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146 - Der Horror-Butler

146 - Der Horror-Butler

Titel: 146 - Der Horror-Butler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vor einigen Jahrhunderten bewohnt wurden.
Irgendwann waren sie zugemauert und neue Trennwände erstellt worden. Außer
einer Geheimtür gab’s keinen Zugang mehr. Und die wurde logischerweise - ebenso
wie die zugemauerten Räume - in keinem Plan aufgeführt und schließlich sogar
vergessen.
    Merkwürdig war vor allem auch, daß sie gerade
jetzt - ohne daß es einen ersichtlichen Grund dafür gab - aufgeglitten war. Die
gleichen gespenstischen Kräfte, die die Teekanne mit Ameisen und Raupen
füllten, die das Klavierspiel John Everthons nachahmten und die Kerzen
anzündeten, waren auch für das Öffnen der Geheimtür verantwortlich zu machen.
    An dieser Nacht war etwas Besonderes
...
    Diana Wilburn fröstelte. Das kam nicht allein
von der Kälte, die dem alten Gemäuer entströmte und durch ihre dünne Kleidung
drang. Das hing auch mit der Angst zusammen, die sie hatte, und die sie nicht
unter Kontrolle bringen konnte. Wenn sie nur nicht allein gewesen wäre! Mit
Milton an der Seite hätte sie sich ganz anders gefühlt...
    Oder wenigstens mit dem Butler. Ein
menschliches Wesen an ihrer Seite hätte sie jetzt als angenehm empfunden.
    Aber nun, nachdem sie schon so weit in den
Schacht und die geheimen Räume hinter der Mauer eingedrungen war, gab es für
sie kein Zurück mehr.
    Hinter einem Mauervorsprung befanden sich
zwei ausgetretene, abwärts führende Stufen. Drei Schritte weiter war eine
eisenbeschlagene Tür. Die ursprüngliche Farbe war Hellblau gewesen. Die Farbe
war verblaßt.
    Was befand sich hinter der Tür?
    Diana Wilburn ging darauf zu, und ihr Herz
begann unwillkürlich schneller zu schlagen.
    Das Schloß der alten Tür war beschädigt. Das
Holz trug die Spuren eines Schwerthiebes. Irgendwann vor langer Zeit schien hier
ein Recke voller Wut und Kraft das Schloß herausgehauen zu haben, um an sein
Ziel zu gelangen. Vielleicht zu einer hübschen Lady, zu der er anders keinen
Zutritt gefunden hätte.
    Die Tür ging nach außen auf. Vorsichtig zog
Diana sie ein wenig auf sich zu, um den Spalt zu verbreitern. In den rostigen
Scharnieren quietschte es, die Tür war durchgesackt und schleifte auf dem
rauhen Boden. Die junge Frau mußte einige Kraft aufwenden, um die Tür weiter zu
öffnen.
    Dahinter lag ein schummriger Raum, der sich von
den anderen unterschied, die sie bisher durchquert hatte. Die hatten auch keine
Türen mehr gehabt.
    In den Wänden gab’s ’ne Menge Löcher. Sie
waren nicht zufällig hineingeraten. Es waren richtige rechteckige Vertiefungen,
die Diana Wilburn unwillkürlich an in die Wand gehauene Käfige erinnerten. Nur,
daß hier die Gitter und Türchen fehlten. Die Nischen wiesen zum Teil schwerste
Beschädigungen auf. Es gab weiter ins Gemäuer führende Löcher und Hohlräume.
Ein weiteres, neues und ganz eigenes Labyrinth ... In ihm raschelte es, und
tapsende Geräusche waren zu hören. Kleine Füße, die sich dauernd bewegten.
Diana mußte sofort an Ratten denken, und ein Schrei löste sich von ihren
Lippen, als sie plötzlich eine Bewegung in ihrem Haar spürte.
    Sie warf den Kopf herum.
    In einem der rechteckigen Wandlöcher hockte
eine fette Ratte auf ihren Hinterbeinen - und hatte die Vorderfüße nach ihr
ausgestreckt. Zwischen ihren Klauen hielt sie einige Haare, die sie Diana
Wilburn ausgerissen hatte. Der Nager starrte sie aus dunkel schimmernden,
schwarzen Augen an, streckte erneut seine Vorderbeine aus und versuchte Diana
Wilburns Haar zu fassen.
    Diesmal schrie die Frau nicht, sondern
instinktiv streckte sie blitzschnell die Rechte aus, in der sie den
Kerzenständer hielt.
    Rötlich flackerte der Widerschein der Kerzen
auf dem spitzen, dreieckigen Kopf. Mit hellem Piepsen wich die Ratte tiefer in
die Nische zurück. Sie piepste auch weiterhin schmerzhaft, als sie schon nicht
mehr zu sehen war.
    Auch in den anderen Wandnischen blitzten dunkle
Augen. Das Rascheln im Gemäuer verstärkte sich.
    Das war mehr, als Diana ertragen konnte. Vor
Ratten hatte sie panische Angst, und wenn sie in solcher Zahl auftraten, erst
recht.
    Nichts wie weg hier!
    Doch das war einfacher gesagt als getan.
    Diana Wilburn wirbelte herum, wollte auf die
halb offene Tür zurennen, durch die sie gekommen war, und prallte wie vor einer
unsichtbaren Wand zurück.
    Ratten wimmelten vor und hinter der Tür, eine
einzige, lebende dunkle Masse versperrte ihr den Rückweg.
    Die Frau bebte am ganzen Körper, und ein
eisiger Schauer lief über ihren Rücken.
    »Nein !« flüsterte
sie voller Entsetzen und war

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