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1458 - Die Mordkapelle

1458 - Die Mordkapelle

Titel: 1458 - Die Mordkapelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Informantin hatte sich nicht an Bill direkt gewandt, sondern an eine Zeitung. Die Redakteure dort bekamen oft genug Nachrichten, die aus dem Rahmen fielen und mit denen sich Menschen wichtig machen wollten. Die meisten landeten im Papierkorb, ohne gelesen worden zu sein, aber es gab auch welche, die wurden weitergereicht.
    Bill Conolly hatte die Nachricht von einem bekannten Redakteur gemailt bekommen und war darauf abgefahren.
    Reines Gefühl. So jedenfalls hatte er es mir gesagt und darauf gedrängt, dass ich mitkam.
    Bill hatte Glück gehabt. Es war einer dieser Tage, die ich im Büro hätte verbringen müssen, da nichts weiter anlag, und so hatte ich Bill zugestimmt, aufs Land zu fahren und eine gewisse Wilma Lansbury zu besuchen, die sich an die Zeitung gewandt hatte, weil ihr sonst niemand glauben wollte.
    Bill hatte sicherheitshalber mit ihr telefoniert, und sie hatte ihm erklärt, wie sehr sie sich freute, ihn bei sich begrüßen zu können. Er sollte sich wirklich auf Überraschungen gefasst machen.
    Ich war nicht eben begeistert, auch wenn ich in Bills Porsche saß.
    Aber eine Fahrt durch den Frühling war immer noch besser, als Stunden im muffigen Büro zu hocken.
    »Ich bin mal gespannt, was diese Tante zu erzählen hat, Bill.«
    »Ach ja, daran denke ich auch. Aber ich halte sie nicht für eine Spinnerin. Obwohl sie nicht mehr zu den jüngsten Menschen zählt.«
    »Wie alt ist sie denn?«
    »Siebzig.«
    »He, das ist…«
    »Reg dich ab, John. Verwirrt klang sie mir nicht. Aber das wirst du alles selbst feststellen können.«
    »Wir werden sehen.«
    »Und dann können wir auch den Friedhof besuchen und erleben, wie jemand mit den Toten spricht.«
    »Das tun viele Friedhofsbesucher.«
    Bill grinste. »Ich kenne dein Argumente. Nur leben diejenigen. Hier ist es anders. Die Person, die mit den Toten sprach, war selbst schon tot, auch wenn sie putzmunter auf einem Fahrrad hockte und damit über den Friedhof fuhr.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Darfst du auch.«
    Weit hatten wir es nicht mehr. Wir waren in Richtung Südwesten gefahren auf den Ort Camberley zu. Noch vor der Stadt mussten wir abbiegen und gelangten in ein nur sehr dünn besiedeltes Gebiet, das zudem recht flach war und von weiten Weideflächen für Rindvieh geprägt wurde.
    Da lag irgendwo der Ort Hopewell. Das GPS würde uns hinführen, und ich hielt erst mal den Mund. Es freute mich, die Sonnenstrahlen genießen zu können. Den langen Winter war jeder leid, ich irgendwie auch, aber die Luft war noch kühl, und das gefiel mir ebenfalls.
    Sonne tanken und die kühle Luft dabei atmen. Genau das war es, was ich liebte.
    Bill fuhr gern. Er hatte an diesem Tag gute Laune. So zu zweit auf Tour zu sein, das war wie in guten alten Zeiten. Auch wenn der Fall nichts bringen würde, hatten wir schon Pläne für den Abend gemacht. Wir wollten zusammen mit Bills Frau Sheila in einem neuen Restaurant essen gehen, das in Mayfair eröffnet hatte.
    Zuvor mussten wir uns auf dem Land umschauen und wurden durch das GPS auf eine Straße gelenkt, die sich wie ein grauer Streifen durch das Grün der Landschaft zog.
    »Ich glaube, da hinten liegt unser Ziel«, hörte ich Bills Stimme und öffnete die Augen.
    Es stimmte. Ich hatte mich ein wenig entspannt und sah jetzt den Ort in der Ferne. Kleine Häuser, eine etwas höhere Kirche, dazwischen auch freies Land, das als Weideflächen genutzt werden konnte. Man hatte die ersten Kühe bereits ins Freie getrieben.
    »Das ist die richtige Umgebung, um lebende Tote durch die Gegend wandeln zu lassen«, kommentierte ich.
    »Klar, Zombie-Land. Und in den Dörfern wohnt kein normaler Mensch mehr. Da sind wir richtig.«
    »Du sagst es.«
    Minuten später rollten wir auf die ersten Häuser zu, die recht weit auseinander standen. Hier hatte man keine Platzprobleme. Jeder konnte bauen, wie er wollte, und das war auch getan worden.
    Kleine Häuser aus Stein, Gärten, die von Zäunen oder Steinwällen umgeben waren. Auf den Wällen wuchsen die ersten Blumen.
    Der Porsche meines Freundes wurde zwar nicht wie ein Wunderwerk bestaunt, aber die Blicke der Menschen zog er schon auf sich.
    Wir wollten bis zum Ende der kleinen Ortschaft. Dort hielt Bill an und holte sein Handy hervor. Er hatte Wilma Lansbury versprochen, sie vor seiner Ankunft noch einmal anzurufen, und dieses Versprechen hielt er jetzt ein.
    Sie meldete sich sehr schnell.
    »Bill Conolly hier, Mrs Lansbury. Wir sind da.«
    »Hach, da fällt mir ein Stein vom Herzen. Aber

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