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1461 - Katakomben des Wahnsinns

1461 - Katakomben des Wahnsinns

Titel: 1461 - Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst recherchiert und kam zu dem Ergebnis, dass in der letzten Zeit schon einige Tote verschwunden sind.«
    »Sieh mal an…«
    Bill lächelte unterkühlt. »Man hielt es nur geheim. Es soll nicht an die große Glocke gehängt werden. Außerdem sind die Verschwundenen nicht eben Menschen, die während ihres Lebens groß aufgefallen sind. Sie standen nie im Vordergrund, und auch als Tote waren sie deshalb nicht so interessant. Du verstehst?«
    »Ja. Sie stammten also mehr vom Rand der Gesellschaft.«
    »Genau das ist es.«
    Ich aß das letzte Stück Kuchen. Es schmeckte mir nicht mehr so gut. Das hing nicht mit dem Kuchen selbst zusammen, es lag daran, was mir gesagt worden war.
    »Ich denke, dass dieser Dirk Reuter nicht so falsch liegt. Zudem hat er in einer Schreinerei gearbeitet, wo Leichen eingesargt werden. Man kann bei ihm schon von einem gewissen Durchblick sprechen, denke ich. Oder was meint ihr?«
    Bill stimmte mir zu. Auch Sheila war der Meinung, was sie durch ihr Nicken andeutete.
    »Wie bist du denn mit Dirk Reuter verblieben?« fragte Bill.
    Ich wiegte den Kopf. »Ein wenig vage, würde ich sagen. Versprochen habe ich ihm nichts. Er wollte, dass ich für eine Verkürzung seiner Haftstrafe sorge.«
    Bill lachte. »Das hat er bei mir auch versucht.«
    Ich übernahm wieder das Wort. »Ich habe ihm zwar nichts versprechen können, aber ich denke, dass ich ein paar Sätze mit Purdy Prentiss wechseln kann. Sie ist schließlich Staatsanwältin und wird auch mit einem Richter überzeugend reden können.«
    »Ja, das trifft wohl zu.« Bill leerte seine Tasse. »Ich kann mir vorstellen, dass sich in der Gegend von Luton etwas zusammenbraut oder schon zusammengebraut hat. Das heißt, man kann von London aus nicht viel unternehmen.«
    »Das heißt, ihr wollt nach Luton«, sagte Sheila.
    »Das wäre am besten.«
    Sie murrte etwas. Jeder wusste ja, wie ungern sie ihren Mann fahren ließ. Aber es hatte für sie auch keinen Sinn, sich dagegenzustemmen, und deshalb sagte sie: »Ihr müsst es wissen. Es ist einzig und allein eure Sache.«
    »Wie wäre es denn, wenn du mal mit den Kollegen in Luton telefonierst?« fragte Bill.
    »Das werde ich auch.«
    »Sehr gut.«
    »Aber erst, wenn ich dort bin. Ich habe keine Lust, die Pferde schon jetzt scheu zu machen.«
    »Das verstehe ich. Wann sollen wir fahren?«
    »Nicht mehr heute. Über den Motorway ist das Ziel schnell zu erreichen.«
    »Okay, dann morgen Früh?«
    Ich nickte, hatte noch eine Frage und stellte sie auch sofort. »Sag mal Bill, ist bei deinem Anruf auch dieser Bleiche erwähnt worden?«
    »Nein. So weit sind wir nicht gekommen.«
    »Schade.«
    »Ich kann ja noch mal nachhaken. Nicht schlecht. Reporter hören ja des Öfteren das Gras wachsen. Und so unbekannt scheint dieser Bleiche in der Gegend auch nicht zu sein.«
    »Du sagst es.«
    Bill ging und holte das Telefon aus der Station. Sheila und ich blieben sitzen.
    »Wer ist das überhaupt, dieser Bleiche?« fragte sie.
    »Keine Ahnung. Er ist jedenfalls eine Person, die eine bestimmte Rolle spielt.«
    »Ein Joker?«
    »Möglich.«
    »Oder einer, der Leichen sammelt?«
    »Kann auch sein.«
    Bill hatte inzwischen die Verbindung bekommen. »Bitte, ich hätte gern Wesley Thamm gesprochen.« Kurze Pause. »Wie? Nicht da? Hm, das ist schlecht. Können Sie mir seine Handynummer geben?«
    Bill hielt bereits einen Kugelschreiber in der Hand und musste ihn wieder sinken lassen, weil ihm die Antwort nichts einbrachte. »Ja, das verstehe ich. Auch ich möchte nicht, dass jeder meine Handynummer kennt. Eine Nachricht kann ich Ihnen auch nicht hinterlassen. Es ist zu privat.«
    Damit war das Gespräch vorbei. Bill setzte sich wieder zu uns und sagte: »Ihr habt es ja selbst gehört. Das war ein kräftiger Schlag ins Wasser.«
    »Wir sehen ihn ja morgen«, tröstete ich ihn.
    »Stimmt auch wieder.«
    Ich schaute auf meine Uhr. »Gut, dann lasse ich euch jetzt allein. Wir telefonieren noch. Dann geht es morgen ab?«
    »Klar. Und was ist mit Suko?«
    »Der muss über zwei Tage hinweg einen Geburtstag bei seinen chinesischen Vettern feiern. Ich erzähle ihm erst gar nichts von unserer Fahrt nach Luton. Dann lässt er nämlich die Party sausen, und das würde Shao mir nicht verzeihen.«
    »Zu Recht«, bemerkte Sheila.
    Darauf sagte ich lieber nichts. Ich verabschiedete mich von ihr und ließ mich von Bill zur Haustür bringen.
    »Ich denke, da werden wir in ein Wespennest stechen, John. Jedenfalls sagt mir das mein

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