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1459 - Die Hexe und ihr Henker

1459 - Die Hexe und ihr Henker

Titel: 1459 - Die Hexe und ihr Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ihre Gedanken bewegten sich dabei in die Zukunft, denn sie dachte daran, dass sie sich bereits um die Herbst- und Wintermode kümmern musste.
    ***
    Tommy, der Callboy mit den blonden Haaren, blies den Rauch aus und schaute zu, wie der Wind ihn zerriss. Er liebte seinen Job, obwohl er verdammt anstrengend war. An diesem Abend hatte er wieder alles geben müssen und das Geld hart verdient. Laurie verlangte alles, aber sie zeigte sich auch großzügig. Er brauchte die Kohle. Der Porsche war zwar geleast, aber die Monatsraten mussten erst mal verdient werden. Hinzu kam, dass er top modisch gekleidet sein musste, die Kosmetik kostete auch Geld, und da war er froh, eine billige Wohnung zu haben. Das Zimmer befand sich in einem Hochhaus, das vor mehr als 50 Jahren gebaut worden war. Da fiel er nicht auf. Und den Porsche durfte er bei einem befreundeten Autohändler in der Nähe abstellen. Beide kannten sich noch aus der Schulzeit.
    Eine Wohnung, wie sie Laurie hatte, war ein Traum. So viel Geld würde er nie machen. Trotzdem machte er sich Gedanken über seine Zukunft. Irgendwann, so hoffte er, würde er es schaffen, sich eine Frau zu angeln. Sie konnte ruhig etwas älter sein. Wichtig war, dass sie Kohle hatte und ihn auch etwas an der langen Leine hielt.
    In seiner Nähe hörte er ein Kratzen. Laurie hatte das Geräusch nicht verursacht. Es hatte sich angehört, als wäre die alte Gießkanne über den Steinboden geschoben worden.
    Er drehte sich um.
    Der Schock traf ihn völlig unvorbereitet. Er sah etwas, an das er nicht glauben konnte. Auf der Terrasse stand eine Frau mit langen blonden Haaren. Er sah auch ihr blasses Gesicht, ihm fiel sogar der dunkel geschminkte Mund auf, und sie war völlig nackt. Als hätte sie vergessen, sich ein Kleid überzustreifen.
    Seine Lippen zuckten, aber er brachte kein einziges Wort hervor.
    Er erlebte einen Schock, seine Stimme war plötzlich weg, und er konnte nur auf die Person starren.
    Wer war sie? Wieso stand sie ohne einen Fetzen am Leib in der kalten Nacht hier auf der Terrasse? Und wie war sie hergekommen?
    War sie vielleicht bei Laurie zu Besuch?
    Eine Antwort wusste er nicht. Aber ihm war klar, dass er kein Trugbild vor sich sah und die Nerven ihm keinen Streich spielten.
    Diese Person gab es wirklich.
    Tommy dachte sofort an Laurie Andrews und daran, dass sie für diese Überraschung gesorgt hatte. Sie hatte ja immer etwas Besonderes auf Lager. Oft genug hatte sie davon gesprochen, scharf auf einen Dreier zu sein. Und jetzt präsentierte sie ihm diese Frau.
    Tommy war kein Mensch, der sich vor Frauen fürchtete. Aber bei der Blonden hier hatte er Probleme. Er kannte den Grund selbst nicht so recht. Es mochte an ihrem Auftreten hegen und daran, dass es ihr nichts ausmachte, nackt in der kühlen Abendluft zu stehen.
    Da hätte jeder normale Mensch mit den Zähnen geklappert.
    Die Blonde nicht. Sie stand auf ihrem Platz, als hätte sie nur auf Tommy gewartet.
    Der Callboy schnippte seine Zigarettenkippe zielsicher in einen Aschenbecher. Er war mit Wasser gefüllt. Die Glut verzischte.
    Tommy gab sich einen Ruck.
    »He, wer bist du?«
    Die Blonde schwieg.
    Tommy fiel auf, dass sie zwei schwere Brüste hatte. Sie war anders gebaut als Laurie. Wenn die Frau tatsächlich mit ihr unter einer Decke steckte, dann – he – er traute es sich durchaus zu, sie beide zu schaffen, wenn die Kasse stimmte. Er merkte, dass er wieder in Form kam und setzte sein berühmtes Lächeln auf, das den Widerstand der meisten Frauen brach.
    »Nicht schlecht, Kleine«, sagte er mit halblauter Stimme und bewegte sich auf die Neue zu. Er blieb vor ihr stehen, widerstand jedoch der Versuchung, über die Brüste zu streicheln, und berührte stattdessen ihre Schultern.
    Tommy riss die Augen auf. Er musste sich zusammenreißen, um seine Hände nicht sofort wieder zurückzuziehen. Was er da gefühlt hatte, das gefiel ihm gar nicht. Die Haut war nicht warm. Sie fühlte sich aber auch nicht kalt an. Sie war irgendwie neutral, und der Begriff künstlich kam ihm in den Sinn.
    Er trat einen Schritt zurück. Ein leichter Schauder erfasste ihn.
    »He, wer bist du?«
    Eine Antwort erhielt er nicht. Der rot geschminkte Mund blieb geschlossen.
    »Sag was!«
    Sie gab ihm eine Antwort auf ihre Art. Die blonde Frau hob ihren rechten Arm und legte einen Finger auf die Lippen.
    Tommy schüttelte den Kopf. So etwas hatte er noch nie erlebt. Allmählich wurde es ihm unheimlich. Er dachte daran, Laurie zu rufen, doch dann verwarf

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