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146 - Der Horror-Butler

146 - Der Horror-Butler

Titel: 146 - Der Horror-Butler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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stürmte hinein, schreiend und
mit einem Gefühl von Todesverachtung. Sie trat einige der piepsenden Tiere
nieder, die nach ihr grapschten. Von Panik erfüllt durchquerte sie den von
Ratten wimmelnden Raum. Sie stolperte und fiel mitsamt dem Kerzenleuchter hin.
Sofort sprangen die Tiere sie an, obwohl sie nur wenige Sekunden zwischen ihnen
lag. Sie griff in die weichen, geschmeidigen Leiber. Einige sprangen kreischend
davon, weil sie von dem heißen Wachs getroffen wurden. Eine Kerze fiel bei dem
Sturz zu Boden aus dem Ständer und erlosch.
    Wie von einem Katapult in die Höhe geschossen
stand die junge Frau im nächsten Moment wieder auf den Beinen. Grauen und
Todesangst ließen sie Kräfte entwickeln, die sie selbst bei sich nicht für
möglich gehalten hätte.
    Sie lief weiter wie auf Eiern, erreichte die
Tür und taumelte an den Wänden entlang, die zum Schacht führten, der im
Musikzimmer mündete.
    Daß die Ratten sie nicht aggressiver
angefallen hatten und auch nicht verfolgten, registrierte sie nur am Rand. Ihr
Grauen war zu groß, um dies in diesen Sekunden zu erkennen.
    Sie erreichte das Musikzimmer. Noch immer
umklammerten die Finger ihrer rechten Hand wie im Krampf den Kerzenständer.
Durch das schnelle Laufen hatte der Luftzug weitere Kerzen ausgeblasen, und nur
noch eine einzige brannte, als sie den Salon erreichte.
    Diana Wilburn handelte instinktiv, als sie
sich gegen die Trennwand warf, die vorhin wie von Geisterhand bewegt
zurückgeglitten war.
    Die Wand mit der Musikszene rührte sich
jedoch um keinen Millimeter.
    Da lief Diana Wilburn weiter. Sie konnte kaum
noch und torkelte mehr, als sie ging. Ihr Atem flog, ihr Herz schlug wie von
Sinnen, und die von Nagezähnen geschlitzte Kleidung hing in Fetzen an ihrem
Körper.
    Keine Sekunde hielt sie es länger in diesem
Durchlaß auf, der ihr vorkam wie eine Pforte zur Hölle.
    Nichts wie raus hier!
    Selbst in diesem verhexten Haus wollte sie
keine Sekunde länger als nötig bleiben ...
    Sie stürzte auf den Gang, eilte der Treppe
entgegen und wollte die erste Stufe nach unten treten. Da verlor sie den Halt.
Ihre Füße gerieten ins Leere.
    Diana Wilburn schrie gellend auf. Sie fiel
nach vorn, die Treppe unter ihr wich zurück.
    Die junge Frau ließ den Kerzenständer los,
der nach unten stürzte und auf die Treppe krachte. Die geschwungenen Arme aus
purem Silber verbogen sich, und die restlichen vier Kerzen sprangen aus den
Tüllen, klapperten über die Stufen nach unten und erloschen.
    Diana Wilburn - aber fiel nicht tiefer . . .
    Sie hing noch immer in der Luft! Sie ruderte
wild mit Armen und Beinen wie ein Fallschirmspringer, der seinen Sturz nach
unten stabilisieren und lenken will.
    »Oh neeiiin !« schrie
Diana Wilburn, und ihre Nackenhaare sträubten sich.
    Sie schwebte über der Treppe und wurde wie
von einem Luftstrom langsam höher geschraubt. Die unheimliche Kraft in diesem
Schloß schlug erneut zu.
     
    *
     
    Die drei Autos fuhren durch das offene Tor
des Schlosses. Im vordersten Fahrzeug, einem silbergrauen Bentley, saßen Jerome
Lord of Everthon und Lady Constance. Das zweite Auto war ein japanischer
Mitsubishi, ebenfalls silbergrau. Am Steuer saß Milton Everthon. In Wagen
Nummer drei, einem silbergrauen Triumph, saß John Everthon. Silbergrau war die
Lieblingsfarbe der Everthons und außerdem eine der Hauptfarben in deren
Hauswappen.
    Die Familie kehrte von ihrem Abendausflug
zurück.
    Die Heimkehrer schlossen die Garagentore
hinter sich ab.
    Milton Everthon, ein großgewachsener,
dunkelhaariger Mann, dem man ansah, daß er viel Sport trieb und der seinen
jüngeren Bruder um Haupteslänge überragte, warf einen Blick zum Eingang des
Schlosses.
    Ein langgezogener, unmenschlicher Schrei
ertönte von dort.
    »Das ist... Diana !« entfuhr es Milton Everthon, und er erblaßte. »Da ist etwas passiert !«
    Das Schreien ging ihnen durch Mark und Bein,
und sie rannten los . . .
     
    *
     
    Sein Kopf flog herum. Die Hand, in der er die
Taschenlampe hielt, ruckte in die Höhe, und ihr Lichtstrahl traf mitten in ein
Gesicht.
    »Sie ... blenden mich !« sagte eine brüchig klingende Stimme. ,Die dünnen,
trockenen Lippen des Mannes, der in der Ecke neben der Wand hockte und nur noch
aus Haut und Knochen bestand, bewegten sich kaum, als er diese Worte sagte.
    Larry Brent hatte seine Hand nach der
Berührung blitzschnell zurückgezogen.
    Der andere lächelte matt. Seine Augen waren
geschlossen, weil das helle Licht ihn blendete.
    X-RAY-3 senkte die

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