1460 - Ellerts Botschaft
damit ihren Zorn zu. „Du pelziges Ungeheuer!" fuhr sie ihn an. „Gehst du mir aus der Sicht?"
„Nein!" erklärte der Mausbiber, und seine Augen blinzelten Samna Pilkok spöttisch an. „Ich bin euer amtlich beauftragter Animateur. Es ist meine Aufgabe, euch die Freizeit so angenehm wie möglich zu machen. Und was ihr da treibt, ist doch Freizeit, oder?"
Die Springerin stieß einen entrüsteten Ruf aus. „Bei Rusuma und der Sternenwolke", polterte sie. „Dir wird der Übermut gleich vergehen.
Syntron?"
„Ja, Samna?" erwiderte die wohlmodulierte Stimme aus den unsichtbaren Mikrofonfeldern. „Entferne den Mausbiber aus dem Steuerbereich. Er stört den Dienstbetrieb!"
„Tut mir leid, aber das darf ich nicht!" erklärte der Syntron. „Gucky ist autorisiert, sich im Steuerbereich frei zu bewegen. Gibt es Probleme menschlicher Art?"
„Ja."
„Dann kann ich dir den Psychologen im Bordteam empfehlen, Samna."
„Danke, kein Bedarf. Ende der Unterhaltung!" stieß die Springerin hervor. Sie wich Guckys Blick aus und machte es ihren beiden männlichen Kollegen nach. Sie schloß die Augen und tat, als sei sie nicht vorhanden. Das leise Plop, das kurz darauf an ihre Ohren drang, belehrte sie, daß der Mausbiber seinen Standort gewechselt hatte. Dennoch befand er sich noch immer in der Zentrale. „Schlaft nicht. Seht euch die Ortung genau an!" schrillte der Ilt.
Die Anzeigen der Hyperortung schlugen aus. Sie maßen ein Gebilde an, das sich in einem Abstand von weniger als einem Lichtjahr auf den Standort der ODIN zubewegte. Noch befand sich das Objekt im Hyperraum, so daß eine genaue Erkennung nicht möglich war. Der Kurs jedoch stand fest. „Es wird aber auch Zeit!" klang die helle Stimme des Mausbibers auf. „Uns hier warten zu lassen, bis wir schwarz werden, ist nicht die feine terranische Art."
Diesmal zeitigten seine Worte wenigstens ein kleines Echo. Norman Glass wandte den Kopf, sah ihn aus seinen dunklen und tief in den Höhlen liegenden Augen an und gab ein undefinierbares Brummen von sich. „Alarmbereitschaft einleiten", verkündete der Terraner. Der Syntron führte den Befehl aus, und Rhodan wurde aus seinem wohlverdienten Schlaf geweckt und in die Zentrale gerufen.
Auch andere Besatzungsmitglieder machten sich auf den Weg.
Inzwischen hatte sich das unbekannte Objekt bis auf wenige Lichtminuten angenähert. Der Austritt aus dem Hyperraum mußte kurz bevorstehen. „Was kommt da an?" knurrte Oleg Gullik. „Mensch, Fyill, paß bloß auf."
„Kein Problem", zwitscherte der Blue. „Ich bin bereit. Ich mache alles nieder, was verdächtig erscheint!"
Die Hyperfrequenzen wurden deutlicher, ein leises Wummern klang auf und zeigte den akustisch meßbaren Bestandteil der Hyperortung an. Es wurde immer lauter und brach in dem Augenblick ab, in dem die Taster ansprachen und das unbekannte Objekt den Hyperraum verließ und in den Normalraum eintauchte. Seine Entfernung zur ODIN betrug zu diesem Zeitpunkt nur noch knapp zwei Lichtsekunden, und der Syntron benötigte nur winzige Bruchteile von Sekunden, um festzustellen, daß eine Aktivierung der Schutzschirmstaffel nicht nötig war. Zwischen dem Schiff und dem Objekt spielte sich ein Austausch von Impulsen ab. Das Objekt, es handelte sich um eine etwa hundert Meter lange und vierzig Meter dicke Roboteinheit, strahlte einen Erkennungskode ab, der von der ODIN mit dem der Zeit gültigen Aktivierungskode der Widder beantwortet wurde.
Gebannt blickte die Crew auf das, was von den Geräten angezeigt wurde „Keine Gefahr", meldete der Syntron. „Es handelt sich lediglich um die Robotsonde, die man uns angekündigt hat!"
Die Sonde war hyperraumtauglich und gehörte zur Ausrüstung eines der ARINET-Satelliten, die das galaxisweite Kommunikationsnetz der Organisation WIDDER bildeten. Über ARI-NET liefen alle Informationen der einzelnen WIDDER-Stationen untereinander. Über ARINET hielt Rhodan auch den Kontakt zu der Organisation seines Freundes Homer.
Dennoch traute keiner dem Frieden so recht. Zu genau kannten sie alle die Gefährlichkeit der Cantaro und ihrer Fallen.
Perry Rhodan erschien in der Zentrale, dicht gefolgt von seinem arkonidischen Freund und dem Synergistikerpärchen. „Guten Morgen, Perry", begrüßte der Mausbiber den Terraner. „Hast du gut geschlafen? Du warst nicht der einzige. Die ganze Zentrale-Mannschaft war nicht besonders wach!"
Rhodan war bereits informiert, welchen Schabernack der Ilt vom Stapel gelassen hatte. „Laß es gut
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