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1453 - Die ruhelosen Engel

1453 - Die ruhelosen Engel

Titel: 1453 - Die ruhelosen Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war verzerrt, und währen ich noch lief, formierten sich aus dem Nebel die schwachen Geister, deren Körper nur als faserige Umrisse zu sehen waren.
    Mit einem letzten Sprung war ich zwischen den Gefährdeten und setzte alle Hoffnungen auf meinen Talisman…
    ***
    Ich hatte genau das Richtige getan. Ich war in das Zentrum hineingesprungen. Ich hatte das Kreuz, und jetzt sah ich, dass die Buchstaben an den Enden in einem ähnlichen Rot glühten, wie es bei den Augen der Ruhelosen der Fall gewesen war.
    Hier kämpften Engel gegen Engel, wobei sich die vier mächtigen Erzengel nicht zeigten.
    Sie schickten ihre Nachricht durch mein Kreuz. Sie ließen die Initialen glühen, und sie wirkten wie Magnete, die das Böse anzogen.
    Erzulie hatte mir nachlaufen wollen, war aber auf halber Strecke stehen geblieben, denn das hier war mein Spiel.
    Die anderen Kräfte konnten sich nicht mehr wehren und sich auch nicht entfernen. Sie waren nichts anderes als Astralleiber, hatten keine Flügel und ließen die Menschen, auf die sie es abgesehen hatten, zum Glück in Ruhe. Ich war der Feind!
    Aber ich konnte mich wehren. Mein Kreuz erledigte die Arbeit. Es holte die sechs Nebelwesen in meine Nähe.
    Es war schon ein sonderbares Gefühl für mich, von ihnen umschwebt zu werden. Sie glitten lautlos so nahe heran, dass ich die kalte Berührung an meiner Haut spürte. Immer nur für einen Moment oder für einen Tick, dann hörte der Angriff auf, und sie zuckten wieder zurück, als hätten sie einen Schlag bekommen.
    Aber es geschah noch etwas anderes. Die Kraft der Erzengel war so stark, dass sie ihren Zustand verließen. Sie gingen in einen anderen über, doch auch den füllten sie nicht richtig aus.
    Ich jedenfalls sah mich von Engeln umschwärmt und geriet ins Staunen, denn so etwas hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen. Aus den Nebelstreifen hatten sich einige Geschöpfe entwickelt.
    Nicht dunkel und trotzdem bedrohlich, denn innerhalb der Nebelschleier bildeten sich Gestalten, die nicht nur aussahen wie Skelette.
    Es waren auch welche.
    Knochengestalten zeichneten sich innerhalb der feinstofflichen Masse ab. Die Gebeine waren dunkler. Sie schienen einen grauen Anstrich erhalten zu haben. Ich sah die Köpfe mit den Löchern für Augen, Nase und Mund. Ich sah die Bewegungen in den ehemaligen Gesichtern, als bestünden die Knochen aus Gummi. Ich erlebte, dass Hände vorgestreckt wurden, um nach mir zu greifen, aber ich zuckte nicht zurück, denn die Klauen schafften es nicht, den magischen Ring, der mich umgab, zu durchbrechen.
    Diese Wesen spürten die andere Macht, die ihnen gegenüberstand, und sie konnten ihr trotz aller Bemühungen nicht entwischen.
    Und dabei verdichteten sich ihre Knochenkörper. Das Fleisch und die Haut kehrten nicht mehr zurück, dafür sah ich die Knochen deutlicher innerhalb der kühlen Schwaden.
    Und Sekunden später passierte genau das, worauf ich gesetzt hatte. Mein Kreuz griff an!
    Es glitt dabei nicht aus meiner Hand. Es waren die vier Buchstaben, die ihre Macht zeigten, und es waren gleichzeitig die Erzengel, die nicht wollten, dass pervertierte Gestalten weiterhin Menschen zu sich in ihr Reich holten.
    Das Glühen war plötzlich da!
    Und diesmal erlebte ich keine weißen Strahlen, sondern kräftig rote. Die Abwehr hatte sich der anderen Seite angepasst und schlug durch dieses geisterhafte Feuer gnadenlos zu.
    Das erste Skelett flammte auf!
    Nein, es brannte nicht. Das war wohl eine Täuschung. Es gab keine Flammen, denn die Macht des Kreuzes sorgte dafür, dass dieses Skelett verglühte.
    Und plötzlich war es weg!
    Fünf dieser Knöchernen blieben übrig, aber der Funke war noch vorhanden, und der sprang über.
    Plötzlich erglühte das nächste Skelett unter diesem wahnsinnigen Anprall einer magischen Hitze. Es strahlte in diesem dunklen und tödlichen Rot auf.
    Die nächsten vier Skelette verglühten auf die gleiche Art und Weise. Zudem verschwand der Nebel. Es gab einfach nichts mehr, was noch an sie erinnert hätte.
    Die falschen Engel waren vernichtet!
    ***
    Ich stand auf der Stelle und schaute auf mein Kreuz. Die Buchstaben an den Enden verloren allmählich ihre Glut, und so war das Kreuz in wenigen Sekunden wieder normal.
    Es gab auch keine Wärme mehr ab. Ich konnte es wieder vor meine Brust hängen.
    Jemand legte mir eine Hand auf die rechte Schulter. Ich drehte den Kopf und schaute in das erleichtert wirkende Gesicht meines Freundes Bill Conolly.
    »Fast hätte es mich

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