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146 - Der Horror-Butler

146 - Der Horror-Butler

Titel: 146 - Der Horror-Butler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Der magische Fluch Artons war
so gestaltet, daß sein Mörder erst dann wieder zur Ruhe kommen würde, wenn es
gelänge, sein Gesicht auf dem Original-Gemälde zu zerstören. Damit würde der
ruhelose und gefährliche Geist endgültig vernichtet sein. Um selbst nicht
ruhelos zu werden, mußte Arton wohl die magischen Weichen so stellen. Während
er jedoch zu Tode kam, gelang es seinem Mörder noch, den Spieß umzudrehen. Er
wollte ebenfalls nicht, daß das Bild jemals gefunden würde - und hinterließ
dies als Botschaft an seine Jünger.
    Jahrhunderte vergingen. Die Legende um Arton
und seinen Widersacher geriet in Vergessenheit. In einer Runenschrift, die bei
Ausgrabungen an der Westküste Englands in einer Felsenhöhle entdeckt wurde,
waren zum ersten Mal Hinweise auf die Auseinandersetzung zwischen den Druiden
zu finden. Ein Privatforscher hat die Runen abgeschrieben und auf ihren Inhalt
und Wahrheitsgehalt untersucht... Er stellte auch im Eigenverlag ein Bändchen
her. In nur wenigen Exemplaren kursierte es in Kreisen, die sich mit Druiden-Zauber
und magischen Ritualen aus ferner Vergangenheit beschäftigten.
    Ich stieß durch Zufall auf dieses Bändchen.
Da ich mich seit jeher mit der Herkunft und der Macht der Druiden beschäftigte,
las ich den Text und den Kommentar jenes Privatforschers mit großem Interesse.
    Ich versuchte, mit dem Herausgeber jener
Schrift sogar Kontakt aufzunehmen. Das war nicht mehr möglich. Er war spurlos
verschwunden. Er hatte sich auf die Suche jenes von Arton inspirierten Bildes
gemacht, um das Gesicht zu finden, das mitten unter uns existiert - seit
tausend Jahren schon - und hinter dem sich ein grauenvoller Geist verbirgt.
    Der Herausgeber jenes Buches war auf der
Suche nach dem Gesicht, nach dem Mörder Artons, untergetaucht. Da gab es für
mich kein Halten mehr. Ich wollte wissen, was aus ihm geworden war und nahm
seine Spur auf. Ich kam bis in das Schloß des Lords of Everthon ... und dort
endete mein Weg. Ich erlebte darin einige unheimliche Dinge, über die ich mit
niemand mehr sprechen konnte, denn als ich das Grauen hinter mir hatte,
erwachte ich in diesem finsteren Stollen. Mutterseelenallein. Ohne Aussicht auf
eine Hilfe ...«
    Der schwache Mann hatte sich in Rage geredet...
und damit auch überanstrengt. Zuletzt war seine Stimme kaum mehr verständlich
gewesen.
    Er hatte den Kopf an die Wand zurückgelehnt
und atmete schnell. Seine Hände zitterten, als er sich durch das verstaubte,
spinnwebverklebte Haar fuhr.
    Welch ungeheuerliche Geschichte!
    Die seltsamen Vorgänge im Schloß, die Jeany
Heston schließlich veranlaßten, die Flucht zu ergreifen, hatten Mortimer Callan
in Bann gezogen.
    »Wie sind Sie in das Schloß gekommen,
Mortimer ?« fragte Larry Brent nach einer Weile.
    »Ich habe mich hineingeschlichen. Die Leute
dort sind nicht sehr aufmerksam. Ich habe mich im Gebäude umgesehen und mich
darin auch versteckt. In der Nacht dann, als alles schlief, begann ich meine
Aktivitäten. Ich schnüffelte überall herum und machte eine erstaunliche
Entdeckung .«
    »Was für eine, Mortimer?«
    Der Gefragte musterte Larry eingehend. »Sie
haben ein ehrliches, offenes Gesicht. Aber ich weiß nicht, wer Sie sind und wie
Sie hierher kommen ?«
    »Ich heiße Larry Brent und bin im Gasthaus „The
three Oaks“ überfallen worden. Als ich zu mir kam, lag ich weiter vorn im
Stollen. Auf der Suche nach einem Ausgang bin ich auf Sie gestoßen .«
    Mortimer Callan lachte rauh. »Nach dem,
Larry, können Sie lange suchen. Sie werden keinen finden. Was ... für einen Tag
haben wir heute ...«
    »Den 12. September.«
    »Dann bin ich mit meinem inneren Kalender
fast auf dem laufenden. Ich habe mich nur um zwei Tage verrechnet. Dachte, daß
wir erst den zehnten haben. Dann suche ich bereits seit genau vierunddreißig
Tagen nach einem Ausgang .«
    Das machte das Aussehen des Mannes
erklärlich.
    Seit vier Wochen war er allein auf sich
gestellt. Seit vier Wochen war er von der Zivilisation abgeschnitten. Er hatte
bisher überlebt.
    X-RAY-3 stellte nicht die Frage, wie er das
geschafft hatte. Als er sah, was in diesem Moment geschah, wußte er, wie Callan
- wenn auch mühselig - sich bisher am Leben gehalten und nicht noch mehr Kräfte
verloren hatte.
    Neben ihm an der Wand kroch ein dicker,
schwarzer Käfer aus einer Spalte zwischen zwei Quadern.
    »Ich habe mich daran gewöhnt zu lauschen«,
wisperte Callan. »In der absoluten Stille dieser Finsternis kriegt man
schließlich das feinste

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