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1467 - Historie der Verschollenen

Titel: 1467 - Historie der Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Blitzer, die überall zu sein scheinen.
    Sie haben die Welten verwüstet, auf die wir uns zurückgezogen hatten. Sie haben uns verfolgt, als wir flohen, und sie haben unsere Flotte vernichtet. Ich bin der einzige, der ihren letzten Angriffüberlebthat."
    Der Alte kniete sich neben ihm hin und hielt seine Hand. Er hörte ihm geduldig zu, erfuhr jedoch nichts Wesentliches mehr. Icho Tolot zog sich zurück. Der Krieg aller gegen alle ging weiter. Die Blitzer traten auch in anderen Sterneninseln der Lokalen Gruppe auf. Dann aber - in diesem Jahr 495 -wurde es ruhig um sie. Nirgendwo erfolgte ein Angriff der Blitzer. Auch Cantaro wurden außerhalb der Milchstraße nur noch äußerst selten beobachtet.
    Im weiteren Verlauf der halutischen Expedition wurde jedoch deutlich, daß der Krieg noch nicht zu Ende war. Jeder kämpfte gegen jeden. Tefroder, Maahks, Kartanin unterschiedlichster Herkunft, Vennok, Hauri - alle bekriegten sich mit ihrer ganzen Kraft, so daß man außerhalb der Milchstraße bald allen Grund hatte, vom Hundertjährigen Krieg zu sprechen.
    Im Jahre 549 hatten sich die Haluter auf mehr als hundert Welten verteilt, von denen jedoch keine einzige unbewohnt war. Sie lebten versteckt vor den einheimischen Intelligenzen auf unerschlossenen Kontinenten und vermieden jeglichen Kontakt mit anderen Völkern. Sie hatten sich ausschließlich Planeten mit Bevölkerungen auf einer niedrigen Entwicklungsstufe ausgesucht, so daß es nicht zu Konflikten mit ihnen kommen konnte. Andere Haluter suchten weiter nach unbewohnten und fur ihr Volk geeigneten Welten. Sie waren es vor allem, die feststellten, daß der Krieg urplötzlich endete, ohne daß der Grund dafür erkennbar wurde. Das ebenso gewaltige wie sinnlose Ringen war vorbei.
    Talspat Far kehrte von einer Expedition aus der Zwerggalaxis IC 1613 zurück, die zur Lokalen Gruppe gehörte. Er hatte eme Welt gefunden, die für das halutische Volk geeignet zu sein schien. Doch es dauerte noch Jahre, bis alle Haluter benachrichtigt und zum Aufbruch dorthin veranlaßt werden konnten. Erst im Jahre 566 erreichten die letzten von ihnen den Planeten, den Talspat Far Halutokoor getauft hatte, was soviel wie „Sehnsucht nach Halut" bedeutete.
    Talspat Fars Leben neigte sich seinem Ende zu, als die letzten Haluter dort eintrafen und ihr Raumschiff in einer Umlaufbahn um die Sonne parkten. Er nahm an dem festlichen Empfang teil, den man den Ankömmlingen gab. Bei einer kurzen Ansprache äußerte er die Hoffnung, daß man nicht nur eine vorläufige Heimat gefunden hatte, sondern eine Welt, auf der sie alle für viele Jahrtausende in Frieden leben konnten.
    Icho Tolot beschlich ein eigenartiges Gefühl. Talspat Far sprach nicht aus, was er dachte. Dennoch wurde deutlich, daß er zweifelte
     
    5.
     
    Pantalon nahm Reißaus!
    Fluchtartig verließ er die geheimnisvolle Anlage und raste mit Höchstgeschwindigkeit zu dem Jlaus von Icho Tolot zurück. „Was für ein Glück, daß ihr da seid", rief er, als er Icho Tolot und Domo Sokrat antraf. „Ich habe Unglaubliches zu berichten."
    Die beiden Haluter saßen im Wohnraum des Hauses zusammen. Vor ihnen lagen Sternenkarten. Der Posbi erfaßte, daß sie über die Geschichte ihres Volkes gesprochen hatten und über dessen Odyssee durch die Weiten des Universums. „Laß uns in Ruhe", bat Domo Sokrat. „Wir sind nicht gerade versessen darauf, uns über deine Phantastereien zu unterhalten", fügte Icho Tolot hinzu, „Aber es sind keine Phantastereien", rief Pantalon theatralisch. Ohne sich von den beiden Halutern unterbrechen zu lassen, berichtete er von seinem erstaunlichen Erlebnis.
    Icho Tolot lachte. „Schon gut, Pantalon", entgegnete er. „Ich sehe, wir müssen uns ein wenig mehr als bisher mit dir beschäftigen."
    „Ihr zweifelt am Wahrheitsgehalt meiner Worte?" fragte der Posbi irritiert. „Vielleicht gar an meinem Verstand?"
    „So weit wollen wir nicht gehen", erwiderte Icho Tolot. Sein Tonfall machte aber deutlich, daß er in der Tat nicht daran dachte, den Posbi als ernstzunehmenden Gesprächspartner anzuerkennen. „Um es volkstümlich auszudrükken: Ihr glaubt, ich bin nicht ganz dicht!" Pantalon war beleidigt. Er verließ den Raum und zog sich auf die Terrasse des Hauses zurück. Im Schatten eines Baumes blieb er stehen und rührte sich nicht mehr.
    Die beiden Haluter blickten nur flüchtig zu ihm hinaus und wandten sich dann wieder ihrem Thema zu. „Wie lange ist unser Volk auf Halutokoor geblieben?" fragte Domo

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