1467 - Historie der Verschollenen
Sokrat zu. „Sie haben erfaßt, daß sie nicht mehr länger allein bleiben würden, und sind abgerückt."
„Jetzt müßt ihr mir glauben", triumphierte Pantalon. „AUes ist wahr, was ich erzählt habe. Ihr müßt etwas unternehmen, denn eines läßt sich nun nicht mehr leugnen: Die Haluter sind nicht allein auf Halpat!"
Tenquo Dharab war erregt und nervös, als Icho Tolot ihn in einem militärischen Abwehrzentrum am Meer traf. Er hatte ein Dutzend Wissenschaftler um sich geschart. Domo Sokrat versuchte inzwischen, mit den technischen Mitteln der HALUTA herauszufinden, wer für den Anschlag auf die Forschungsanlage verantworttich war.
Icho Tolot spürte sofort, daß etwas nicht stimmte, denn Tenquo Dharab verhielt sich merkwürdig kühl. „Ich habe gehört, was passiert ist", sagte Tolot. Er legte dem anderen eine Hand auf die Schulter, damit er ihm nicht ausweichen konnte. „Und ich muß Ihnen etwas erklären. Pantalon ist vor wenigen Stunden in eben jener Anlage gewesen, die zerstört worden ist."
Tenquo Dharab blickte ihn prüfend an. „Das wissen wir", erwiderte Tolot. „Aber es hat nichts mit dem zu tun, was passiert ist."
„Das versuchen wir zu klären." Icho Tolot wich betroffen zurück. „Glauben Sie mir", bat er. „Der Posbi ist nicht ganz in Ordnung. Er hat gewisse Schwächen, vielleicht ist er sogar ein bißchen verrückt, aber er würden niemals Sabotage verüben. Ich verbürge mich für ihn."
„Ich sagte, daß wir uns mit ihm befassen werden."
„Er hat Beobachtungen gemacht, die für uns alle wichtig sind", erklärte Icho Tolot rasch, als Tenquo Dharab sich abwenden wollte. „Tatsächlich?" Die Zweifel an seiner Loyalität waren nie so stark gewesen wie in diesen Minuten. Icho Tolot berichtete. „Unsichtbare?" Tenquo Dharab schüttelte den Kopf. „Das sollten Sie schon etwas genauer definieren."
„Reden Sie mit Pantalon. Ich habe ihn mitgebracht. Er kann Ihnen viel besser sagen, was er beobachtet hat und weshalb er in der Anlage war."
Tenquo Dharab überlegte kurz, dann nahm er das Angebot an. Er ging zusammen mit Icho Tolot in einen Nebenraum, in dem der Posbi auf sie wartete. Pantalon gab einige Laute von sich, die Icho Tolot bei einem anderen als „Jubelschrei" eingeordnet hfitte. Der Posbi war glücklich, daß man ihm endlich die Aufmerksamkeit schenkte, nach der er sich die ganze Zeit über gesehnt hatte. „Ich Will alles wissen", sagte Tenquo Dhärab. „Berichte."
Während Pantalon berichtete, trat Icho Tolot zur Seite. Er hörte nur mit halbem Ohr hin, da er schon alles kannte. Durch eine Fensterscheibe konnte er in die anschließenden Räume sehen. Er bemerkte mehr als zwanzig Haluter, die miteinander diskutierten und zum Teil auch gemeinsam an verschiedenen Geräten arbeiteten.
Im Augenblick der akuten Gefahr rücken sie zusammen und vergessen ihren Hang zum Individualismus, dachte er. Sie organisieren einen Krisenstab, um die Vorfälle in der Forschungsanlage zu untersuchen und mögliche Konsequenzen einzuleiten. Tenquo Dharab beschied dem Posbi, daß er genug gehört hatte. „Aber ich könnte mich noch in analytischer Weise dazu äußern
*
, rief Pantalon, der begierig darauf war, das Gespräch fortzusetzen. „Im wissenschaftlichen Dialog mit mir werdet ihr sicherlich zu Erkenntnissen kommen, die ..."
Er verstummte enttäuscht, da Tenquo Dharab ihn nicht mehr länger beachtete und zu Icho Tolot ging. „Es scheint so, daß der Posbi nichts mit den Explösionen zu tun hat", bemerkte er.
Icho Tolot blickte ihn durchdringend an. „Aber Sie mißtrauen mir nach wie vor", fuhr er den anderen zornig an. „Was ist los? Wie kommen Sie dazu, mir mit einem derartigen Argwohn zu begegnen?"
Tenquo Dharab versuchte abzulenken, aber es gelang ihm nicht. Er wurde unsicher und wich den forschenden Blicken Icho Tolots aus. „Sie täuschen sich", entgegnete er. „Es ist das Gefühl, heimgekehrt zu sein. Die vielen psychischen Belastungen..."
„Hören Sie auf damit", brüllte Tolot. „Es reicht."
„Sehen Sie, wir beobachten diese Phänomene nicht zum erstenmal", gestand Tenquo Dharab ein. „In den vergangenen drei Monaten ist es mehrfach zu verschiedenen Zwischenfällen gekommen, die wir nicht klären konnten. Wir sprechen von Phantomerscheinungen."
„Und?" Icho Tolot beruhigte sich keineswegs. „Was hat das mit mir und Domo Sokrat zu tun?"
„Vermutlich gar nichts. Einige von uns glaubten jedoch an Zusammenhänge zwischen Ihnen und den Phanton
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