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1455 - Kundschafter für Halut

Titel: 1455 - Kundschafter für Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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höre ich zum erstenmal.
    Wenn der Planet nur achtzig Lichljahre von Haluta entfernt wäre, müßte ich aber über ihn Bescheid wissen."
    „Andalor ist der siebte Planet einer roten Riesensonne namens Hancour", erwiderte Yelyaz. „Die Benennung erfolgte meines Wissens erst vor wenigen Jahren oder Jahrzehnten. Vorher hatte sich niemand für dieses Sonnensystem und seine Planeten interessiert. Sie sind alle unbelebt bis auf Andalor, und das ist eine Extremwelt, auf der sich freiwillig niemand niederlassen würde."
    „Es ist möglich, daß mein Volk dieses System deshalb nie katalogisierte", meinte Tolot. „Wahrscheinlich liegt es noch näher der Zentrumsballung als Haluta."
    „Das ist richtig", bestätigte der Blue. „Wer dorthin fliegt, glaubt in die Hölle zu fliegen. Für uns ist es aber wahrscheinlich die einzige Chance, etwas über einen relativ sicheren Weg nach Halut zu erfahren."
    „Dafür ginge ich sogar in die wirkliche Hölle!" röhrte Icho Tolot und lachte tatendurstig, aber keineswegs fröhlich. „Gib Taravatos die Koordinaten ein, Yelyaz!" wandte sich Atlan an den Klon. „Danach sage uns mehr über Andalor!"
     
    *
     
    „Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis tanzen!" nörgelte Taravatos, während die HALUTA sich durch den vom Metagrav erzeugten Vortex in den Hyperraum stürzte. „Yelyaz hätte nie zu euch über Andalor sprechen dürfen, dann brauchte ich jetzt nicht um meine sensiblen hyperenergetischen Strukturfelder zu bangen."
    Icho Tolot lachte, obwohl ihm nicht danach zumute war, denn sein Schiff war gleich nach dem Sturz in den Hyperraum von einem Hypersturm erfaßt worden, der es durchschüttelte, als würden ringsum Dutzende von Transformbomben explodieren. Noch schlimmer aber waren die Schauer von hyperenergetischen Pseudo-Neutrinos, die mit vielmillionenfacher Lichtgeschwindigkeit durch die vom Sturm in den Grigoroff gerissenen Strukturlücken schossen und das ganze Schiff durchdrangen.
    Bei organischen Lebewesen und totem Material hinterließen sie keine meßbaren Wirkungen, aber sie durchschlugen auch das Inertfeld, das jeden Syntron nach Art einer geschlossenen Raumkrümmung umgab und ihn normalerweise gegen alle schädlichen Einflüsse des Universums schützte.
    Ohne Bordsyntron aber würde die Navigation so dicht am galaktischen Zentrumskern eine fast unlösbare Aufgabe sein. „Ich mußte es sagen!" verteidigte sich der Blue-Klon, während er die Armlehnen seines Kontursessels umklammerte, um nicht durch die Erschütterungen, die die HALUTA beutelten, trotz der Anschnallgurte herumgeschleudert zu werden.
    Atlan umklammerte ebenfalls die Armlehnen seines Kontursessels, aber er hatte die Erschütterungen ausgetrickst, indem er seinen Sessel „flachgestellt" hatte, so daß er den rasch wechselnden Kräften eine geringere Angriffsfläche bot.
    Konzentriert musterte er die Anzeigen der Ortung und die für den Zustand der verschiedenen Schiffssektionen. Er stellte fest, daß der Hypersturm an Heftigkeit zunahm. Gleichzeitig erkannte er aber aus verschiedenen Anzeichen und aufgrund seiner vieltausendjährigen Erfahrungen, daß das Schiff dabei war, ins Auge des Hyperzyklons zu treiben, wo es wie bei planetarischen Zyklonen „windstill" war.
    Es wurde allerdings auch höchste Zeit, denn die Sektionsanzeigen verrieten, daß die syntronische Vernetzung der gesamten Bordsysteme nicht nur gestört wurde, sondern sogar Lücken aufwies, die sich durch die Rückkopplung mit dem Kernsystem des Bordsyntrons negativ auf ihn auswirkte. Das konnte dazu führen, daß Taravatos unzuverlässig wurde, falls er nicht gar einen totalen Blackout bekam. „Notfalls mußt du den Symmunikator blockieren, Taravatos!" rief der Arkonide durch den Lärm der Alarm-Sirenen und Warngeräte. „Dann würde ich ja nicht mehr sehen, was ihr tut", entgegnete der Syntron mit perfekter Nachahmung des Tonfalls, mit dem Tolot sprach, wenn er besorgt um seine Freunde war. „Ihr würdet womöglich Dummheiten begehen."
    Alle Anzeigen und Bildschirme leuchteten plötzlich grell auf. Es sah aus, als würde das Schiff von einer heftigen Explosion vernichtet. Im nächsten Moment wurden die Anzeigen und Bildschirme jedoch dunkel, dann glommen sie wieder auf und normalisierten sich innerhalb weniger Sekunden.
    Die HALUTA lag so ruhig, als stünde sie auf der Oberfläche eines Planeten. Die Lücken im Grigoroff schlössen sich und das Bombardement des Schiffes mit Hyper-P-Neutrinos hörte auf. „Wir sind im Auge des

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