Mishkom trat hinzu. Die Kopilotin, die sonst für jeden Anlaß afrikanische Buschweisheiten parat hatte, blieb diesmal stumm.
    Allmählich hatte sich um die Laserprojektion ein Kreis von Leuten gebildet, der sich langsam verdichtete. Und es kamen immer mehr, die ihre Positionen verließen und in den Kubus starrten, um den Punkt zu betrachten, der die Sonne symbolisierte.
    Das Licht von Sol - wie lange hatten sie es missen müssen!
    Es war gleichsam ein Stück ihres früheren Lebens. Denn die elektromagnetischen Wellen, die nach fast 700 Jahren diesen Sternsektor erreichten, hatten sie einst auf der Erde beschienen. Diese Lichtstrahlen hatten sie gewärmt, ihnen das Leben auf der Erde ermöglicht, ihnen den Tag auf der Erde erhellt.
    Das also hatte Adams vermeiden wollen: daß sie Sols Licht aus der Vergangenheit, das Licht ihrer Zeit, sahen.
    Dafür verfluchten ihn einige vielleicht, mancher mochte aber auch um Verständnis für diese verdrehte Handlungsweise suchen.
    Keiner an Bord der CIMARRON oder auf einem der anderen Schiffe reagierte jedoch so, wie Adams es befürchtet haben mochte.
    Sie starrten alle andächtig auf den Lichtpunkt, etwas wehmütig, mit Zorn und Wut auf jene, die verhinderten, daß sie sich dem Leuchtfeuer der Sonne nähern und Terra besuchen konnten. Es war keiner unter ihnen, der diesen Anblick lieber hätte missen wollen.
    Sie waren in den Anblick versunken, bis der Syntron das Ende der letzten Hyperraumetappe verkündete. Dann bezogen sie alle wieder ihre Positionen, die dienstfreie Mannschaft zog sich aus der Kommandozentrale zurück.
    Die Routine kehrte wieder ein. Aber es war nicht mehr wie zuvor.
    Sie hatten neue Kraft getankt. Sie waren erfüllt von besonderer Motivation!
    Fünf Lichtminuten vom Schwarzen Loch Perseus tauchte die CIMARRON aus dem Hyperraum in das Einsteinuniversum ein.
    Die anderen sechs Schiffe folgten in kurzen Abständen.
    Die QUEEN LIBERTY hatte bereits Position bezogen und funkte: „Alles klar!"
    Der Raumsektor Perseus war frei von Feindschiffen.
     
    *
     
    Während die QUEEN LIBERTY in dieser Entfernung auf Warteposition blieb, näherten sich die anderen Schiffe mit einem Drittel Lichtgeschwindigkeit dem Black Hole.
    Robotische Meßsonden wurden vorausgeschickt, die alle Daten über das Black Hole sammelten, auswerteten und an die Mutterschiffe funkten. Auf diese Weise vergewisserte man sich, daß alle hyperphysikalischen Veränderungen von den sensiblen Ortungsgeräten sofort registriert und analysiert wurden und man entsprechende Maßnahmen treffen konnte.
    Das Perseus-Black Hole hatte seinen Namen von jenem Spiralarm gleichen Namens, in dessen Randzone es lag. Es war vom Kerr-Typ, also mit Rotation und einer ringförmigen Singularität in seinem Zentrum, jedoch ohne Ladung - die ideale Voraussetzung für die Verwendung als Schwarze Sternenstraße. Es war, zur galaktischen Peripherie hin, 6350 Lichtjahre von Sol entfernt, in ungefährer Richtung und galaktischer Breite von Jellicos Stern.
    Seine Masse betrug das Dreiundachtzigfache von Sol, war also nur unwesentlich massereicher als Point Siragusa. Der Ereignishorizont des Schwarzen Loches im Perseus-Sektor wurde mit einem Radius von 248 Kilometer angegeben. Zum Unterschied von Point Siragusa, das im Leerraum zwischen den Galaxien angesiedelt war, hatte „Anti-Paura" jedoch eine recht stark ausgeprägte Akkretionsscheibe. Denn obwohl am Rand eines Spiralarms gelegen, reichte die vorhandene kosmische Materie zur Ausprägung einer solchen.
    Abgesehen davon, daß sich hinter seinem Ereignishorizont eine cantarische Kontrollstation verbarg, wies das Perseus-Black Hole keine Anomalien auf.
    Und die Orter

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