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1467 - Historie der Verschollenen

Titel: 1467 - Historie der Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lediglich fest, daß mehr als eine Stunde vergangen war - ein deutlicher Hinweis darauf, daß die Reparatur außerordentlich schwierig gewesen war.
    Es dauerte noch einige weitere Minuten, bis der Posbi sich an das erinnerte, was vor dem Eintritt seines Blackouts geschehen war.
    Suchend blickte er sich um und setzte dabei wiederum seine syntronischen Ortungsgeräte ein.
    Er war allein.
    Von den Schemen war nichts mehr zu bemerken.
    Verblüfft stellte er fest, daß darüber hinaus alle Geräte verschwunden waren, die zuvor in der Halle gewesen waren.
    Nach dem ursprünglichen Plan war das erste Zusammentreffen der gesamten halutischen Flotte erst für das jahr 501 vorgesehen gewesen. Doch nun trafen sich die Haluter schon im Januar des Jahres 495 am sogenannteri Punkt Baranosch.
    Gefühle des Stolzes und der Trauer wechselten sich bei Icho Tolot ab, als er im histoholografischen Zentrum des Museums die gewaltige Flotte sah, die sich im intergalaktischen Raum versammelt hatte. Es waren annähernd 100000 Raumschiffe, die den Treffpunkt erreicht hatten, und hätte es keine Ausfälle gegeben, so wären es 100 000 gewesen.
    Niemals zuvor in der Geschichte der Haluter war eine derartige Flotte zusammengekommen. Doch es war ein trauriges Ereignis, das so viele Raumschiffe zusammengeführt hatte, und deshalb konnte Icho Tolot nicht nur stolz darüber sein.
    Aus seinem Sessel heraus verfolgte er, wie die Flotte sich in Bewegung setzte und sich auf ihrem Weg zu anderen Galaxien immer weiter von der Milchstraße entfernte. Im intergalaktischen Räum bewegte sich die Flotte als Einheit.
    Achan Alar, der Leiter des historischen Museums, ließ Icho Tolot in die verschiedenen Raumschiffe blicken. Er ließ ihn teilnehmen an den Gesprächen, die die Haluter über Funk miteinander führten, an der Einsamkeit, die viele von ihnen empfanden, an den wissenschaftlichen Arbeiten, in die viele sich stürzten, um von ihren Problemen abzulenken. Er verlieh ihm mit Hilfe der besonderen Technik des Museums das Gefühl, unmittelbar dabeizusein, und dieses Gefühl war häufig so intensiv, daß Icho Tolot sich wie ein Lauscher an der Wand vorkam und sich beschämt zurückzog, wenn die Einblicke in das Leben der Raumfahrer gar zu intim wurden.
    Je länger der Flug durch den intergalaktischen Raum dauerte, desto mehr Probleme gab es. Immer wieder versagte die Technik der Raumschiffe, oder Haluter brachen unter der Last der psychologischen Probleme zusammen. Doch alle Schwierigkeiten konnten bewältigt werden. In der Flotte gäb es genügend Mittel, mit denen man sich helfen konnte.
    Die vielen Pannen hatten einen Nebeneffekt. Die Raumfahrer fühlten sich trotz aller Schwierigkeiten in zunehmendem Maß füreinander verantwortlich. Sie blieben die Individualisten, die sie immer gewesen waren, doch sie hatten nicht nur sich selbst im Auge, sondern achteten mehr denn je auf andere. Ein verstärktes Gefühl der Gemeinsamkeit entstand.
    Beim Einflug in andere Galaxien teilte sich die Flotte wieder in Pulks zu je 200 bis 300 Raumschiffen auf.
    Die Suche nach einer unbesiedelten Welt begann, die als zweite Heimat dienen konnte.
    Es wurde eine lange Suche.
    Icho Tolot meinte, unmittelbar dabeizusein, als Talspat Far einen Hilferuf empfing und seinen Pulk verließ, um ihm zu folgen. Der Alte stieß schon bald auf die Wracks von einigen Raumschiffen, und in einem davon fand er einen schwerverletzten Gurrad. Das löwenköpfige Wesen befand sich in einem denkbar schlechten Zustand. Obwohl es ihn eine geradezu übermenschliche Kraft kostete, richtete er sich auf seinem Lager auf, als Talspat Far das syntronisch gesteuerte Versorgungszentrum betrat, in dem er am Leben erhalten wurde.
    Schweigend blickten sie sich an, und schließlich ließ der Gurrad sich wieder auf den Rücken sinken. „Ich fürchte, es ist zu spät", sagte er mühsam. „Mir kann niemand mehr helfen."
    „Man darf die Hoffnung nie aufgeben", enviderte der Alte. „Sie ist es vor allem, die uns die innere Kraft gibt für das Leben."
    „Sie haben recht", erwiderte der Verletzte. „Vielleicht wendet sich doch noch alles zum Guten."
    „Was ist geschehen?"
    Talspat Far blickte auf die Anzeigen der verschiedenen Apparaturen, und es fiel ihm nicht schwer, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Im Grunde genommen war es ein Wunder, daß der Gurrad noch lebte.
    Ohne die Unterstützung der Syntronik wäre er längst tot gewesen. „Es ist der Krieg", antwortete der Gurrad voller Trauer. „Es sind

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